Das Heuvolk - Bei den Schillertagen in Mannheim bittet die Installationstheater-Gruppe Signa zum feuchtfröhlichen Sektenleben
Manson Family für Anfänger
von Alexander Kohlmann
Mannheim, 16. Juni 2017. Da liegt eine junge Frau mit entblößtem Unterkörper in einer schmuddeligen, engen Kammer. Nur ein Waschlappen klemmt zwischen ihren Beinen. Um das Bett herum knien Besucher*innen. Auf ihrem Bauch sind vier gefüllte Schnapsgläser abgestellt. "Die müsst ihr jetzt trinken. Und dann Euren Mund-Inhalt in den Bauchnabel der Göttinnen-Hülle spucken", sagt ein Mann mit beschwörender Stimme. Und das Seltsame geschieht: Alle Zuschauer befolgen die Anweisung.
Der seltsame Geruch
Wir sind bei Signa. Dass das so ist, merkt der geschulte Besucher zuerst an dem Geruch. Noch bevor er irgendetwas von der verästelten Story begriffen hat, noch bevor er mit einer der entrückten Gestalten ins Gespräch bekommen ist, oder die seltsamen Gesänge entschlüsselt hat, riecht er ihn: den Gestank von Mottenkugeln, abgestandenem Essen und muffigem Parfum. Die Welt, in die Signa ihre Besucher entführt, ist eben nicht nur optisch bis ins kleinste Detail modelliert, sondern bietet eine Kreation für alle Sinne. Ihr Eindruck des Realen resultiert aus einer Abgestandenheit der Materialien. Der Gestank suggeriert, dass diese Menschen schon sehr lange hier sind, als wäre das nicht die Premiere, sondern ein Besuch in einer verschworenen Gemeinschaft, die nur selten Besucher empfängt.
Die Hüterinnen des Geheim-Kodes: Signa organisiert Sektenleben mit "Das Heuvolk" bei den Schillertagen in Mannheim © Erich Goldmann
Diesmal geht es weit raus. Mit einem Bus werden die Besucher vom Nationaltheater Mannheim auf einen ehemaligen Armeestützpunkt gefahren. Die Story klingt bekannt. Auf dem Gelände der ehemaligen Benjamin-Franklin-Kaserne hat sich eine seltsame Sekte eingenistet. Gründer Jake ist schon vor Jahren gestorben – sein Geist angeblich in eine neue Welt aufgebrochen. Die verbliebenen Mitglieder warten auf dem verrotteten Kasernen-Gelände auf seine Rückkehr. Mit einem hölzernen Himmelsschiff will er sie abholen. Weil nicht genug Platz für alle auf dem Schiff ist, müssen die künftigen Himmelsfahrer gestählt werden, gegen den Ansturm des Heuvolks, das leider kein Ticket für diese moderne Arche Noah besitzt.
Schule des Weltuntergangs
In der "Schule des Weltuntergangs" werden Besucher ausgebildet. In den mit seinen abgesessenen Holzbänken an eine Kirche erinnernden Raum, werde ich von zwei Himmelsfahrern festgehalten und muss mich mit aller Kraft freikämpfen, immer den Blick auf Jake gerichtet, der auf einem Ölgemälde von der Wand lächelt. Bald liegen wir ringend und schwitzend auf dem Boden. "Ich sehen es in Deinen Augen", sagt die verklärt blickende Trainerin, "Du willst das Ziel erreichen". Ich spiele mit. Trotz der durchschaubaren Story. Als wäre das alles ernst.
Sechs Stunden Signa erträgt nur, wer sich hingibt. Allen anderen droht der Überdruss, das Gefühl eine andere Sprache zu sprechen, nicht mehr dazu zu gehören, dem Geheim-Kodex nicht zu folgen. Wer sich aber auf lange Gespräche mit Jakes Jüngern einlässt, der erlebt auch diesmal eine dramaturgische Tiefe, die ihresgleichen sucht. Da ist die zierliche, dunkelhaarige Shirin, die als menschliche Hülle für die toten Zwillinge des Führers fungiert. Mit ihren 21 Jahren trägt sie nur noch eine Erinnerung an die Welt da draußen mit sich herum. Die Vorstellung vom Dorf ihrer Mutter, irgendwo auf dem Gebiet des Iraks, lässt sie traurig werden, trotz der bevorstehenden Himmelsfahrt.
Oder eine ebenfalls sehr junge Bewohnerin der "Pearl Box", die mir in diesem hauseigenen Reinigungscenter erst die Füße wäscht – und dann von ihrem toten Bruder erzählt. Nur noch diese eine Erinnerung will sie für immer behalten. Alle anderen hat sie bereits an Jakes Garderobe abgegeben. So wie alle diese größtenteils jungen Menschen, die ihr echtes Leben da draußen nicht ausgehalten haben. Ihre Hingabe an Jake ist nicht weniger als eine Flucht vor den eigenen Dämonen. Charles Manson und seine Jünger lassen grüßen.
Orgie für den Führer
Dass die Anziehungskraft dieser Gemeinschaft ihre Wirkung nicht verfehlt, zeigt sich ganz zum Schluss in der hell erleuchteten Kapelle: Wenn alle in weißen Laken auf ihren Matratzen liegen und auf ein Signal des göttlichen Führers warten. Erst eine, dann immer mehr Zuschauerinnen stehen auf und ziehen sich splitternackt aus, lassen sich aufnehmen von den Jüngerinnen im Brautkleid und den auf der Empore singenden Männern. Erst spät gesellen sich auch ein paar Jungs hinzu (die Anziehungskraft von Jakes Kult scheint Frauen eher zu erreichen).
Bereit für die Anbetung des Führers: Signas Installationstheater-Abend "Das Heuvolk" bei den Schillertagen in Mannheim © Erich Goldmann
Der Abend endet in einer Orgie der gefühlten Gemeinsamkeit, die nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass die Performance eher wie ein Medley vieler bekannter Signa-Zutaten daher kommt. Mit einer ungewohnt unauffälligen Hauptfigur. Waren bisher die verästelten Gänge und die bauliche Komplexität der Signa-Sets alleine ein Grund, Unternehmungen wie Söhne & Söhne zu besuchen, spielt sich diesmal alles auf zwei langen Fluren und in den angrenzenden Räumen ab. Alles ist klar strukturiert und die Zimmer gut lesbar durchnummeriert. Das schlichte Kasernen-Gebäude birgt äußerlich wenig Geheimnis.
Das Heuvolk
Eine Performance-Installation von Signa
Konzept und Regie: Signa Köstler und Arthur Köstler, Bühnenbild: Signa Köstler mit Olivia Schrøder und Camilla Lønbirk, Kostümbild: Signa Köstler mit Jan Liefhold, Audiokonzept und technisches Design: Arthur Köstler mit Simon Steinhorst und Lasse Munk, Komposition und Sound Design: Martin Stig Andersen mit Katrine Amsler, Dramaturgie: Katharina Parpart, Mitarbeit Dramaturgie: Carmen Bach.
Mit: Agnieszka Salamon, Alexander Stæger, Amanda Babaei Vieira, Andreas Schneiders, Anja Bothe, Anne Hartung, Antonio Schmidt, Arthur Köstler, Benita Martins, Camilla Lønbirk, Christopher Ramm, Clarissa Heisterkamp, Dominik Bliefert, Dominik Klingberg, Erich Goldmann, Frederik von Lüttichau, Georg Bütow, Helga Sieler, Henrike Hahn, Jaavar Sidi Aly, Jan Liefhold, Jannis Wegener, Jonas Preben Jørgensen, Julian Sark, Katharina Rösch, Lasse Munk, Lorenz Vetter, Luisa Taraz, Marie S Zwinzscher, Olivia Schrøder, Raphael Souza Sá, Signa Köstler, Simon Salem Müller, Simon Steinhorst, Sofie Ruffing, Sonja Pikart, Sonja Salkowitsch, Steven Reinert, Tatjana Kranz, Thea Rinderli, Tilman Gunz, Tom Korn, Torsten Graefe, Uli Ball, Sascha Sommer.
Dauer: ca. 6 Stunden, keine Pause
www.nationaltheater-mannheim.de
"Bedenkt man den Ruhm, der SIGNA 2008 nach der (deutschen) Entdeckung durch Karin Beier im Eilverfahren von Köln zum Berliner Theatertreffen führte, darf man es wagen, 'Das Heuvolk' dramaturgisch, darstellerisch und qualitativ weit über die 2008er Produktion 'Martha Rubin' zu stellen, die vom religiösen Grundton her sicher prägend war für die Mannheimer Weiterführung, vielleicht sogar Vollendung", schreibt Ralf-Carl Langhals im Mannheimer Morgen (19.6.2017). "Vergessen wir ein enttäuschendes Finale, widerliche Details, grundsätzliche Bedenken, Ekelmomente und eigenmächtige Würde-Reflexe – und denken nur an die Kunst: Nie war das 'Sich-nicht-entziehen-Können' deutlicher und erlebbarer. In einer Mischung aus Riten und Vorstellungen aller Religionen liegt man hier eng im perfiden Arm wohlwollender Gemeinschaft und jenseitiger Hoffnungen. Er lässt immer noch etwas stickige Luft, um den kaltschweißigen Atem der Angst und Überwachung zu spüren."
'Heuvolk' sei der inszenierte Alptraum einer in aller Verrücktheit auf Erlösung hoffenden Welt, so Roland Müller in der Stuttgarter Zeitung (19.6.2017), "ein apokalyptisches Sekten-Szenario, das niemanden kalt läßt." Hinter der "Züchtigkeit der Frommen" lauere immerzu Lüsternheit, hinter der Sanftmut vibriere Gewalt, "und hinter ihrer Religion steckt ein geschlossenes, in sich aber plausibles, in ekstatischen Zungen verkündetes Wahnsystem".
"Beeindruckungstheater ist das ganz ohne Zweifel", schreibt Harald Raab in der Rhein-Neckar-Zeitung (19.6.2017). "Katharsis nach dem ollen Aristoteles freilich nein, erst recht nicht Erkenntnisgewinn. Trotz allem ein interessanter, verstörender Theaterabend" – der weder für diejenigen, die sich drauf einließen, noch für die, bei denen "der ganze Hokuspokus Empörung und Kopfschütteln hervorruft", langweilig sei.
Als "die europäischen Marktführer des immersiven Theaters" bezeichnet Jürgen Berger Signa in der Süddeutschen Zeitung (19.6.2017) und schreibt: Wer zu Signa gehe, werde zwangsläufig zum aktiven Part eines Theaterabends und habe kaum Zeit zum Denken. "Zuerst gehst du noch davon aus, du hättest alles im Griff, plötzlich aber merkst du: Die haben dich im Griff, und du wehrst dich nicht, weil du vielleicht Orientierung in einer immer chaotischeren Welt suchst oder in deinem Hang zur individualistischen Isolation so weit gegangen bist, dass da wieder dieser Hunger nach Gemeinschaft ist, nach einer Kirche, einem Glauben oder auch nur einer Gruppe, deren Bindungsstoff die Denunziation von Fremden ist."
"Unter der zuckersüßen Nettigkeit der Himmelsfahrer brodelt eine gefährliche Mixtur aus Eifersucht, unterdrückter Lust, sexualisierter Gewalt und religiösen Eifer. Doch das erfährt nur, wer sich auf das Spiel einlässt." Dann vergingen die sechs Stunden wie im Flug, schreibt Olivia Kaiser in Die Rheinpfalz (22.6.2017).
"Liturgie und dionysische, auch blasphemische Orgien sind Ursprung des Theaters. Allerdings: Existenzielle Erfahrung und Verunsicherung wie in den Opferritualen von Hermann Nitschs Orgien-Mysterien-Theater bietet Signa diesmal kaum", schreibt Bernhard Doppler vom Standard (22.6.2017). Man flaniere zwischen den einzelnen Attraktionen – "sich immer wieder an der theatralischen Verstellung der Signa-Schauspieler erfreuend, manchmal ist es fast wie im Heilsarmee-Musical."
"Die Radikalität von SIGNAs Spielweise macht Angst und hallt noch lange nach", schreibt Gisela Stamer in der taz (23.6.2017). "Konsequent ziehen die wie Amish gekleideten Mitglieder des Schauspielerkollektivs die Zuschauer in ein religiöses System von Erlösungsfanatismus und Heilserfahrung hinein."
SIGNA hätten mit "Heuvolk" einen weiteren atemberaubenden Erzählraum ("Narrative Space") geschaffen, so Simon Strauß in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (24.6.2017). "Nicht mehr so brachial verstörend wie frühere Arbeiten, wird hier die geheimnisvolle, gruselige Atmosphäre vor allem durch die Präzision der Gestaltung geschaffen." Dazu komme das konzentrierte Haltungsspiel der Darsteller. Das Außergewöhnliche an dieser Installationsperformance sei "die Ausdauer und Geistesgegenwart, mit der die rund vierzig Darstellerinnen und Darsteller sechs Stunden lang permanent zwischen Aktion und Konversation hin und her wechseln".
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Wenn das Konzept nur aufgeht, die Immersion nur gelingt, wenn der Besucher sich und seine Realität vergisst, dann scheitert das Konzept. Es bleibt: Respekt vor der Leistung. Ich bin froh, es miterlebt zu haben
1. Es ist bestimmt nicht zwingend, weder für Ihren geschätzten Kollegen der RNZ noch wen anders, an Ausziehzwang, Rampe und KZ zu denken. Aber eben durchaus möglich. Unwillkürliches Denken ist ja Assoziieren. Das kann befördert oder blockiert werden, aber wird letztlich durch individuelle Vorprägungen bestimmt. Ich denke, man darf niemandem seine offenbarten Assoziationen vorhalten, ohne nicht zu fragen, wie er seiner Meinung nach konkret zu ihnen gekommen sei...
2. Was ich nicht verstehe, aber gern verstehen möchte, ist, warum man solche und ähnliche Inszenierungen aufsuchen muss, um den Punkt zu fassen zu bekommen, an dem man seine "eigene intellektuelle Energie" gegen Vereinnahmung innerhalb unseres Gesellschaftsmodells "in Anschlag" bringen könne. Kinder begreifen ja auch, dass sie nicht auf heiße Herdplatten fassen dürfen, wenn sie sich nicht schwer verletzen wollen, ohne dass man ihre Hände da drauf legt z.B. Und es spielte dann keine Rolle, ob das ein alter, unspektakulär funktionierender und unscheinbar aussehender Herd ist oder ein schick perfekt designter mit Fabrikationszertifikat - Ich möchte Ihre Art inhaltliche Neugier da gern verstehen, weil ich sie gern akzeptiere als die eines anderen Ichs, auf das man neugierig ist als fremdes - aber ich verstehe sie nicht -
Ansonsten: freundliche Sonntagsgrüße im Anhang der Bemerkungen
Ich habe „Das Heuvolk“ gesehen und möchte die Erfahrung nicht missen. Ich kann jedem, der offen für neue intensive Theatererfahrungen ist, den Besuch der Performance nur empfehlen. Läuft ja noch einige Male in Mannheim. Der SIGNA-Ansatz (und ich möchte in diesem Zusammenhang auch die Arbeit Thomas Bo Nilsson MEAT an der Schaubühne 2015 erwähnen) ermöglicht demjenigen, der bereit ist, sich einzulassen, mannigfaltige neue Erfahrungen in Bezug auf die Themen, die die Gruppe aufgreift, aber auch in Bezug auf sich selbst. Wenig andere Inszenierungen haben mich so sehr darüber ins Grübeln gebracht, was ich vom Theater erwarte, was meine Maßstäbe in Hinsicht auf die Qualität einer Inszenierung sind, und viel grundsätzlicher: was und wer ich eigentlich bin. Ich fand das Setting und die (großartigen) Schauspieler/innen übrigens in keiner Weise übergriffig. Der Umgang mit dem Publikum bleibt aus meiner Sicht immer respektvoll. Wer sich nicht berühren lassen möchte, muss es nicht geschehen lassen. Ich gehe seit Jahrzehnten ins Theater, um berührt zu werden. Mit SIGNA bekommt dieser Begriff eine zusätzliche unmittelbare Bedeutung. Mein Dank an alle, die das möglich gemacht haben, vor allem natürlich SIGNA selbst. Und Herr Laages: Teatro Oficina habe ich nie gesehen, wohl darüber gelesen, aber mit ihrem Hinweis machen sie mich sehr neugierig. Vielleicht holt womöglich gerade Dercon sie ja mal rüber …
zu #8: Danke für die ausgesprochene Erinnerung an MEAT - ich habe auch sofort an eine Parallele von MEAT zu "Heuvolk" gedacht, als ich die Kritik von Kohlmann las. Das Verdienst von "Heuvolk" scheint mir zu sein, dass es den Bereich des Spirituellen in die potentielle Übergriffigkeit auf das Individuum, die wir in abgeschlossenen Gesellschaftssystemen zu gewärtigen haben, einbezieht.
Die Bemerkung, dass Frauen anscheinend von Jakes Kult eher angesprochen werden finde ich absolut entbehrlich. Was soll uns das sagen? Wie kommt man außerdem von dem Besuch einer von rund 20 Vorstellungen zu so einer Aussage? Am 22.6. jedenfalls umfasste die Liste der neuen Sektenmitglieder 26 Namen, davon 9 weiblich.
Auch den „Ich wollte ja eigentlich nichts sagen, aber…“ Kommentar von Herrn Oesterreicher kann ich nicht nachvollziehen. KZ und NS Vergleiche habe ich auch bei anderen SIGNA Produktionen gehört und gelesen. Diese Vergleiche fand ich immer sehr weit hergeholt, auch hier. Vor allem finde ich die Vergleiche unglücklich, weil man damit die Auseinandersetzung mit den Parallelen zur Gegenwart umgeht. Die Diskussion hört nämlich meist dann auf, wenn sich alle betroffen auf die Schulter klopfen, nachdem sie meinen die Parallelen zum NS-Regime entdeckt zu haben. Der moralische Obolus ist geleistet und man kann sich wieder den erfreulichen Dingen widmen.
Zum Glück erlebt jeder die SIGNA-Performances anders, das ist für mich ein entscheidendes Qualitätskriterium. Daraus ergeben sich auch immer wieder sehr interessante Gespräche mit anderen Besuchern. Ich habe es jedenfalls wieder einmal sehr genossen in den SIGNA Erlebnis- und Erfahrungsraum einzutauchen und dabei mir selbst und den anderen näher zu kommen. Ich finde die Arbeit von SIGNA sehr wertvoll und wem diese Art der Performance gefällt, der kann dabei unglaublich viel mitnehmen.
Und dann erinnere ich plötzlich, dass ich SIGNAS Abende auch nicht mag. Diese Sado-Maso-Kisten, in denen der Zuschauer den masochistischen Part übernehmen muss - wenigstens wenn er in den Genuss kommen will, den er mit seinem Eintritt schon bezahlt hat, haben mich noch nie besonders angemacht. Irgendwann wollte ich eine SIGNA-Vorstellung verlassen, was Arthur Köstler dann mit struktureller Gewalt zu verhindern suchte. Da vertraute er also mitnichten auf die Sogkraft seiner Inszenierung und die Freiwilligkeit seiner Zuschauer. Was, meiner Meinung nach, belegt, dass weder ich noch er bei der Gelegenheit der Meinung waren, dass SIGNA hier die Inszenierung eines "Sich-nicht-entziehen-Könnens", wie der Mannheimer Morgen es nennt, gelungen war.
Wer will kann sich wohl entziehen. Es ist nur nicht so, dass das meistens anwesende SIGNA-Kollektiv darauf besonders souverän reagieren würde.
Und damit wird, von meiner Warte aus, aus diesen Rollenspielen einfach ein Spaß für Masochisten. Allerdings sollten die Angehörigen dieses Zuschauersegments nicht den Schluss ziehen, dass SIGNA demonstriert, wie - unter gewissen Umständen - niemand sich entziehen könne. Oder dass wir alle einem übermächtigen Schicksal unterworfen sind, vor dem es keine Autonomie oder Freiheit der Entscheidung gäbe. (Eine, vor der europäischen Geschichte, im Übrigen zutiefst ethische Frage.) Hier ist es einfacher: Wer sich nicht entzieht, der will es nicht.
Dass einigen Zuschauern dabei ein ganzer Christbaum von Erregungsmeldern und Assoziationen aufgeht ändert für mich daran wenig.
@ #13: In ihrer RNZ-Kritik vom 19.06.2017 zu Ayckbourns „Glückliche Zeiten“ hätte ich „gezielte Geschmacklosigkeiten“ sicher witzig gefunden. In Bezug auf Inszenierungen, die sie nicht gesehen haben, fände ich eine gewisse Zurückhaltung angemessener. Sonst laufen Polemik, Übertreibungen usw. ins Leere, da sie nur auf Spekulationen basieren und in meinen Augen nur theater-ideologische Stimmungsmache sind. Und unfair gegenüber den Macher*innen finde ich es allemal.
Tatsächlich wird man an zwei verschiedenen Tagen dort nicht dasselbe erleben, da haben Sie recht. Der Zuschauer ist ja bei diesem Projekt nicht dazu verurteilt, sich zwischen völliger Hingabe oder gänzlicher Verweigerung zu entscheiden. Bezüglich letzterer gab es übrigens vor Spielbeginn die ganz klare Regel: Jeder kann das Gelände jederzeit verlassen; wer dies aber tut, "ist raus", wie es hieß, und wird nicht wieder eingelassen.
Ließ man sich nun auf die jeweilige Szenerie ein, so trat man ja in einen Dialog in Worten und Taten und konnte dadurch auch den Verlauf der "Zeremonie" durchaus wirksam mitgestalten. Bei einigen Stationen war es ganz offensichtlich, dass das eröffnende Gespräch auch dazu dienen sollte, den Schauspielern die Entscheidung zu erleichtern, welche "Spielfassung" dem jeweiligen Zuschauer angemessen bzw. zumutbar sei. In anderen Szenen wiederum wirkte der Ablauf fast völlig spontan - und in einigen wenigen Bildern schien sich wenig Veränderungspotenzial aufzutun.
Mit Sado-Maso-Spielen fühlte ich mich eigentlich nicht belästigt. Für mich ging es eher darum, in welchem Maße sich ein Mensch unterwirft, inwieweit er sich anpasst, wenn er, aus welchen Motiven auch immer, mit einer Gruppe, einer Bewegung, einer Ideologie mitgehen will, die ihm grundsätzlich attraktiv erscheint. Wenn diese nun gleichzeitig Dinge verlangt, die, ganz allgemein gesprochen, Überwindung kosten, ist eine Entscheidung verlangt: Umkehr oder Mitgehen. Interessant hierbei ist natürlich unter anderem der Bezug auf dieses bekannte Experiment: .
Das ist aber längst nicht alles, was im "Heuvolk" an Psychozeugs verwurstet ist. Es geht auch um Verführung, Sucht und Impulskontrolle und einiges mehr.
Ich würde das "Happening" nicht jedem empfehlen, denn tw. wird es sehr persönlich, oder ist ein Seelenstriptease, den man mehr als einmal beobachten konnte, nicht viel heftiger als das "reine" Nacktsein.
empfand ich seinerzeit auch nicht als problematisch; ich erlebte sie,
vom Heuvolkrand her, sogar als eine durch das kraftvolle und ästhetisch durchaus auch mitreißende Qualität aufweisende Ritual in der Kapelle als sehr geschützte, gut aufgehobene, geborgene; ich hätte sehr wohl auch für jede und jeden Verständnis gehabt, welche/welcher
schlichtweg neugierig darauf war, was bei diesem Ritual, sich diesem
"aussetzend", zu erfahren, zu empfinden ist, und wie das dann verbleibende "Heuvolk" aus dieser Perspektive so aussieht. Ich blieb sitzen/liegen (wie ein "Römer") und erfuhr dann eine andere Kraft: Signa vermochte es hier, in einem feinabgedimmten Prozeß kontinuierlich , wie die Flut langsam und schleichend aufzieht, vom feierlichen ost-westkirchlichen Ritualmix umzustellen auf eine Atmosphäre zwischen "schon Trauer" (über das verbleibende "Heuvolk") und "noch Chance, doch noch aufzuspringen", was in meinem Falle durch die Zartheit und den ungemein traurigen Blick des Gamblers noch einmal verstärkt wurde !! Allein das Ritual, der händchenhaltende, fast märchenhafte Weg zu diesem anderen Stall Bethlehems, werden mir als resonanzstarke Erinnerungen bleiben, so nichts Physisches dazwischenrauscht; und es war wahrlich nicht nur dieses Ritual ! Da ich keinen Alkohol mehr in den Mund nehme, übernahm im übrigen ein Himmelfahrer das Bauchnabelritual für mich
(es gab dies nicht als "Wasserversion" zum Beispiel, womit ich aber, offen gestanden, kein Problem gehabt hätte). Ich wundere mich aber irgendwie, lieber Pehe, daß Sie das jetzt beinahe so schreiben, als brächte es noch etwas, vor dem "Happening" zu warnen oder es zu empfehlen; es ist ja seit dem 16.7. Schluß damit.
Zum Milgram-Experiment möchte ich an dieser Stelle allerdings eine andere Empfehlung aussprechen, und bin damit fast schon beim 1.Lied des Gesangheftes von "Das halbe Leid", den Film "I wie Ikarus" (Henri Verneuil, 1979)
und 12 ?? Wenn man im Erdgeschoß den durch SIGNA gestalteten, also renovierten, Gang verließ, um den kahl gebliebenen einen Schritt weitergehen, so befand man sich (scheinbar, auf der ersten linken Tür prankte die Ziffer "1", auf der ersten rechten die Ziffer "12") vor diesen; meine Frage nun: Hat jemand diese Räume betreten bzw. es versucht ?? Ich jedenfalls war später einigermaßen verblüfft über mich selbst, letztlich meine Finger davon gelassen zu haben und direkt in den oberen Stöck gezogen zu sein, denn im Grunde probiere ich dergleichen ja eher aus als es zu unterlassen (so ging es mir damals beispielsweise im leeren Gerichtssaal bei den "Hundsprozessen", als ich dort den Telefonhörer von der Gabel nahm
und zum sofortigen Auflegen durch die Richterin (Helga Sieler) aufgefordert wurde prompt). Also, weiß da jemand etwas ??
Und Charles Manson , siehe den Titel der Nachtkritik, ist mittlerweile am 19.11. auch gestorben; insofern ist es von "Pehe" rein zahlenmystisch gesehen ein kleines Husarenstück, nach Ablauf von 4 Monaten hier unter der Nr.22 zu posten...; aber ganz im Ernst, als allzu verkopft habe ich diese Debatte hier seinerzeit garnicht empfunden und habe auch schon erlebt, daß Menschen, die eine Sache zunächst für zu verkopft hielten, diese plötzlich zu mögen begannen, als sie noch verkopfter wurde, in diesem Sinne: Kopf hoch !!
So zum Beispiel zum "Burschen aus Marbach" (Volker Österreich in §13).
"Alle Menschen werden Brüder ? Oder "prüder" (siehe und höre Kurt Sowinetz "Alle Menschen san mir zwider" (oder ähnlich) ?? Da ich seinerzeit noch nicht in der Installation gewesen war und mit Beiträgen vor dem Besuch einer Veranstaltung auf NK eher negative Erfahrungen gesammelt habe, baute ich im Grunde fest darauf, daß zu diesem Einwand doch jemand etwas zu sagen haben müsse, zumal ja verstärkend auch Herr Rakow noch etwas zu diesem Thema beisteuerte
("Das Andere der Vernunft", "SIGNA in der Traditionslinie Bukowski-Kafka") im Grunde; aber da regte sich wenig, und so sank auch meine Motivation, das gen Ende der Installationszeit aufzuwärmen; nur, wo ich hier "verkopft" lese, muß ich schon einwänden, daß nicht viel Phantasie vonnöten ist, sich einen etwas anderen Threadverlauf vorzustellen ! Dabei sind es zweierlei Dinge, ob ich zB. Herrn Österreich zustimme oder aber die Stoßrichtung seiner Frage als viel zu selten gewordene begrüße. Sicher, Festivals sollten beispielsweise
nicht zu eng auf eine vermeintliche "STIFTER- oder NAMENSPATRONLINIE"
geführt werden müssen, wie Herr Österreich ja auch schreibt, aber ich
beziehe Herrn Rakows Zeilen diesbezüglich gerne ein, wenn ich an dieser Stelle das Thema in etwa auf Preisvergaben unter bestimmten Namen zuspitze. Fällt es nicht den meisten leichter, einen oder gar zwei KAFKAPREISE für Peter Handke zu verstehen als zB. den HEINEPREIS
?? Damit ist noch nicht gesagt, daß ich zB. zweitere Entscheidung verfehlt fand; ich fand sie nicht verfehlt, und doch schien sie verfehlt, was meineserachtens aber eher daran liegt, daß hierzulande desmeist nur ein weicher Heine rezipiert und rezitiert wird und kaum
derjenige, der vor einem Begriff wie "Menschenkehrricht" ("Norden") nicht zurückschreckt (das ist ein wenig vergleichbar mit Volksfeindinszenierungen, die sehr viel mit aktueller Politik zu schaffen haben, weniger mit dem Zorn gegen eine Menschenmassen-Kultur). Aber -Hamburger Filmfestspiele desletzt-, warum zu Teufel einen Douglas-Sirk-Preis für Wim Wenders (der im Interview mit Roger Willemsen zu "Chambre 666" im Brustton der Überzeugung sinngemäß selbst sagte: "Sirk, das war doch kein Einfluß !!" ? Und im Grunde geht die Kritik Herrn Dells im "Freitag" gegenüber der BERLINALE unter der Ägide von Herrn Kosslick in eine ganz ähnliche Richtung !!
Alle Menschen werden Brüder ?? Siehe Pearlbox: Einige Menschen verlieren ihre Brüder, ihre Kinder unter unversöhnlichen Umständen, in einer Welt, die zum Teil sagt "Wenn Ihr nicht werdet wie die Kinder... !" Von einer Installation mit dem Sternzeichen "Sekte" und dem Aszendenten "Kindsverlust" ist das dann nicht mehr ferne ...
zu entwickeln zwischen dem Bodenpersonal, das hierzulande so Preise auslobt, dem Stammtisch der hiesigen Kulturfunktionäre, und jenem mehr oder weniger höllischen oder himmlischen, es mag ja dennoch einer sein
(frei nach "Zwischen zwei Welten" mit John Garfield) derer, in deren Namen das so vor sich geht, und die/der kellnernde KünstlerIN,die/ der hin und wieder ein Drehbuch einreicht und wiederholt scheitert, sich aber wundert, wenn es später zu einem geförderten Film angeblich kein Drehbuch gibt (obschon das eine Grundvoraussetzung der Förderung sein soll angeblich), der dazu aber auch noch einem eigenen Stoff von früher, der abgelehnt wurde, in Teilen verblüffend ähnelt, erscheint immer mehr als ein Nahverwandter jenes Kellners auf dem Totenflußschiff des oben genannten Filmes ... . Zum Glück ja nur eine spontane Reaktion von mir, eine Sonntagsfantasie gleichsam: "Himmelsschiff wird kommen", höre ich die Schwärme von Wolcottsittichen dazu rauschen wie Engelszungen zum Pfingstereignis !!
nun öffnen ließen oder nicht, weit hinaus und lösten bei mir über Nacht dann auch zahlreiche Erinnerungen aus an die SIGNA-Abende bzw.
-Nächte, die ich erleben durfte. Gerade der Aspekt "WIEDERHOLUNGEN"
kommt dabei meineserachtens noch viel zu selten in den Nachgesprächen bzw. Nachbetrachtungen zu SIGNA vor. Ich hatte, Wiederholer waren irgendwie ja auch so eine Art Salz in der Suppe,
das Glück, gen Ende der Nacht von der Pearlbox zur Kapelle geführt zu werden zusammen mit einer Neu-Himmelfahrerin, welche in der Zeremonie dann auch einen gesonderten Platz einnahm, was meine oben beschriebene Rührung durch diese noch einmal seltsam erhöhte ! Zudem ist so eine "Neu-Himmelfahrerin" auch unter dem Aspekt interessant, daß sie ja dezidiert als "Bereits-Himmelfahrerin" von außen gewissermaßen ins Haus zurückkehrt, also irgendwie einen respektierten Sonderstatus repräsentiert (denn die anderen Himmelfahrer leben ja im Haus). Zu Wiederholungen bei den diversen SIGNA-Sachen kann generell meineserachtens, mir ging es so und nicht wenigen "WiederholerInnen", mit denen ich sprach (ua. bei den Nachbesprächungen zu den beiden Installationen in Hamburg), durchaus geraten werden, zumal, was auch sehr häufig erwähnt wird und sich mit meiner Erfahrung auch deckt, die Abende (Nächte) so eigendynamisch verlaufen, daß man schlichtweg nicht jede Schule, jeden Schrein zu sehen bekommt und sich beim zweiten Mal, ich selbst habe nur zu "Schwarze Augen, Maria" wiederholt, dann auf die Räume konzentriert, die man nicht sah bzw. von denen man nur vom Hörensagen Notiz bekommen hat. Dabei sind Erzählungen anderer TeilnehmerInnen oftmals auch ausgesprochen lebendig und keineswegs der geringste Reiz bei so einer Geschichte (bei den "Hundsprozessen"
ging das etwa so: "Wie, da gab es noch einen Keller ??"), auch wenn man sich da mitten im Kontinuum zwischen "Seelenstriptease", "Fremdscham", öfter aber "Rührung" und "Herzenswärme" (weil man sich Zeit nahm, zuzuhören alleine schon !) bewegt ! Bei "Das Heuvolk" werfen Wiederholungen eigentlich auch kaum Probleme auf, denn die diversen Rituale zu den Erdkerngöttern werden ja wiederholt und wiederholt; bei "Söhne und Söhne" ist dann natürlich gewissermaßen das "Groundhogday" ("Täglich grüßt das Murmeltier")-Syndrom mit von der Partie, wenn der Vizepräsident des Hauses bei seiner Begrüßungsansprache halt auch beim zweiten Mal punkt-pünktlichst umkippt, und man "muß" das dann auch irgendwie wohlwollend mitwiederholen irgendwie (obschon die Frage "Kippt der eigentlich jedesmal um, wieso hält denn kein Anderer diese Rede ?" durchaus möglich wäre, denn die Wiederholerin, der Wiederholer wird jeweils als solcher erkannt -zumeist sogar namentlich erinnert !!- und dann
auch so "ge- und behandelt"). Bei "Schwarze Augen, Maria" wollte ich gerade diesen Wiederholungsaspekt testen und antwortete auf die Frage, wie ich heiße, nicht mit meinem "Klarnamen" (Mario), sondern mit meinem "Nachtkritik-Namen" (Arkadij), geriet dann allerdings in eine peinliche Situation, als mich Corinna Traub (Jenny Steenken) als "Mario" wiederbegrüßte (und sogar wußte, daß ich bei der Post arbeite): SIGNA hat da so manches Erinnerungs-"Ungeheuer" am Start !!
Wie es bei der aktuellen Produktion "Das halbe Leid" wäre, eine spezielle Mitfühlende (Luiza Taraz) quasi auf den nichtangemeldeten Vortrag von Cliff (den sie mir gegenüber totgeschwiegen hat) kurz bevor dieser statthat anzusprechen, ist durchaus eine interessante Spieloption, die, und das ist ziemlich wichtig, aus dem Spiel und den dortigen Geschichten sich entwickelt. Ich will das heute ja nicht alles "behandeln", aber natürlich leitet das zur Frage über,
ob man sich für eine SIGNA-Sache vorbereiten kann (und wenn ja, wie ??).
nach dorthin im Rahmen einer Theaterausfahrt, fiel mir seinerzeit auf, daß ich zu diesem Zeitpunkt gerade so alt war wie mein Onkel, als dieser mich seinerzeit einlud, und das setzte eigentlich erst richtig frei bei mir, warum er mich gerade zu diesem Zeitpunkt eingeladen hat und was er gefühlt und gedacht haben mag, als er mir einen einwöchigen Einblick in seine Lebenswelt gab, was im übrigen jetzt auch garnicht so schlecht in das "Einfühlungsthema" hineinpaßt, welches die aktuelle Produktion befördert; und dazu reichte im Grunde die Atmosphäre bei Gersteins und daß im Gespräch zuvor "ONKEL" und "MÜNCHEN" gleichsam meine "Geschichte" aufriefen). Für meine Begriffe hat SIGNA hier schlechterdings einen Raum genau dafür geschaffen und auch umsorgt, so daß ich diese Geschichte als gut geborgen empfand.
Erging es Ihnen (oder auch anderen natürlich) bezüglich Ihrer "Preisgaben" ähnlich, oder gab es soetwas wie einen Bereuensaspekt ??
Eine Wanderung im März 2010 von Taufkirchen nach München-City hinein, bei einsetzendem Schnee, verstärkt durch eine SIGNA-Sache letztlich !.
Ich weiß nicht, mit diesem Reueaspekt... ??? Das iegt weit zurück, in der frühen Pubertät gab es das vielleicht, wenn man jemandem seine Gefühle eingestand, der sie nicht beantworten konnte. Das lernt man ja erst später, dass die eigenen Gefühle nicht davon abhängig sind, ob sie mit gleichen Gefühlen beantwortet werden oder nicht...
Ich wüsste aber, dass ich es bereuen würde, eine Lebenspreisgabe eines anderen mir gegenüber in einer SIGNA-Intallation als mein Erleben preiszugeben - Es käme mir wie ein Verrat vor und eine Installation, die das einräumt, käme mir vor, wie eine Aufforderung zum Verrat - ich könnte also deshalb kein SIGNA-Fan werden...