Presseschau vom 1. Juli 2017 – Die Ostthüringer Zeitung berichtet von Streitigkeiten am Meininger Staatstheater
Wer will Unfrieden schaffen?
Wer will Unfrieden schaffen?
1. Juli 2017. Von Unstimmigkeiten und ungewöhnlicher Personalpolitik am Staatstheater in Meiningen berichtet die Ostthüringer Zeitung (1. Juli 2017).
Der Star von außerhalb
Der Regisseur und ehemalige Kölner Generalintendant Günter Krämer habe in Meiningen seiner langjährigen Assistentin Aldona Farrugia mit einer Inszenierung helfen wollen. Farrugia ist in Meiningen Opernchefin. Zu der Arbeit kam es nicht. Seine Assoziationen zu Pegida in der Inszenierung der Orffschen "Carmina Burana" hätten Intendant Ansgar Haag "Ausflüchte" suchen lassen, um die Inszenierung zu verhindern. Schließlich habe man sich auf eine Auflösung des Vertrages geeinigt.
Schlechte Stimmung
Das sei der neueste kleine Vorfall. Laut der Zeitung soll aber schon seit einiger Zeit "eine ganz schlechte Stimmung am Haus" herrschen. Aldona Farrugia habe ihre Nichtverlängerung bekommen, sie sei nur noch bis zum Sommer nächsten Jahres Opernchefin. Obwohl sie jüngst erst bestallt worden war. Im Februar habe die Kündigung des Chefdramaturgen Patric Seibert für Unruhe gesorgt, auch er vormals ein Assistent von Günter Krämer. Gehen müsse im kommenden Sommer auch Oberspielleiter Lars Wernecke. Intendant Ansgar Haag werde selbst den Operndirektor mitmachen und im Schauspiel bleibe die Stelle des Schauspielchefs unbesetzt, weil es weniger Produktionen geben solle und Eisenach nicht mehr mitbespielt werden müsse.
Klagen häufen sich
Die Ostthüringer schreibt: "Alles, was darüber hinaus mehr oder weniger öffentlich wird, sind laut Haag 'Gerüchte, um Unfrieden im Haus zu schaffen.' Weshalb das jemand tun sollte, bleibt unklar."
Auffallend sei indes, dass sich die Klagen häuften, nachdem Ulrich Katzer 2016 Verwaltungsdirektor geworden sei.
Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff, der dem Rat der Kulturstiftung Meiningen-Eisenach vorsteht, habe mittlerweile ein Gespräch mit Theaterleitung und Betriebsrat geführt und plane, sich "bei einer Vollversammlung nach der Sommerpause vor Ort selbst ein Stimmungsbild" zu machen.
(jnm)
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