"Bühne für Iso-Matten"

Hamburg, 5. Juli 2017. Knapp einhundert G20-Demonstranten haben in der Nacht vom 4. auf den 5. Juli  im Deutschen Schauspielhaus Hamburg, genauer den Gängen des Malersaals, übernachtet. Dazu kam es, weil gestern auf Twitter Falschmeldungen kursierten, dass sich im Schauspielhaus bereits 1500 Menschen versammelt hätten, erklärt die Pressestelle des Theaters auf Nachfrage. Tatsächlich trafen sich dann am Abend Protestler vorm Theater und hängten auch Banner auf. Die Polizei versperrte daraufhin zunächst den Zugang zum Haus, die Polizeieinsatzleitung gab diesen nach Gesprächen aber wieder frei. Dass knapp einhundert Menschen dann im Theater übernachteten, sei eine Reaktion auf die Ereignisse gewesen, man wollte niemanden zurück auf die Straße zu schicken, so Julia Mittelstraß, Sprecherin des Hamburger Schauspielhauses.

g20Screenshot eines Beitrags im NDR

Was in den folgenden Nächten passiere, sei noch unklar. Es heißt, man spreche keine Einladungen aus, aber es herrsche grundsätzliche Bereitschaft, im Notfall Unterkunft zur Verfügung zu stellen.

Hintergrund ist, dass viele Protestler nach Hamburg gereist sind und nun nach dem gerichtlichen Verbot, in Protestcamps zu übernachten, keine feste Übernachtungsmöglichkeit hätten.

(sik)

Mehr dazu: twitter.com/ndr/status/882475668210159617

Auf dem Gelände des Kulturzentrums Kampnagel konnten ebenfalls G20-Demonstranten übernachten, berichtet die Junge Welt. Zwar habe Kampnagel keine Einladung ausgesprochen, aber "es wird aber auch niemand vertrieben, falls er sich entschließen sollte, hier sein Zelt aufzuschlagen", wird Pressesprecherin Mareike Holfeld zitiert. Im Vorfeld des G20-Gipfels in Hamburg wurde auf Kampnagel die alternative Konferenz "Gipfel für globale Solidarität" veranstaltet. Mehr dazu auf ndr.de.

 

 

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