Die 1927 in Dresden geborene und 1996 in Zeuthen bei Berlin gestorbene Ruth Berghaus studierte bei Gret Palucca Ausdruckstanz und Tanzregie, war bis 1954 Meisterschülerin bei Wolfgang Langhoff an der Deutschen Akademie der Künste (der späteren AdK der DDR). Prägend war aber vor allem ihre Begegnung mit dem Theater Bertolt Brechts und ihre Arbeit am Berliner Ensemble.

Einen Namen machte sie sich besonders als Opernregisseurin, z.B. mit ihrer legendären, 1960 geschaffenen Bühnenversion von Bertolt Brechts / Paul Dessaus "Die Verurteilung des Lukullus" an der Staatsoper unter den Linden, die bis in die 1990er Jahre zum Repertoire gehörte. Berühmt ist auch ihre Choreografie der Schlachtszenen in Brechts "Coriolan"-Bearbeitung, 1964 von Manfred Wekwerth am Berliner Ensemble inszeniert.

1970 wurde sie Stellvertreterin von Helene Weigel in der Leitung des BEs, dem sie nach Weigels Tod von 1971 bis 1977 als Intendantin vorstand. In dieser Zeit band sie unter anderem Künstler wie Heiner Müller und Einar Schleef an das Haus und war um dessen experimentelle Ausrichtung bemüht. Seit 1980 inszenierte Berghaus sehr erfolgreich auch in der Bundesrepublik, u.a. an der Oper Frankfurt, in Brüssel, Wien, Hamburg, Stuttgart und Basel.

Die Laudatio auf Ruth Berghaus hält der Schriftsteller Friedrich Dieckmann.

(Senatsverwaltung für Kultur und Europa / Wikipedia / ape)