Sprachkunstwerk und philosophisches Abenteuer

Berlin, 2. November 2017. Der mit 10.000 Euro dotierte Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an das Jugendstück "NASSER #7Leben" von Nasser El-Ahmad, Autorin Susanne Lipp und Regisseurin Maria Lilith Umbach sowie an Carsten Brandaus Kinderstück "Sagt der Walfisch zum Thunfisch". In der durch die Berliner Senatskanzlei für Kulturelle Angelegenheiten berufenen Grimm-Preisjury saßen in diesem Jahr Dramaturg Henrik Adler, Kulturjournalistin Ute Büsing und Blogger Sascha Krieger.

Als "jugendgerecht, gegenwartsnah und unter die Haut gehend" beschreibt die Jury das dokumentarische Theaterstück "NASSER #7Leben" in der Inszenierung des Berliner Grips-Theaters, das auf der Biografie Nasser El-Ahmads basiert. Gegen die gewaltsamen Widerstände der Familie und um den Preis, diese Familie dann auch zu verlieren, sucht und findet ein junger Mann seine Identität als muslimischer und homosexueller Mann.

In Carsten Brandaus "Sagt der Walfisch zum Thunfisch" erleben die beiden Figuren Ich und Du, mit den Themen Ausgrenzung und Flucht konfrontiert, die Höhen und Tiefen des menschlichen Miteinanders. Ein "Sprachkunstwerk und philosophisches Abenteuer", aber auch eine "Herausforderung für das zeitgenössische Kindertheater", urteilt die Jury.

Die Preisverleihung findet am 18. November im Theater an der Parkaue statt. Mit dem Brüder-Grimm-Preis prämiert das Land Berlin jedes Jahr "Stücke, Inszenierungen oder Projekte, die sich in besonderem Maße mit der Wirklichkeit von Kindern und Jugendlichen auseinandersetzen und auf ein tolerantes Miteinander hinwirken". Preisträger der vergangenen Jahre waren u.a. Kirsten Fuchs, Mario Wurmitzer, Volker Ludwig, Paul Maar, F.K. Waechter, Andri Beyeler, Tamer Yiğit und Branka Prlić, das Junge Ensemble Stuttgart und das Theater an der Parkaue sowie das Autorenduo Jakob Nolte und Michel Decar.

(Theater an der Parkaue / geka)

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