Wegweisende Frauen für das deutsche Theater

Leipzig, 3. November 2017. Den Theaterpreis Der Faust für die beste Darstellerin und die beste Regisseurin haben Karin Neuhäuser und Johanna Wehner erhalten. Über die Preisträger stimmten die Mitglieder der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste ab. Schon vor dem Festakt am Samstag im Schauspiel Leipzig stand die Ehrung der Dramatikerin und Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek mit dem Faust-Preis für ihr Lebenswerk fest. Die Laudatio hielt nun der Leipziger Intendant Enrico Lübbe.

Die Preisträger in den acht Kategorien:

Regie Schauspiel
Johanna Wehner für "Die Orestie"
Staatstheater Kassel

Darstellerin/Darsteller Schauspiel

Karin Neuhäuser in Wut / Rage
Thalia Theater Hamburg

Regie Musiktheater

Christoph Marthaler für "Lulu"
Hamburgische Staatsoper

Sängerdarstellerin/Sängerdarsteller Musiktheater

Gloria Rehm als Marie in "Die Soldaten"
Staatstheater Wiesbaden

Choreografie

Maria Campos & Guy Nader für "Fall Seven Times” im Rahmen des zweiteiligen Ballettabends "Magma”
Staatstheater Mainz

Darstellerin / Darsteller Tanz

Sylvana Seddig in "Iphigenie"
Schauspiel Frankfurt

Regie Kinder- und Jugendtheater

Hannah Biedermann für "entweder und"
Junges Ensemble Stuttgart

Bühne/Kostüm

Sebastian Hannak für "Heterotopia"
Oper Halle

 

Der Preis wurde in diesem Jahr zum zwölften Mal vergeben. In der Selbstdarstellung des Deutschen Bühnenvereins heißt es dazu: "Ausgezeichnet werden Künstlerinnen und Künstler, deren Arbeit wegweisend für das deutsche Theater ist. 'Der Faust' ist ein nationaler, undotierter Theaterpreis, der auf die Leistungskraft und künstlerische Ausstrahlung der Theater aufmerksam macht und diese würdigt. Er wird in Kooperation mit der Kulturstiftung der Länder, der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und einem jährlich wechselnden Bundesland  vergeben." Hier die Liste aller diesjährigen Nominierten.

(Deutscher Bühnenverein / sle)

 

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Kommentare  
Faust 2017: Kohle verbrennen
okay... die aussage der preisjury ist: alles kommt durch, solange es bloß mittelmäßig ist, wenn die regieeinfälle brav bleiben, wenn man den mut und den eigensinn an den nagel hängt... so soll das theater sich doch bitte lieber abschaffen- heute noch! und dann nehemen wir schlingensiefs vorschlag mal an und nehem all das geld, was in die kulturtöpfe deutschlands fließt zusammen und verbrennen die kohle vorm brandenburger tor- das wäre immerhin eine klare aussagen und ein immerhin schnelles ende und müsste sich nicht durch diesen jämmerlich langen todesprozess
Faust 2017: Endlich!
Nach Jahren die erste Faustpreisverleihung die gelungen war! Jung, frisch, kurzweilig, uneitel! Danke an Leipzig, Christian Friedel und Enrico Lübbe! Ein Generationswechsel ist da!!! Endlich!
Faust 2017: erst gucken, dann schreiben
Liebe/r fist!

Ich würde ihrer Aussage in den meisten anderen Fällen, wie zum Beispiel der Theatertreffen-Auswahl zustimmen - aber nicht in Bezug auf den diesjährigen Faust. Durch Zufall habe ich nämlich die Orestie von Frau Wehner in Kassel und die Darstellung von Frau Neuhäuser in HH gesehen und muss Ihnen erwidern dass in beiden Fällen weder brave Regieeinfälle noch an den Nagel gehängter Eigensinn zu sehen waren - im Gegenteil. Deshalb möchte ich vorschlagen, dass Sie sich die Sachen vielleicht angucken, bevor sie hier anfangen zu schreiben.
Beste Grüße.
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