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Intendant Andreas Beck verlässt Basel

Zur Abwechslung

5. Dezember 2017. Andreas Beck wird seinen Vertrag als Intendant des Theater Basel nicht über das Jahr 2020 hinaus verlängern. Das gab das Haus in einer Pressemitteilung bekannt. "So schön die Kontinuität im Theater auch scheint, ist doch die Abwechslung das eigentliche Wesen unserer Zunft", lässt sich Beck darin zitieren.

Der Verwaltungsrat des Theaters bedaure die Entscheidung. Anfang 2018 solle eine Findungskommission eingesetzt werden, um einen Nachfolger zu bestimmen. Beck leitet das Theater seit der Spielzeit 2015/16. 

Andreas Beck, 1965 in Mülheim an der Ruhr geboren, studierte Kunstgeschichte, Soziologie und Theaterwissenschaft in München und Bologna. In den frühen 1990er Jahren arbeitete er als freier Regisseur, ehe er ab 1994 als Dramaturg am Bayerischen Staatsschauspiel in München, später am Schauspiel des Staatstheater Stuttgart und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg arbeitete. 2002 ging er als Dramaturg ans Burgtheater Wien. 2007 übernahm Beck die Künstlerische Leitung und Geschäftsführung des Schauspielhaus Wien und positionierte das Theater mit dem Schwerpunkt auf neuer Dramatik. Für seinen Neustart am Schauspielhaus Wien erhielt er 2008 den Nestroy Spezialpreis. Mit der Spielzeit 2015/16 übernahm Beck die Intendanz des Theater Basel. Becks Name fiel zuletzt auch bei Spekulationen um die Neubesetzung der Intendanz des Wiener Burgtheaters. Für diesen Posten wurde aber schließlich Martin Kušej, derzeit Intendant am Münchner Residenztheater, engagiert.

(Theater Basel / miwo)

Mehr dazu: telebasel im Gespräch mit Andreas Beck über seinen angekündigten Abschied von Basel.

 

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Kommentare  
Beck verlässt Basel: ... heut schon Weihnachten?
Es ist Adventszeit und es mehren sich deutlich die Anzeichen dafür, dass das Münchner Publikum demnächst die frohe Kunde eines Nachfolgers für Martin Kusej vernehmen darf.
Beck verlässt Basel: nicht übertreiben
re. weihnachten.. wir wollen mal nicht übertreiben mit dem enthusiasmus. dieses theater wird immer eine gewisse zielgruppe bedienen und den bayerischen kulturminister mit einer prise goldstaub vor den augen glücklich halten wollen (kandidat oben ist spezialist in solchen sachen).. der spielplan wird eine funktion davon sein (ausser es käme jemand wie der kollege die straße vis-a-vis, so etwas passiert aber nicht oft, dabei hat münchen viel mehr davon nötig..)

freuen kann man sich in münchen erst, wenn die freie szene genügend finanzierung/unterstützung bekommt und auch das residenztheater mal die probleme der stadt klar im programm/profil klar anspricht - mietpreise, segregation, etc etc.
Beck verlässt Basel: Interimsjahr?
Ist es denn überhaupt schon klar, dass Beck nach München geht. Eigentlich müsste das doch schon längst entschieden sein. Womöglich gibt es ein Interimsjahr bis Beck kommt, da er seinen Basel Vertrag nicht frühzeitig beenden wollte oder konnte.
Beck verlässt Basel: fragwürdiges Karussell
Schön für Basel und schön für Beck, dass er sich anderweitig orientiert und an seiner Karriere schraubt.
Aber auf wessen Kosten? Was ist mit den Mitarbeitern? Bleibt die Schauspieldirektion, bleibt die Operndirektion? Jetzt muss das Haus nach nur 5 Jahren schon wieder einen Intendantenwechsel mitmachen, in dem sicher wieder gute Mitarbeiter nichtverlängert werden. In Zeiten, in denen andere, flachere Arbeitsstrukturen gefordert werden, gibt es jetzt keinen Aufschrei? Das ist ein weiteres Beispiel dafür, was alles schief läuft in der Besetzung solcher Positionen, wenn ein Intendant auch so schnell wieder ein Haus verlassen kann oder will. Im übrigen ein Intendant, der noch vor kurzem nur ein kleines Haus, das Schauspielhaus Wien, geleitet hat. Fragwürdig und nicht ernt zu nehmen, dieses Karussell. Vielleicht sollte sein Mops den oder die NachfolgerIn bestimmen, kommt wahrscheinlich aufs gleiche raus.
Beck verlässt Basel: Seelenbalsam
@ozapftis: Keine Sorge, der Durchblick blieb gewahrt. Aber das Becksche Theater wird doch einige erfreuen, die weder die Experimente des einen vis-a-vis, noch die Kraftmeierei des anderen leiden mochten. Beck, das wollte ich sagen, ist fürs Münchner Publikum bestimmt Seelenbalsam.
Was die anderen Punkte, die Sie ansprachen, angeht, bin ich völlig bei Ihnen - mit der Präzisierung, dass das auch die Kammerspiele nicht wirklich tun jenseits eines Hipster-chics für theateraffine Sapio-Sexuelle.
Beck verlässt Basel: vorhersehbar
Ich sehe das ganze auch kritisch. Eine Intendanz sollte über mehr als nur 1 Dekade gehen. Da die Basler Operndirektorin Laura Bermann nach Hannover als Intendantin 19/20 wechselt, war Becks Entscheidung aber absehbar. Jetzt wird eben alles umgekrempelt. Auch in Hannover. Und am Alter von Frau Bermann gemessen wird das Gleiche in Hannover passieren. Die Ministerien, die solche Intendanzen besetzen, interessiert das aber wohl nicht wirklich...
Beck verlässt Basel: like
Hipster-chic für theateraffine Sapio-Sexuelle - gefällt mir!
Beck verlässt Basel: Basler Verhältnisse
@4 Sie kennen sich nicht aus mit den Basler Verhältnissen! Die Opernchefin geht sowieso und nimmt bestimmt einige ihrer Leute mit, Tanzchef Wherlock hat bisher noch jeden Direktionswechsel mit Team überlebt. Und ich wette, dass Beck die meisten seiner Schauspieler und Dramaturgen mitnimmt, wenn er ein anderes Haus kriegt. Basel ist einfach kein guter Ort für engagiertes Tneater, Beck sagt in der Presse, er hat eine Rüge von der Verwaltungsdirektorin bekommen, weil er die Eintrittspreise senken wollte. Weil er nicht nur Theater für die reiche Elite machen will. Ich möchte wetten, das war nur die Spitze des Eisbergs. Dazu kommen die ganzen politischen Querelen, wenn ständig was gekürzt werden soll. Und ein Bankmanager als Vorsitzender des Verwaltungsrats. Nein nein, es gibt kein theaterfreundliches Klima in Basel, Beck ist ein anderes Haus zu wünschen.
Beck verlässt Basel: Link
https://telebasel.ch/2017/06/24/wenn-basel-den-theaterdirektor-andreas-beck-verliert-ist-die-politik-mitschuldig/
Beck verlässt Basel: nicht unüblich
@8: Das ist doch nicht unüblich, dass Verwaltungsdirektor / kfm. Geschäftsführer darauf pochen, dass entweder eingespart wird und / oder Eintrittspreise nicht zu gering sein dürfen. Oder dass nicht mehr Personal eingestellt wird u.ä.
Manchmal ist es aber auch auch andersrum- da hat der Intendant dem "Zahlenmensch" mehr entgegen zu bringen oder stellt es geschickt (-er) an- und kommt zum geplanten Ziel..
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