Sack zu

12. Dezember 2017. Andreas Beck wird ab 2019 neuer Intendant am Münchner Residenztheater. Die bayerische Staatsregierung hat einem entsprechenden Vorschlag des Kultusministers Ludwig Spaenle am heutigen Dienstag zugestimmt. Das melden diverse Medien.

Derzeit ist Beck noch Intendant am Theater Basel. Seinen Wechsel nach München hatten Insider erwartet, nachdem er in der letzten Woche erklärte, seinen Vertrag dort nicht verlängern zu wollen. Sein Basler Kontrakt läuft noch bis 2020. Demnach plant er diesen nicht nur nicht verlängern, sondern auch nicht bis zum Laufzeitende erfüllen zu wollen.
Vakant wurde die Leitung des Residenztheaters wegen des bevorstehenden Abschieds des derzeit amtierenden Intendanten Martin Kušej, der die Leitung des Wiener Burgtheaters übernehmen wird. Auch Andreas Beck selbst war in der engeren Auswahl für die Besetzung dieses Postens.

Andreas Beck, 1965 in Mülheim an der Ruhr geboren, studierte Kunstgeschichte, Soziologie und Theaterwissenschaft in München und Bologna. In den frühen 1990er Jahren inszenierte er als freier Regisseur. Von 1994 bis 1998 war er bereits als Dramaturg am Bayerischen Staatsschauspiel tätig, später am Schauspiel des Staatstheater Stuttgart und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. 2002 ging er als Dramaturg ans Burgtheater Wien. 2007 übernahm Beck die Künstlerische Leitung und Geschäftsführung des Schauspielhaus Wien und positionierte das Theater mit dem Schwerpunkt auf neuer Dramatik. Für seinen Neustart am Schauspielhaus Wien erhielt er 2008 den Nestroy Spezialpreis. Zur Spielzeit 2015/16 übernahm Beck die Intendanz des Theaters Basel.

(Spiegel Online / miwo)

 

Mehr zum Thema:

Meldung: Andreas Beck wird neuer Intendant des Theater Basel (10/2013)

Meldung: Intendant Andreas Beck verlässt Basel (12/2017)

Presseschau: Die SZ spekuliert über die neue Intendanz am Münchner Residenztheater (12/2017)

 

 

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Kommentare  
Beck nach München: Glückwunsch
Herzlichen Glückwunsch, Andreas Beck! - War mir eine Ehre, mit Ihnen im Ring zu steht.
Beck nach München: danke
Danke, das ist eine gute Nachricht für Basel.
Beck nach München: Vollprofi
@1: kein wunder, dass sie es nicht geschafft haben, schauen sie sich einmal ihren satzbau an, neue dramatik könnten sie damit (so wie das steht) nicht nach münchen bringen. - was waren sie da im ring - der eimer? -

andreas beck ist ein vollprofi mit drei-länder-erfahrung. wenn er nicht gerade mit der burg fusioniert, hat münchen glück gehabt mit ihm.
Beck nach München: Politik statt Kunst
geiler wär´s gewesen, endlich mal `ne kompetente Frau nach München zu holen;geiler wär´s gewesen kompetente Frauen in Wien zu behalten, statt...! deutlich mehr Rückrad wär´s gewesen, die gerade angefangene Aufgabe in Basel weiter zu führen. Ausstiegsklauseln in Intendantenverträgen spotten jeder Beschreibung...das sollte sich mal der Rest der Theaterangestellten rausnehmen: einfach mal abhauen, wenn was Lukrativeres daherkommt. Ihr seid schon lange nicht mehr Kunst. Ihr seid Politik! Buh!
Beck nach München: Kirche im Dorf lassen
Yeah, liebster Schiller, in der Frauenfrage haben Sie recht, eine Frau wäre geiler gewesen, allein schon grundsätzlich, und so.. nur ist es ein ungeschriebenes Gesetz in der Theaterwelt, dass ein bestehendes Engagement für ein interessanteres aufgegeben werden kann. Bei allem Respekt für das Theater Basel, wer kann Beck diese Entscheidung verdenken. Zumal er anscheinend sehr gewollt wurde und die "Aufgabe" in Basel offensichtlich erfüllt hat.. lassen wir also mal die Kirche im Dorf und die Theaterleute weiterziehen, man nennt sie nicht umsonst "ein fahrendes Volk". Alles andere ist Politik.
Beck nach München: Zweifel
ungeschriebenes Theatergesetz??? Hahaha! Andreas bist Du´s?
Beck nach München: Autorentheater
jetzt kommt das klassische theater wieder nach münchen - herrlich - da werden sich einige freuen ;-)
Beck nach München: "modern" übermalt
Klassiker? Hier in Basel wurden die immer "modern" übermalt, bis nichts Spannendes mehr übrig war, dafür Sprache aus der Vorabendserie, und Politik aus der Talkshow. Kann man natürlich auch Theater nennen. Wenn man will.
Beck nach München: bei Laune
wird die Abonnenten in München mit kompakten Vorstellungen für die Unterhaltung zwischen üppigem Abendessen und Umtrunk bei Laune halten..
also nicht ganz anders wie status quo
Beck nach München: ästhetischer Strang
da wird sich auch frau dössel von der sz sehr freuen! das wollte sie ja haben!

ich persönlich bin erschrocken darüber, was sich in den letzten jahren für ein ästhetischer strang in basel entwickelt hat, den #8 sehr treffend beschreibt. - und das wird nun als "baseler dramaturgie" verkauft - ja: wirklich: verkauft.
Beck nach München: Gratulation
Gratulation, dass Andreas Beck nach München kommt. Eine sehr gute Entscheidung für das Schauspiel-Theater in der Stadt. (Und alle, die sich eine Intendantin für München wüschen, wie wäre es dann für die Kammerspiele?) Und warum sollten Beck und sein Team aus München einen konzeptionellen Ableger von Basel machen? Dafür sind alle Mitarbeiter rund um Andreas Beck viel zu erfahren und viel zu klug.
Beck nach München: bitte fair und sachlich
Ich persönlich bin erschrocken darüber, wie oberflächlich #8 und #10 auf den Begriff "Basler Dramaturgie" blicken. Überschreibungen, wie Simon Stone sie etwa mit "Drei Schwestern" vorgenommen hat, sind nur eine Komponente des Ganzen, genauso gehören die sprachlich völlig anders gearbeiteten Klassiker-Neugestaltungen von Ewald Palmetshofer dazu, oder die Wiederentdeckung frankophoner Autoren wie Ramuz, Claudel oder Cendrars. Dieselbe Vielfalt, die sich im Textlichen findet, zeigt sich auch in den Regiehandschriften. Aber um Vielfalt und Differenziertheit scheint es in der wohligen Anonymität der Kommentarspalte wohl eher nicht zu gehen, eher um das Abschiessen verbaler Leuchtraketen.
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