Eine prägende Spielerin

16. Januar 2018. Die Schauspielerin Lieselotte Rau ist tot. Wie einer Traueranzeige im Berliner Tagesspiegel zu entnehmen ist, verstarb sie bereits am 30. Dezember des vergangenen Jahres im Alter von 88 Jahren.

Rau, geboren 1929 in Osnabrück, wurde von Gustaf Gründgens in Düsseldorf ausgebildet. Von 1954 bis 1964 gehörte sie dem Ensemble des Staatstheater Stuttgart an, danach wechselte sie an die Staatlichen Schauspielbühnen Berlin. Hier spielte sie 1964 unter anderem in der legendären Uraufführung von Peter Weiß' "Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats, dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade" die Rolle der Marat-Mörderin Charlotte Corday. 1973 war sie in Dieter Dorns Inszenierung von Thomas Bernhards "Der Ignorant und der Wahnsinnige" die Königin der Nacht.

Weitere wichtige Rollen waren 1981 die Oberpriesterin in Hans Neuenfels' Inszenierung von Kleists Penthesilea, 1982 die Emilia in Hans Gratzers "Othello" mit Peter Roggisch in der Titelrolle, die Mutter in Gorkis "Die Kleinbürger" 1989 und 1992 die Nachbarin in Benno Bessons Inszenierung von Coline Serreaus Komödie "Hase Hase". 1969 wurde Rau mit dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet. Sie hinterläßt drei erwachsene Kinder, darunter die Kamerafrau Judith Kaufmann.

(miwo)

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