Thomas-Bernhard-Stipendium an Martin Plattner
Urtümlich feinfühlig
8. Februar 2018. Das diesjährige Thomas-Bernhard-Stipendium geht an Martin Plattner. Das teilt das Landestheater Linz mit, das das Stipendium seit 2006 an junge Autor*innen vergibt, bisher ging es unter anderem an Thomas Arzt (2012) und Thomas Köck (2015).
Plattner, 1975 in Tirol geboren, lebt seit 2001 als freier Schriftsteller, Dramaturg, Regieassistent und Ghostwriter in Wien und gewann als Theaterautor mit seinem zweiten Stück "antimortina" den Wettbewerb der Bozner Autorentage 2015. In Wien wurden Arbeiten von ihm am Brut gezeigt.
"Martin Plattner hat in unterschiedlichsten Funktionen und Projekten am Theater seine eigene Theatersprache entwickelt. Sein urtümlicher Sprachwitz geht einher mit Feingefühl in der Figurenzeichnung. Er stellt Grundfragen des Daseins auf überraschende Art, spielt mit historischen Begebenheiten wie mit Alltagsszenerien, die unversehens magisch werden können", heißt es zur Begründung in der Pressemitteilung des Landestheaters Linz.
Das Bernhard-Stipendium ist dotiert mit 5.500 Euro. Außerdem übernimmt das Theater Reisekosten und Spesen für die Arbeitsaufenthalte des Stipendiaten in Linz. Der/die Preisträger*in wird ausgewählt von der Schauspielleitung und der Schauspieldramaturgie des Landestheaters.
In diesem Jahrgang neu ist, dass das Landestheater dem Stipendiaten einen Stückauftrag erteilt, "es wird konkret ein gemeinsames Projekt von Martin Plattner und dem Landestheater Linz in der nächsten Spielzeit angestrebt", heißt es in der Pressemitteilung, auf Nachfrage führt das Theater aus: "Der Schreibauftrag ist durch das Stipendium mit abgegolten, sollte die Arbeit dann aber zur Aufführung gelangen, wird mit dem Verlag des Autors ein Aufführungsvertrag geschlossen, durch den der Autor zusätzlich ein (marktübliches) Honorar erhält."
(Landestheater Linz / sd)
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Es werden durch zahlreiche der neueren Autorenförderungsprogramme vor allem jüngere Autoren, oft Dramatiker, die ihre ersten Stücke schreiben, gefördert. Dabei weiß jeder, der die Szene kennt, dass das Anfangen - anders als das Sprichwort glaubt - für Dramatiker meist leichter als das Weitermachen ist. Und damit meine ich gar nicht nur das Finanzielle. Autoren, die erst mal fünf Jahre auf dem Markt sind, brauchen m. E. oft viel nötiger ein Coaching, Netzwerke und Förderung. Hier geht viel Talent verloren bei Leuten, die - je älter sie sind - meist mehr zu erzählen hätten als in jüngeren Jahren.