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Theaterpreis Berlin 2018 an Karin Henkel

Grundbedingungs-Forscherin

12. Februar 2018. Der Theaterpreis Berlin der Stiftung Preußische Seehandlung geht dieses Jahr an die Regisseurin Karin Henkel. Das teilen die Berliner Festspiele mit. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wird seit 1988 jährlich im Rahmen ihres Theatertreffens verliehen.

Der Preisjury gehören die Intendantin des Schauspielhauses Zürich Barbara Frey, der Intendant des Düsseldorfer Schauspielhauses Wilfried Schulz und die Theaterkritikerin Eva Behrendt sowie mit beratender Stimme der Intendant der Berliner Festspiele Thomas Oberender an.

In ihrer Begründung heißt es: "Karin Henkel untersucht in ihren Inszenierungen konsequent die Grundbedingungen sozialen Zusammenlebens." Henkels langjähriges Interesse an der Dramen-Weltliteratur beruhe nicht auf deren simpler Verehrung, sondern führe zu einer steten Neubewertung, zur bohrenden Hinterfragung dessen, was wir heute als "gesellschaftliche Errungenschaften" in der Folge der Aufklärung bezeichnen würden. "Die Figurenkonstellationen in Henkels Arbeiten zeigen immer wieder zweifelnde Männer, die nicht wissen, wo und weshalb sie ihr Terrain eingebüsst haben – und starke Frauen, die ihrer eigenen Stärke misstrauen. Es gibt kaum Platz für Helden oder Heldinnen in einer Welt, deren Gesetzmässigkeiten so undurchschaubar sind wie die eigene Seele."

BeuteFrauenKrieg1 560 Toni Suter TT Fotografie uSzenenbild aus "Beute Frauen Krieg" von Karin Henkel am Schauspielhaus Zürich (2017), eingeladen
zum Theatertreffen 2018 © Toni Suter / TT Fotografie

Berlins Bürgermeister Michael Müller wird den Preis im Mai an Karin Henkel verleihen, Laudatorin ist Rita Thiele, Chefdramaturgin und stellvertretende Intendantin am 
Deutschen Schauspielhaus Hamburg.

Der Theaterpreis Berlin ging 2017 an Herbert Fritsch und vorher u.a. an Shermin Langhoff und Jens Hillje, Jürgen Gosch, Dimiter Gotscheff, Margit Bendokat, Sophie Rois und Corinna Harfouch.

(Berliner Festspiele / sd)

 

 

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Kommentare  
Theaterpreis an Henkel: Intendanz!
Herzlichen Glückwunsch! - Wieso ist Karin Henkel noch nirgends Intendantin? Vom Alter her und ihrer künstlerischen Relevanz ist sie doch längst reif dafür: Häuser wie Bochum, Zürich oder Leipzig würden bestens passen! Aber kein Kulturdezernent hat sie je gefragt oder auf dem Zettel? Mmh, oder möchte die Regisseurin selbst nirgends Chefin werden und hat abgewunken? - Irgendwie unverständlich, denn es gibt männliche Kollegen mit weniger Renommee, die schon längst Intendanten sind.
Theaterpreis an Henkel: Glückwunsch
Herzlichen Glückwunsch!!!!Eine großartige Entscheidung!!!Ein Preis für Karin Henkel war schon überfällig!Endlich!Toll!
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