Presseschau vom 26. Februar 2018 – Die Frankfurter Allgemeine Zeitung interviewt den designierten Co-Direktor des Berliner Staatsballetts Johannes Öhman
"Hybrid-Tänzer" für ein 50/50-Programm
"Hybrid-Tänzer" für ein 50/50-Programm
26. Februar 2018. Im Interview mit Wiebke Hüster von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung kündigt der designierte Co-Direktor des Berliner Staatsballetts Johannes Öhman "eine eher dem klassischen Tanz verpflichtete erste Saison" an. "Danach streben wir das 50/50-Verhältnis an und möchten fünf klassische Abende und fünf zeitgenössische zeigen."
Das Staatsballett habe eine Ausnahmestellung, "weil es autonom ist", so Öhman: "Es hat eine Ballettintendanz, nicht eine dem Staatsopernintendanten untergeordnete Ballettdirektion. Das macht es sehr attraktiv."
Sasha Waltz, die 2019 dazukommt, und er wollten als neue Doppelspitze "die Compagnie erst einmal kennenlernen in der tagtäglichen Arbeit der ersten Spielzeit. Dann sehen wir weiter", so Öhman. "Im Moment gibt es nur einen Wechsel von neun Tänzern, das ist im üblichen Rahmen." Das Staatsballett habe sehr gute Tänzer. "Aber keiner von ihnen ist unkündbar, und das gibt uns die Freiheit, uns ganz an der Qualität der Aufführungen zu orientieren."
Es solle perspektivisch Tänzer geben, "die im Klassischen zu Hause sind", es werde "einige zeitgenössische Tänzer" geben, "und es wird Hybrid-Tänzer geben." Klassische Tänzer hätten ein sehr weites Spektrum an Bewegungsmöglichkeiten. "Darin aber, loszulassen und sich selbst einer Bewegung zu überlassen, sind die meisten nicht so gut." "Improvisation, eine andere Auffassung vom Raum, das klassische Vokabular einmal zu vergessen" falle vielen schwer.
Choreographen sollten am Staatsballett "die Tänzer finden, die sie für ihre Arbeit wirklich brauchen". "Und die Qualität der Klassiker-Aufführungen hat oberste Priorität."
(sd)
Hintergrund: Nach der Ernennung von Öhman und Sasha Waltz als neue Doppelspitze des Staatsballetts gab es aus der Compagnie heraus Proteste – in unserem Podcast erläuterte Elena Philipp die Lage.
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