Alarmierende Studie zum Künstler-Prekariat in Berlin
s="text_titel_ohne_autor">Verlustgeschäft Kunst
Berlin, 25. April 2018. Nur eine/r von zehn in Berlin lebenden bildenden Künstlern oder Künstlerinnen beziehen das gesamte Jahreseinkommen aus der künstlerischen Tätigkeit, genauer 13 Prozent der Männer und 8 Prozent der Frauen. Zu diesem Ergebnis kommt die "Berlin III"-Studie des Instituts für Strategieentwicklung (IFSE) die gemeinsam mit dem Berufsverband Bildender Künstler*innen Berlin erstellt wurde. "Die Studie zeigt zudem, dass 90% der Künstler*innen später nicht von ihrer Rente leben können. Die durchschnittliche Rentenerwartung der Künstler*innen liegt bei 357,- Euro, wobei über die Hälfte aller Künstler*innen weniger als 280,- Euro erwarten", heißt es in einer Pressemitteilung, die auf der Website des IFSE veröffentlich ist.
Schwerpunktmäßig untersucht die "Berlin III"-Studie die Einkommensungleichheit zwischen Künstlern und Künstlerinnen in Berlin, den sogenannten "Gender Pay Gap". Dieser "Gender Pay Gap“ liegt in der Berliner Kunstwelt "bei 28% und damit über dem allgemeinen Durchschnitt von 21%", so das IFSE. "Die durchschnittliche Höhe der Einkünfte aus künstlerischer Arbeit liegt bei gerade einmal 9.600,- Euro pro Jahr, die Hälfte aller Künstler*innen verdient mit ihrem Beruf weniger als 5.000,- Euro. Während Männer im Jahr 11.662,- Euro verdienen, beträgt der Verdienst von Frauen nur 8.390,- Euro.“ Die meisten Künstler*innen seien mithin auf andere Einkommensquellen neben ihrer Kunst angewiesen. "Für 80% ist ihre künstlerische Arbeit ein Verlustgeschäft." Die Studie steht ab Anfang Mai kostenlos zum Download bereit.
(ifse.de / chr)
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