Guardian kündigt Theater-Kritikerin Lyn Gardner
Neue Stimmen gewünscht
9. Mai 2018. Die britische Tageszeitung The Guardian hat seiner Theaterkritikerin Lyn Gardner nach 23 Jahren Zusammenarbeit gekündigt. Das meldet das Theatermagazin The Stage, dessen Mitherausgeberin Gardner ist. Die Kritikerin gilt als eine der herausragenden Stimmen der britischen Theaterberichterstattung. Ihr Vertrag mit dem Guardian umfasst nach Angaben von The Stage 130 Kritiken pro Jahr. Er wird zum 1. Juni 2018 beendet.
Zur Begründung des Schritts sagte ein Sprecher der Guardian News and Media: "Lyn has been a valued contributor to the Guardian for more than two decades, but we have decided to look to add some new voices to our arts coverage." ("Lyn war über zwei Jahrzehnte hinweg eine geschätzte Autorin des Guardian, aber wir haben uns entschieden, unserer Berichterattung über die Künste neue Stimmen hinzuzufügen.") Zugleich wurde betont, dass die Theaterberichterstattung des Guardian nicht leiden solle: "Our commitment to coverage of the theatre remains absolute", so der Sprecher.
Entrüstung in der Theaterszene
Bereits im März 2017 hatte der Guardian aus finanziellen Gründen die Publikation von Lyn Gardners Theaterblogs (150 Beiträge jährlich) eingestellt. Der Schriftsteller Dan Rebellato nannte die jetzt vermeldete Kündigung des Guardian “furchtbar” (“appaling”), Kritikerkollege Dominic Cavendish vom Telegraph beschreibt Gardner als "unersetzlich" ("irreplacable"). Gardner hat 57.000 Follower auf Twitter, wo die Kündigungsnachricht eine Welle der Solidarität auslöste.
Gardner, gebürtige Londonerin, ist neben ihrer Kritikertätigkeit, die sie nun auf "anderen Plattformen" fortzusetzen hofft, auch als Schriftstellerin tätigt. Sie hat mehrere Kinderbücher veröffentlicht.
(thestage.co.uk / twitter.com /lyngardner / en.wikipedia.org/wiki/Lyn_Gardner / chr)
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