Im Krisengebiet

von Esther Slevogt

31. Mai 2018. Manchmal reibe ich mir die Augen in meinem bürgerlichen Heldenleben. Bei der Lektüre der aktuellen Ausgabe des berühmten Investigativ-Magazins DER SPIEGEL zum Beispiel. Hat man dort doch ungeheuerliche Vorgänge am Schauspiel Köln aufgedeckt. Machtmissbrauch, Mobbing, ja, sogar Zerstörung von Requisiten!

Der Ruf nach dem pater familias

Es hätte beispielsweise die Schauspielerin und Regisseurin Melanie Kretschmann, die auch Ehefrau des Intendanten Stefan Bachmann ist und überhaupt im Fokus der Ermittlungen des SPIEGEL steht, wiederholt Unwahrheiten über den Partner der Regisseurin Angela Richter verbreitet, kann man da lesen "und Bachmann habe dies nicht gestoppt". Die beherzte Verteidigung angegriffener Kolleg*innen und die Maßregelung der außer Rand und Band geratenen Gattin wurden vom SPIEGEL in Köln auch noch in weiteren Fällen vermisst.

Ja, was denn nun? Einerseits wird immer gezetert, das alte Intendantenpatriarchentum gehöre abgeschafft. Aber wenn der Intendant in Konfliktfällen nicht gleich als autoritärer pater familias den Rohrstock schwingt, ist es auch wieder nicht richtig. Und wieso können sich die Leute eigentlich nicht selbst verteidigen? Gibt's an unseren Theatern denn bloß Duckmäuser*innen, die schon der Wutanfall einer Intendantengattin in die Knie zwingt? "Irgendjemand muss das stoppen, es verfolgt uns schon seit Jahren", wird Angela Richter zitiert. In Köln habe jeder Angst, der Nächste zu sein – liest man und wundert sich. Denn das klingt, als gehe heuer der Haarmann mit dem Beilchen im Kölner Schauspielhaus um.

Der Untertanengeist

An dieser Stelle möchte ich auch einmal fragen, auf welchem Wege denn bitte schön aufgeklärte und egalitäre Kollektivstrukturen an Theatern entstehen sollen, wenn das Gros der Mitarbeiter*innen offenbar nach wie vor zutiefst von deutscher Untertanenmentalität geprägt ist – und lieber zum SPIEGEL oder anderen Medien petzen geht, statt die Sache selbst in die Hand zu nehmen, um in direkter Auseinandersetzung die Verhältnisse zu klären.

kolumne 2p slevogtIst es wirklich unmöglich, sich im Theater an der Schaffung von Strukturen zu beteiligen, in der Schieflagen regulierbar sind? Die vom SPIEGEL und seinen Zuträger*innen behauptete Angstblase besteht zu einem hohen Prozentsatz aus Untertanengeist. Aus mangelndem Mut und fehlender Courage. Das behaupte ich an dieser Stelle jetzt einfach mal.

Doch statt vielleicht einmal eine reflexive Sendepause einzulegen, wird die Hysterieschraube in den Medien sogleich weitergedreht und der Untergang des Stadttheaters herbeikommentiert. Aber es ist halt gerade en vogue, das Thema. Da möchte sich offenbar jede*r ein #MeToo-Bändchen ums Handgelenk winden, und mag es auch noch so winzig sein.

Konzeptknechte und Todesfabrikanten

Überhaupt kommen einem die Meldungen aus dem Theaterwesen in der letzten Zeit zunehmend surreal vor. Der eine findet, deutsche Schauspieler seien nur mehr abgerichtete Apparate, Konzeptknechte der Regie, aber keine Menschen mehr. Der nächste setzt das gut ausgestattete, ja luxuriöse deutsche Stadttheatersystem mit den Todesfabriken der jüngeren deutschen Vergangenheit gleich. Und verabschiedet fast zeitgleich dazu ein Manifest, das er als Leitlinie für das Stadttheater der Zukunft verstanden wissen will.

Darin wird unter anderem die Forderung aufgestellt, mindestens eine Produktion pro Saison müsse "in einem Krisen- oder Kriegsgebiet ohne kulturelle Infrastruktur geprobt oder aufgeführt werden". Denn grundsätzlich gehe es im Stadttheater der Zukunft nicht mehr nur darum, die Welt darzustellen. „Es geht darum, sie zu verändern. Nicht die Darstellung des Realen ist das Ziel, sondern dass die Darstellung selbst real wird.“ So nämlich lautet Paragraf 1 des Genter Manifests von Milo Rau. Ist das wirklich so? Muss es im Theater nicht eher darum gehen, im Modus des Spiels neue Wirklichkeitsmodelle für die Zukunft zu erproben und erst einmal zur Diskussion zu stellen?

Zweifel ist wertvoller als ein Manifest

Wenn man die aktuellen Wortmeldungen und Krisenbeschwörungen aus dem Betrieb addiert, könnte man als Außenstehende*r leicht zu dem Ergebnis kommen, das deutsche Stadttheatersystem sei bereits selbst ein Krisen- und Kriegsgebiet. Insofern müsste Milo Rau also gar nicht mal weit reisen. In den Kongo oder so. Er ist ja schon da. "Manchmal ist schon der Zweifel an einem Gedanken wertvoller als ein ganzes politisches Manifest", hat in einem Interview neulich Sophie Passmann zu Protokoll gegeben. Diesen Satz würde man den Dogmatikern, selbsternannten Weltverbesserern und Untergangsapologeten mit ihrem Wahrheitsalleinvertretungsansprüchen gern ins Poesiealbum schreiben.

Woher kommt dieser Selbsthass der Branche, der gerade mit großer Zerstörungslust und ideologischen Vorschlaghammern aus der zierlichen wie bedrohten Spezies unserer Stadttheaterchen Horroranstalten des öffentlichen Unrechts macht? Sind sie denn alle noch zu retten? Oder handelt es sich hier am Ende um eine toxische Wirkung des Miefs in der Theaterblase, die einigen Protagonisten die Sinne trübt und sie völlig aus dem Verhältnis geratene Zerrbilder produzieren lässt? Dann bitte schleunigst einmal die Fenster öffnen und lüften.

Und vielleicht auch sonst mal einen Blick nach draußen wagen. Denn die Gefahr ist groß, dass mit derart destruktiven Kampagnen die Geschäfte der Herren Haselbach und Co. befeuert werden: das an Theatersprachen und Theaterformen so reiche Stadttheatersystem als feudale Struktur von gestern zu denunzieren, um es am Ende sturmreif für den neoliberalen Um- oder Abbau zu schießen.

 

Esther Slevogt ist Redakteurin und Mitgründerin von nachtkritik.de und außerdem Miterfinderin und Kuratorin der Konferenz Theater & Netz. In ihrer Kolumne Aus dem bürgerlichen Heldenleben untersucht sie: Was ist eigentlich mit der bürgerlichen Öffentlichkeit und ihren Repräsentationspraktiken passiert?

 

Zuletzt berichtete Esther Slevogt vom Einbruch des Dysfunktionalen ins Alltagsleben.

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Kommentare  
Kolumne Slevogt: lustig und korrekt
Esther Slevogts Schreibe ist lustig. Ich hatte Schwierigkeiten, mir das Grinsen aus dem Gesicht zu wischen. Merci. Und inhaltlich auch absolut korrekt.
Kolumne Slevogt: wichtiger Zwischenruf
Danke, das ist ein kluger und wichtiger Zwischenruf. Aus (berechtigter) Kritik an den herrschenden Verhältnissen von allüberallher das System (Stadt)Theater zu zerschlagen, das in seiner Vielfalt und Ausstattung immer noch seinesgleichen sucht, ist eine bedenkliche Tendenz. Und ja: Wer so viel Mit- und Selbstbestimmung als Künstler*in fordert, muss auch innerhalb des Systems die Auseinandersetzung mit schwierigen Strukturen suchen und aushalten.
Kolumne Slevogt: von außen
In der Tat die Kolumne einer Aussenstehenden...
Kolumne Slevogt: Einspruch
Mehr als von Aussen!! Von hinter dem Mond.
Die Mitarbeiter des Schauspiel Köln sollen die Sache Auge in Auge klären und nicht beim Spiegel petzten gehen...? Bitte??!!
Der Autorin mangelt es wohl an einschlägiger Erfahrung in einem Hirarchisch strukturierten Betrieb.
Solche wohlfeilen Forderungen lassen sich ganz entspannt aufstellen, wenn man die Konsequenzen eines solchen Handelns nicht selbst tragen muss.
Viele der im Spiegel geschilderten Fälle, beschreiben ja genau jene gescheiterten Versuche mit dem Intendanten persönlich die Sache zu klären und auf eine Intervention seinerseits zu hoffen!!!!!
War aber vergeblich!!
Das hatte äusserst unangenehme Folgen für die Hilfesuchenden!!!
Liebe Frau Slevogt, ich will ihnen keinen Zynismus unterstellen, aber es würde mich schon brennend interessieren, wie sie zu einer solchen Sichtweise gelangen.
Oder sind alle Befragten Mitarbeiter Lügner??
Kolumne Slevogt: gefährlich falsch
Mmh, nun ja. Ja, ein abstossender Untertanengeist herrscht an diesen Theater, diese Feststellung hat durchaus etwas Wahres. Nur ist dieser Geist eben auch gezüchtet und Folge der beklagten Hierarchien. Es ist verführerisch die jammernden und anonymen whistleblowenden Angestellten als klägliche Feiglinge hinzustellen. Aber gefährlich falsch diesen dann auch noch die Schuld zu geben, dass wegen ihrer Jammerei die neoliberale Sparwalze ausgelöst würde. Wenn diese Theater in Gefahr kommen, dann ist das eher wegen den fahrlässigen Stiftungs-Verwaltungs & Betriebsräten, die die Zeichen der Zeit nicht erkennen und wegen ihrer CEO-Ideologie nicht erkennen, dass eben diese Intendantenmodelle in diesen Zeiten zuviel Probleme & Stress (und farblose Untertanen) generieren. Der schlechte Ruf, den diese Theater in der Öffentlichkeit kriegen, ist die eigentliche Gefahr die droht. Man kann die Untertanen nicht zu Courage zwingen - aufhören (meist anonym) zu motzen & zu schnöden werden die garantiert nicht. Und aufhören, das anonym zu machen werden sie auch nicht, solange (sehr viele Beispiele zeigen es) leider knallharte Bestrafungsmassnahmen (oft sich ausdrückend auf dem Besetzungszettel) einer couragierten Stellungsnahme folgen.
Ich rate Ensemblemitgliedern von falsch getimter Courage ab. Die Strafe folgt sofort (diejenigen die sich im Fall Köln mit Namensnennung genannt wurden, werden ganz sicher nun Mühe kriegen, weitere Aufträge zu erhalten). Wer die eigentliche Zeche zahlen werden aufgrund dieser nicht mehr zu leugnenden Krise der Stadttheaters (die durch die toxische Atmosphäre ausgelöst wird)- sind dann nicht diese grossen Häuser. Gekürzt werden die Kulturetats dann bei Literatur, freie Szene, Jazz, Experimentellem. Die autoritär gepolten Stiftungs-Verwaltungs- und Betriebsräte sorgen schon dafür, dass ihre bürgerlichen und stramm organisierten Tempel nicht eingekürzt werden. In finanzielle Bedrängnis in diesen autoritärer oder neoliberaler werdenden Zeiten kommen die freien Künstler, u.a auch die wissenschaftlich arbeitenden Künstler, die freien Geister. Staatstheater mit folgsamen Untertanen gibt es auch in Diktaturen. Deshalb ist die Schlussfolgerung von Esther Slevogts Text leider - trotz symphatisch lustigen Stellen - gefährlich falsch. Die Untertanen müssen eher motiviert werden, die altmodische Figur des „Intendanten“ zu kippen - und ziviler Ungehorsam muss rehabilitiert werden, nicht gedisst.
Kolumne Slevogt: Danke!
Ein kluges und sinnstiftendes Statement. Herzlichen Dank Esther Slevogt. Man hat ja den Eindruck eines Kindergartens im Theater. Die Leute sind offenbar unfähig Konflikte direkt auszutragen. Dabei sind das doch erwachsene Menschen! Und der SPIEGEL stellt den Beitrag unter das Thema #metoo. Was haben die Vorgänge im Schauspiel Köln, wenn sie denn überhauptet so stattgefunden haben wie im SPIEGEL (recht dünn) behauptet, mit dieser Debatte zu tun?
Kolumne Slevogt: Jammern ist einfacher
Danke für den Artikel. Ich bin schon seit langem der Meinung, dass die meisten am Theater Beschäftigten lieber leise oder still sind, als ihren Mund aufzumachen und auf den Tisch zu hauen. Teilweise, weil es einfacher ist, zu jammern. Teilweise aber sicher auch, weil vielfach gesehen wurde, was mit denen passiert, die ihren Mund aufmachen...
Kolumne Slevogt: hohes Ross
Soweit ich es verstanden habe, handelte es sich bei den Vorgängen am Schauspiel Köln um Mobbing. Der Intendant wusste darum und ist seiner Fürsorgepflicht, die er als Vorgesetzter hat, nicht nachgekommen. Die Betroffenen jetzt als (...) Petzen darzustellen, erscheint mir überaus arrogant.
Kolumne Slevogt: nachfragen
Das war klar, in jeder dieser Debatten kommt wer und ruft: alles ubertrieben, alles Hysterie. Hier jetzt auch. Und wie immer fragt niemand was die wirklich Betroffenen denken. Hier auch nicht. Es wurde noch immer nichts gelernt. (...)
Kolumne Slevogt: im Schatten der Macht
Warum bestellt ein Intendant einen Mediator, wenn es den Konflikt eigentlich gar nicht so richtig geben soll? Das erschließt sich mir nicht so ganz. Ist dieser Brief des Ensemble aus Köln nicht eigentlich die Fortsetzung von Mobbing mit anderen Mitteln? Wenn „alle“ zunächst einmal den Konflikt rundheraus leugnen? Ist das nicht immer so im Mobbingfall, falls endlich öffentlich ausgesprochen wird, was alle schon längst wissen, dass in diesem Moment alle alles abblocken? Bloß nichts zugeben. Alles runterspielen. Und da machen Sie mit Frau Slevogt. Setzen der Realität mit einer Behauptung zu. Alles nur Petzen und mangelnde Zivilcourage? Wo bleibt ihr Interview mit den beiden Betroffenen? Mit der Verursacherin? Ersetzen Behauptungen nun schon die Recherche?

Das nun also eine Frau Verursacherin von Problemen des Machtmissbrauch sein soll, sicherlich, das stört ein eingespieltes Bild, welches hier ja nun monatelang einstudiert wurde. Das zwei ihrer Opfer ebenfalls weiblich sind, passt ebenso nicht in das eingeübte Bild. Da spielt man den Vorgang also lieber einmal herunter und vermengt ihn mit zwei in der Tat bedenklichen Reden. In der Haut der Betroffenen möchte ich nicht stecken, die ja nun nochmals erleben, dass sie nicht wirklich ernst genommen werden und es nur an ihrem Mut liegen soll, dass die Dinge nicht gerade gerückt werden. Es gibt diesen bösen Witz: Mobbing ist, wenn von zehn Menschen neun sich freuen und einer nichts zu lachen hat. Genauso sieht das Gruppenbild gerade wieder aus. Da ist diese Gesamtheit, vertreten durch eine kollektive Erklärung und da sind diese beiden Frauen, die nun wiederum alleingelassen da stehen sollen. Aber haben sie nicht offensichtlich Courage gezeigt? Gab es nicht einen Brief, der ein halbes Jahr nicht beantwortet wurde? Haben sie nicht versucht Auge in Auge, wie ritterlich, Dinge zu klären, ergebnislos? Und jetzt erst kommt der Stein wirklich ins Rollen, wo es eine Öffentlichkeit gibt, erst da bewegt sich der Intendant.

Alles richtig gemacht, könnte man meinen. Nun wird die Sache einer offensichtlich cholerischen Kollegin, die mit Dingen um sich wirft, rumbrüllt und Kolleginnen mit falschen Behautungen unter Druck setzt, aufgearbeitet. Nicht zufällig ist sie die Gattin des Intendanten. Denn ohne diesen Schutz könnte sich niemand solches Verhalten dauerhaft erlauben. Wenn dort jemand im Windschatten einer persönlichen Beziehung seine Stellung ausnutzte und Missbrauch betrieb, muss man das genauso brandmarken, wie die schmutzigen Bemerkungen eines Intendanten aus Wien. Iss so. und jeder Sozialpsychologe kann wahrscheinlich bestätigen, dass man einem solchen Fall von Mobbing, der absolut ebenso ernst zu nehmen ist, nicht mit einfachen „feministischen“ Bildern bei kommen kann. Die Palette der Einsichten erweitert sich und bleibt nicht mehr allein auf Männer als Täter beschränkt, auch wenn die beiden Opfer zunächst weiblich sind, ich bin schon gespannt, wie die Reaktionen ausfallen, wenn die ersten männlichen Opfer bekannt werden, die von Frauen in der Aura der Macht gemobbt wurden. Fälle, ausgelöst von all diesen Diven, die ja fester Bestandteil des sogenannten mänlichen Geniekultes sind. Jeder im Betrieb kennt den Druck, der von solchen Frauen ausgeht, die im Dunst der Macht ihr Unwesen treiben dürfen. Nur darüber reden, passt so gar nicht in das „feministische Poesiealbum“ und solche Vorgänge muss man möglichst klein halten, damit der „fortschrittliche“ Gesamtablauf bloß nicht gestört wird. - Paralell dazu winkt man hier auch gerne mal den Abgang einer gescheiterten Frau wie Marietta Piekenbrock von der Redaktion kommentarlos durch, wohingegen man den verantwortlichen Mann über zwei Jahre ordentlich mit Missgunst eindeckte.
Kolumne Slevogt: frei noch toxischer
Hirarchien existieren ja immer. Die sind im freien Feld genauso, wenn nicht gar noch toxischer als in einer Institution. Dort, wo Menschen nur noch einen Vornamen haben und diesem pflichtbewusst alles zugetragen wird.
Kolumne Esther: potente Freischaffende
Klar ist die Debatte überdreht (allerdings: welche? Da kommen alle zusammen vor in diesem Text). Aber der Ruf nach den potenten Angestellten, die das doch bitte schön alleine und souverän regeln sollten, kann man nur aus der bequemen Warte der, ich vermute gut ausgestatteten Freischaffenden ertönen lassen. Keine Ahnung von den Verhältnissen der Angestellten, zumal im Theater, wo in der Wirtschaft oft durchgesetzte Prozesse nahezu unbekannt sind. Auch wenn Frau Slevogt oft den Neoliberalismus wittert, könnte man von globalen Firmen oder auch US-amerikanischen Institutionen einiges lernen, wenn es um Diversity, Human Resources oder einfach nur um Management geht, diese komplexen Läden etwas professioneller zu führen. Ganz abgesehen davon, wer sich da gerade wie verhält, Recht hat oder nicht, ist die Sache, Insidern im Kern seit Jahren bekannt, ein Zeichen von Überforderung der Führung. Es gibt Leute, die sich mit solchen Prozessen wissenschaftlich beschäftigen, und ein Theater ist auch nur ein Betrieb, selbst wenn jetzt wieder ein, zwei, drei (...) Genies mit Topgagen Nein rufen.
Kolumne Slevogt: gefährlich
Denen die den Mut besitzen, sich nach (oft jahrelangen Versuchen der internen Klaerung) zu auessern, zuzurufen, dass sie doch besser daran taeten eine 'reflexive Sendepause' einlegen ist weder klug noch sinnstiftend, sondern ein oeffentlicher Maulkorb. Das behaupte ich jetzt mal so. Den Klaeger*innen zu unterstellen, sie wuerden sich als Glaubensgemeinschaft einen roten Faden ums Handgelenk binden (Madonna/ Demy Moore/ Kabbalah) rueckt ernstzunehmende Klaeger*innen ins falsche Licht und verspottet eine Bewegung, die noch in den Kinderschuhen steckt, sich aber denaoch auf dem Weg zu neuen Narrativen befindet. Sich durch Spott und Haeme davon abzugrenzen ist ihr gutes Recht, Frau Slevogt. Bedenken Sie aber auch, dass dass das Mittel des Spottes fuer den Spoetter die am wenigsten aufwendige Waffe zugunsten des groessten Effekts ist. Und damit einer Polemik nahekommt die einem Populismus dieser Zeit entspricht, der eine der gefaehrlichsten Kraefte ist, deren Absichten und Auswirkungen wir noch nicht im entferntesten ueberblicken koennen.
Kolumne Slevogt: Anspruch und Wirklichkeit
Es reiben sich bei den Diskussionen nur diejenigen die Augen, die wie Slevogt selbst Teil der Theaterblase sind. Für die anderen sind das normale Vorgänge, wie sie in kunstgewerblichen Bürokratien eben vorkommen - ob an Kunstakademien oder bei ARD/ZDF.Und ähnlich wie bei ARD/ZDF ist das, was dabei an relevantem Output für die Kunst der Gegenwart herausspringt, marginal - der Rest dreht sich um haus- und betriebsspezifische Problemlagen (Gagen, Kürzungen, Besetzungen, Angestelltenabbau, Probenzeiten, Quoten usw.), die mit der Hervorbringung von Kunst im Grunde nichts zu tun haben.
(...)

Metoo hin, neue Rechte her, Klimakatastrophe hin, Brexit her - das deutsche Stadttheater wird sich (wiederum wie ARD/ZDF) so schnell nicht ändern. Wer damit seinen Frieden und das Beste daraus macht (= inspirierende, reflektierte Abendunterhaltung - mehr ist nicht drin), bei dem wird auch der von Slevogt attestierte "Selbsthass" weniger, der immer dann wächst, wenn zwischen Anspruch und Wirklichkeit eine allzu große Kluft herrscht.
Kolumne Slevogt: oberflächlich
Frau Slevogt, ist ihr Kommentar ernst gemeint? Ich hoffe nicht, denn er zeugt nicht von einer tiefgehenden Auseinandersetzung mit den sehr unterschiedlichen Fragen, die von sehr unterschiedlichen Protagonisten gestellt wurden. Von Sophie Paßmanns Zitat (grundsätzlich ja auch keine sehr glücklich ausgewählte Referenz für eine tiefergehende Analyse) nur die Hälfte wiederzugeben ist doch nun wirklich oberflächlich. Das volle Zitat lautet so: " "Manchmal ist schon der Zweifel an einem Gedanken wertvoller als ein ganzes politisches Manifest. Einfach auch, weil politische Manifeste nicht so aufmerksam gelesen werden von Mädchen im Schwimmbad." Denn Frau Paßmann schreibt ja für die Yellow-Press und ist somit Vertreterin der von Hinrichs benannten Unterforderungskultur. "Im Spiel neue Wirklichkeitsmodelle zu erproben"- ja, wo spielt denn jemand? Das ist doch gerade die grundsätzliche Frage von Fabian Hinrichs beispielsweise. Was ist denn Spiel? Eben nicht verordnete und forcierte Infantilität ("Odysee"), etwas Deprimierenderes als erwachsene Männer die sich blöder machen als sie sind gibt es ja kaum. Oder eine Schein-Individualität nach der anderen an die Rampe zu schicken (!) wie bei Falk Richter? Ist das Spiel? Gab es jemals eine nicht mittelmäßige Inszenierung von Karin Henkel? Warum aber hat Frau Henkel die meisten Einladungen zum Theatertreffen aller? Ist es nicht wunderbar, dass diese gemütliche aber unfassbar öde und tote Veranstaltung wie das Theatertreffen, dass dieser Sarkophag einmal geöffnet und das Innenleben betrachtet wird? Merkwürdigerweise setzen Sie sich, die ja den Vorwurf erheben von nicht genügender Differenzierung, ja nicht differenziert mit Hinrichs' Grundsatzrede auseinander, insbesondere nicht mit der von ihm aufgezeigten Machtverschiebung. Warum werden denn keine Schauspieler eingeladen zu Diskussionen über Schauspiel und Ästhetik? Wenn wirklich so individuell in der Begegnung zusammen gearbeitet würde- warum sprechen bei Rasche alle gleich, bei Henkel, bei Nunes, bei Castorf (nahezu), bei "Trommeln in der Nacht" (nahezu)? Warum wird nicht tiefer nachgedacht über das Wesen von Kunst, wie von Hinrichs, sondern warum wird vielmehr versucht, diese grundsätzlichen und tiefgehenden Gedanken hierüber zu nivellieren, indem man sie als habituellen Dogmatismus bezeichnet? Warum gehen Sie nicht darauf ein, dass tatsächlich die Autoren fehlen und daher die Regisseure einen solchen fatalen Einfluss erhalten haben? Und dass gleichzeitig die Schauspieler diese Talfahrt auch noch mitgemacht haben? Das sind doch alles sehr genaue Betrachtungen, die anscheinend so genau sind, dass sie als zu ungenau diskrediert werden müssen (außer ein dumpfes "Stimmt nicht" hinterherzuschicken). Nicht indem genau und bedacht (und keinesfalls hysterisch) die Lügen und Selbstlügen eines verholzten reziproken Systems erkannt und analysiert werden, gefährdet man den Fortsbestand des Stadttheaters. Sondern indem man "Schulaufsätze bebildert" , wie Hinrichs das treffgenau ausdrückt. Ich bin uA Kunsthistoriker und auch in der Bildenden Kunst kann man einige der gekennzeichneten dekadenten (im Wortsinne) Entwicklungslinien erkennen. Bei der "Gallery Week" stehen gutgekleidete Menschen vor leerem Mist herum- eben um ihre Klamotten auszuführen, ähnlich wie das bei Mondtag oder Kennedy der Fall ist. Über die Bedingungen von Transzendenz in der Kunst sagen Sie nichts, Frau Slevogt. Vielleicht weil Sie dazu auch nichts zu sagen haben (wie es ja so schrecklich sichtbar ist bei diesem und anderen Theatertreffen) ? Frau Slevogt, ist Ihnen das ungemein Ordentliche, Geordnete, Verordnete auf dem TT denn nicht aufgefallen? Mir und vielen anderen schon.
Kolumne Slevogt: wider den Status Quo
Ja, Frau Slevogt, Stadttheater sind Horroranstalten des öffentlichen Unrechts. Es sind rückwärtsgewandt geführte Anstalten, die tagtäglich Regieassistenten 16 und mehr Stunden arbeiten lassen. Es sind Anstalten, in denen Verwaltung und Technik künstlerische Prozesse einfach mit ihrer Unlust mehr zu arbeiten, blockieren können, weil sie seit 20 oder mehr Jahren auf ihren Tarifverträgen hocken. Es sind Anstalten in denen Intendanten, die meist nie ordentlich gelernt haben einen Betrieb zu führen, bequem von der Stadt oder dem Land finanziert, Mitarbeiter ausbeuten und ihre besten Kumpels oder ihre Frauen durchfüttern können. Es sind Anstalten, die einen geschützten Raum schaffen sollen um Kunst zu ermöglichen, was sie aber tun, ist den künstlerischen Wahnsinn in den Alltag und die Prozesse zu tragen. Stadttheater sind Betriebe, keine Irrenanstalten. Oft hat man aber den Eindruck, sie wären genau das. Es gibt genügend Leute die aufschreien, es gibt viele die sich wehren, weil sie so nicht mehr arbeiten wollen. Sollen die also einfach nur gehen, aus Angst, nun würden den Theatern die öffentlichen Gelder gestrichen? Das haben diese Leute in den letzten 30 Jahren gemacht. Das ist doch Teil des Problems, die Erhaltung des unhaltbaren Status Quo, weil jede Art von Veränderung die Position der Intendanten schwächen könnte, weil es die Streichung von Subventionen bedeuten könnte. Ja, vielleicht sollte man diese unsäglichen, katastrophal geführten öffentlichen Anstalten einfach alle einmotten und neu anfangen. Das Stadttheatersystem mag global einzigartig sein - es liegt aber im Sterben. Ein grosser Teil unserer Gesellschaft wird noch nicht mal bemerken wenn die Stadttheater zumachen. Theater aber wird nie aussterben.
Kolumne Slevogt: Vorschläge für bessere Organisation
Liebe Esther Slevogt, danke für den provokativen Denkanstoß.
Aber ich bin, ähnlich Samuel Schwarz, für eine sehr viel differenziertere Sicht. Zuerst einmal möchte ich die Darsteller*innen in diesem Land in Schutz nehmen, denn Sie müssen so lange, wie keine Ensemble-vorstände mit ausgeprägten Rechten implementiert sind, fürchten, dass jede Form von Widerstand gebrochen wird. Dazu gibt es viele Mittel, an erster Stelle das neoliberale Vertragsmodell des NV Bühne.
Ich kenne die Verhältnisse nicht in Köln, und bisher haben wir auch noch keinen Hilferuf bekommen, hier möglicherweise zu vermitteln. Es gibt zudem viele andere Fälle, die deutlich heftiger sind.
Dennoch hat der Fall eine gewisse Symptomatik, wenn ich das aus Sicht der im Winter zu veröff. Ergebnisse der Studie zu Kunst und Macht im Theater einmal vorwegnehmen darf.
Das Problem ist strukturell, und es ist eines der Macht. Wer sich mit Foucaults sehr empfehlenswerten Texten zur Analytik der Macht befasst, wird sehr schnell begreifen, dass diese mit Asymmetrie, Informalität, Günstlingssystemen und - ich arbeite das weiter aus - dem Wunsch nach Respekt, Reputation und Aufnahme in einen Kreis der Besten zu tun hat.
Eine Asymmetrie der Macht führt eben auch zu Friktionen, die schlecht geheilt werden können, wenn es sich um die Partnerin des Intendanten handelt - was per se ein Unding ist. Die Position des Intendanten ist in erste Linie eine Leitende, Koordinierende und der Organisation Dienende. Sie/er ist das Vorbild. Er darf sich nicht auf die Figur des Königs zurückziehen.
Im Prinzip gibt es nur eine heilende Lösung. Paare - die es leider immer noch zuhauf gibt - können nicht oder nur mit ganz klaren Reglements an einem Haus arbeiten, wenn eine/r davon der Chef ist. Noch schlimmer, wenn der andere dann noch mit Macht ausgestattet ist. Das geht überhaupt nicht und widerspricht allen Regeln einer guten Organisations-Leitung. Es gibt dafür andere Beispiele, auch in Berlin. Bitte: Es gibt 130 andere Theater an diesem Land, an denen sich ein Platz für die Partnerin finden sollte.

Das zweite Thema das sich daraus ergibt: gebt den Künstlerinnen doch endlich die organisatorische Möglichkeit sich geschützt zu artikulieren, mit unkündbaren Ensemblevorständen, mit einem Platz im Aufsichtsgremium, mit einer Kommunikation zwischen Leitung und Ensemble, und der damit verbundenen Bildung von Vertrauen. Hinzu müssen Fortbildungen kommen. Künstler haben ein Leben, sie sind nicht künstlerischer Bestand eines Theaters. Sie haben ein Recht auf Fortbildung, Information, Freizeit und Regeneration, Gesundheit und Familie, Respekt und Anerkennung.

3 Wie Samuel Schwarz richtig resümiert, das intendantenzentrierte Theatermodell funktioniert nicht mehr. Die Fehlerquote ist inzwischen so hoch, dass wir bei nachtkritik jede Woche eine Fehlermeldung lesen. Die Liste ist ellenlang, und ich notiere sie seit AnBeginn mit. Es handelt sich dabei nicht um Kleinigkeiten, sondern um Fehler, die in jeder anderen Form von Unternehmen sofort sanktioniert würden. Das Semi-Feudale System eines von der nicht ausreichend informierten Politik zwar abhängigen, ansonsten jedoch völlig frei agierenden Intendanten kann die Problemstellungen nicht mehr zufriedenstellend lösen. Und diese Fehlermeldungen schaden der Theaterlandschaft - und damit vor allem den Künstlerinnen und Mitarbeiterinnen. Da hilft in einem ersten Schritt Teambuilding. Florian Fiedler macht das vor, und das könnte modellhaft werden.

Die beiden großen Blöcke in unserer Theater-Community, der Vertreter pro Intendanten, und derjenigen, die sich informierte Künstler, Gerechtigkeit und Partizipation, Teams und Dezentralisierung wünschen, muss stärker in einen Dialog treten, damit diejenigen, die auf den Zerfall des Theatersystems hoffen, keine Morgenluft wittern können.
Sorry für die Länge.
Kolumne Slevogt: Partner mitbringen?
Ich verstehe gar nicht, wie man als Intendant auf die Idee kommt, seinen Partner mit ins Theater zu bringen. Das kann doch nur negative Auswirkungen auf das Betriebsklima haben. Ich finde das höchst unprofessionel.
Kolumne Slevogt: Sprecht Ihr eigentlich?
In diesem Text werden die Betroffenen zu den Schuldigen gemacht. Jeder kennt diese Technik der Verdrehung aus dem aktuellen politischen Geschehen (und der Geschichte). - nachtkritik, sprecht ihr eigentlich noch über die Texte, die ihr veröffentlicht.

(Werte/r E.N., wir besprechen, redigieren, kritisieren und was wir veröffentlichen, halten wir für wert, dass es die Öffentlichkeit erfährt. Mit besten Grüßen aus der Redaktion, Christian Rakow)
Kolumne Slevogt: Schlag ins Gesicht
Sehr geehrte Frau Slevogt, sehr geehrter Herr Rakow

Ich möchte mich dem vorangegangenen Kommentar #20 anschliessen. Man bekommt den Eindruck, die Betroffenen seien duckmäuserisch gewesen und einfach zur Presse gerannt. Haben Sie eigentlich ausführlich die Berichterstattung der Presse gelesen? Einige Betroffene äussern sich dort und werden von anderen Theaterschaffenden bestätigt-Daraus ergibt sich doch ein recht deutliches Bild. Es wurde im zweiten Jahr ein Ensemblebrief verfasst, es wurde das Gespräch mit der Intendanz gesucht, etc. Den Betroffenen wurde nicht geholfen.
Diese Kolumne ist ein Schlag ins Gesicht derer, die mutig waren und sind und sich zu diesem Fall geäussert haben und hoffentlich auch weiterhin äussern werden, gegenüber der Kulturdezernentin von Köln, oder direkt bei der Oberbürgermeisterin von Köln Henriette Reker.

https://mobil.ksta.de/koeln/nach-mobbing-vorwuerfen-ob-reker-laesst-fuehrungskultur-am-koelner-schauspiel-untersuchen-30549552
Kolumne Slevogt: alles eine Inszenierung?
Finde Ihren pointierten Artikel sehr gut, Frau Slevogt, und wollte nach den teilweise sehr heftigen Kommentaren doch mal wissen, wie es dazu kommen konnte, dass Angela Richter seit Jahren von einer rasenden, Requisiten und Rufe zerstörenden Intendantengattin verfolgt wird. Das Rezensionen-Archiv von nachtkritik bringt da Interessantes ans Licht, seit 2009 nämlich fünf Arbeiten von Angela Richter mit Melanie Kretschmann, einmal sogar in der Rolle von Angela Richter selbst. Ja, wie denn nun? In einer der Rezensionen heißt es: „Ein Spiel mit den Wirklichkeiten zwischen Privatheit und Professionalität: Es ist das, was Angela Richter in ihren Inszenierungen am liebsten und gekonntesten macht.“ Sind wir in einer Inszenierung von Frau Richter und keiner hat es gemerkt?
Kolumne Slevogt: Fragen zu Aktivitäten
#18 Sehr geehrter Herr Thomas Schmidt,
Man kann bekanntlich zu allem diese oder jene Haltung einnehmen. (...) Ein paar Fragen:
1. sie waren - soweit ich weiß - in der Weimarer Zeit von Stephan merki in Weimar geschäftsführer. Sind Sie damals eingeschritten, als Probleme entstanden wie unlängst in Bern? Und wenn ja, wie?
2. sie waren seinerzeit neben ihrer Tätigkeit an einem dreispartentheater zugleich Professor in Frankfurt. Dort hatten Sie neben 10 - im übrigen auch noch vorzubereitenden - Unterrichtsstunden zahlreiche weitere Verpflichtungen an der Hochschule, von den reisen ganz zu schweigen. So ist es jedenfalls in Interviews niedergelegt, die Sie selbst gegeben haben. Wahrscheinlich hat Ihnen die Stadt Weimar das sogar genehmigt. Nur: welches Ethos steht da dahinter, wenn zugleich alle Mitarbeiter exklusiv für das Haus arbeiten sollen?
3. haben Sie versucht, ihre Vorstellungen wie Sie sie hier und auch sonst äußern - durchzusetzen? Woran ist das gescheitert? An der stadtthesterstruktur? (...) Oder woran sonst?
Kolumne Slevogt: nicht pointiert
Als Glosse nicht pointiert und überspitzt genug. Das Thema bietet sich ja an, um es mehrfach ins Absurde zu drehen und sich dabei auch noch selbst aufs Korn zu nehmen.
Kolumne Slevogt: Haltungslosigkeit
Mit Verlaub, Herr Rakow, Sie antworten mit Phrasen, und ich glaube auch nicht, dass inhaltlich diskutiert wurde. „Wert“ zu veröffentlichen - das ist völlige Haltungsloigkeit. Dieser Text hier betreibt in typischer populistischer Manier eine Umkehr der Verantwortlichkeiten. Das halten Sie offenbar für „wert“.

(Werte/r E.N., die Kolumne kritisiert eine Hysterisierung der Stadttheaterkritik an mehreren Beispielen. Und, mit Verlaub, Beiträge, die rufen "Sprecht Ihr eigentlich noch über die Texte" tragen nicht unbedingt zur Enthysterisierung bei. Daher die Kürze der Antwort. Mit freundlichen Grüßen, Christian Rakow)
Kolumne Slevogt: Entfernung
#23 Da kann ich mich nur anschließen. Jetzt aus "sicherer" Entfernung kritisieren und bestehende Probleme anprangern, ist wirklich sehr einfach. Definitiv einfacher als in der Entscheidungsposition Probleme klären, Konsequenzen ziehen und eben gerade nicht Dinge unter den Tisch fallen lassen.
Kolumne Slevogt: Rufmord
sollen freunde, verwandte und lebenspartner nicht mehr durch eine Intendanz engagiert werden?

wo ziehst man da die linie? muss herr khuon jetzt seinen sohn entlassen? hätte shermin langhoff ihren ex-mann mehrfach inszenieren lassen dürfen? sollten diverse castorf freundinnen gleichzeitig protagonist/innen in seinen stücken gewesen sein? tricky business. was ist wenn sich im laufe eines gemeinsamen engagements eine beziehung ergibt? ab wann muss man eine person freistellen, weil die persönlichen beziehungen die gemeinsame künstlerische arbeit belasten? der/ die verwandte könnte sich theoretisch sogar wegen diskriminierung einklagen. alles nicht so einfach, so binär.
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Kann man verwandte einstellen - ja, aber nur mit der entsprechenden transparenz. natürlich ist es härter seine ehefrau zu maßregeln - aber das wäre genau die konsequenz aus dem engagement.
man kennt das ja aus diversen fussballvereinen, in denen die söhne der trainer einen besonders schweren stand haben, damit bloss nicht der eindruck einer bevorteilung entsteht. kluge partner/innen und/oder verwandte im theater haben das schon lange verstanden und achten peinlich darauf, diesem eindruck keinen vorschub zu leisten.

@20 guter punkt - es gab eine sehr gesunde arbeitsbeziehung zwischen frau kretschmann und frau richter - die irgendwann sauer wurde, dieses menschlich wohl komplexere geflecht bekommt ein lesendes publikum jetzt heruntergebrochen serviert als: erzählte über den lebensgefährten dieses und jenes, ist ergo = intrigante hexe. welche motive hat frau richter 4 jahre danach mit der story herumzukommen - und was ist daran mutig den kantinenklatsch auszubreiten. hätte man ja auch mal fragen können, so als rechercheure.

ansonsten outet sich ja niemand der "mutigen" mit namen - wie will ein medium nun den wahrheitsgehalt der anonymen aussagen überprüfen? so bleibt dreck hängen, den man/frau nicht mehr loswird.

der spiegel: schon das foto im aufmacher in dem ein zettel auf eine bühnentür strikt untersagt, daß während einer Vorstellung an der hinterbühne gequatscht oder mit schlüsselbünden gelärmt wird - soll als beweis einer "toxischen Atmosphäre" dienen. sorry spiegel - dass ist nicht juicy journalism sondern bullshit.

@t. schmidt - das mit dem personalrat/ betriebsrat/ensemblevertreter, der dem machtbereich der intendanz entzogen wird kann ein weg sein, und hängt ganz von den handelnden figuren ab - wie in jedem anderen betrieb. einführen müssten es: die TRÄGER, die organisiert sind im DBV.

@umdrehung opfer/ täter-schön langsam. aufgrund der bisherigen handlungsweisen der MUTMASSLICHEN Opfer, genauer, derjenigen, die sich subjektiv und emotional als Opfer betrachten - und daraus den legitimen anspruch ableiten MUTMASSLICHEN Tätern, genauer, solchen die sie als auslöser ihrer persönlichen leidensgeschichte betrachten, via anonymer erzählungen an dankbare pressevertreter den öffentlichen pranger zu zu weisen - kann keine gesunde aufklärung mehr stattfinden.

Ergebnis. der spiegel hatte ne nette geschichte. in köln möchte niemand mehr arbeiten. bachmann kriegt keine neue intendanz und seine frau stellt so schnell keiner mehr ein. und das interesse an der wahrheit ist längst auf der strecke geblieben. wo es für eine anzeige nicht reicht - ist ein schöner anonymer rufmord in den zeiten sozialer medien zum legitimen mittel geworden.
Kolumne Slevogt: Vetternwirtschaft
Ich bin dankbar dafür, dass durch die Debatte über Stefan Bachmann und seine Ehefrau Melanie Kretschmann ein kritischer Blick auf eine solche im Theaterbetrieb vielleicht mehr oder weniger übliche, aber in der Tat "total unprofessionelle" (#18 Roger) Form von "Vetternwirtschaft" geworfen wird. Denn selbstverständlich gebietet es die künstlerische und menschliche Integrität, dass Lebenspartner nicht durch eine Intendanz engagiert werden bzw. sich nicht von ihr engagieren lassen - und es ist in meinen Augen auch regelmäßig ein künstlerisches und menschliches "Armutszeugnis" beider Partner, dieser Versuchung gleichwohl nachzugeben. Wären Bachmann und Kretschmann künstlerisch und menschlich unantastbar, die Debatte würde an ihnen jetzt abprallen wie ein Pingpongball. Aber alleine die erste Reaktion Bachmanns, die nun wirklich gut überlegt sein sollte, die aber empfindlich und anklagend lautet: „Wir verstehen nicht, worin der Grund liegt, warum wir, warum unsere Arbeit derart beschädigt werden soll“, ist für mich ein Hinweis darauf, dass die erhobenen Vorwürfe sehr wohl ernst zu nehmen sind - wie es Bachmann, inzwischen vielleicht besser beraten, nun verbal auch tut ("Ich nehme die Vorwürfe total ernst").
Kolumne Slevogt: Beispiel Berliner Ensemble
#27 et al. Dieser Logik zufolge hätte zum Beispiel Bert Brecht seine Frau Helene Weigel dann 1949 auch nicht zur Intendantin des Berliner Ensembles machen dürfen. Den Schauspieler Ekkehard Schall hätte er ebenfalls sofort rausschmeissen müssen, nachdem der seine Tochter Barbara geheiratet hatte. Von den diversen Geliebten, die hier beschäftigt waren, einmal abgesehen. In diesem Fall wäre das BE aber vielleicht nicht eines der berühmtesten deutschsprachigen Theater seiner Zeit geworden. Wenn das alles doch immer so einfach wäre, wie es manche sich hier machen.
Kolumne Slevogt: Ego vor die Tür
Wer ist denn "künstlerisch und menschlich" unantastbar. Niemand, wirklich niemand (gottseidank). Und nur weil ein Bussi-Schutzwall vorhanden ist kann eine Person dennoch Dreck am Stecken haben. Darum geht es doch.

Die Anklage von Vetternwirtschaft ist richtig, aber kein Allerheilmittel. Ungesunde Dynamiken können von diversen Konstellationen ausgehen, Machstspiele können sehr dreckig sein.

Das Grundsätzliche wird von verschiedenen Seiten schön herausgearbeitet. Korrektive Gremien, externe Anlaufpunkte, Experimente mit Intendanzmodellen: zu allem ein beherztes Ja. Auch gesicherte Antstellungsverhältnisse die "den Selbstwert verbessern" wie es so schön im Podcast hiess.

Frau Slevogt gebe ich auch Recht. Denn selbst wenn alle diese Punkte erfüllt sein sollten setzt Courage nicht automatisch ein. Dazu gehört von der einen Seite der Mut die eigene Stimme zu erheben, von der anderen die Chuzpe sich nicht von Gerüchten leiten zu lassen, nicht reflexhaft zum Offenkundigen greifen, mal das Ego vor die Tür stellen. Nicht gemäß D. Hessling nach unten treten und nach oben buckeln. "Zweifel" (Lars Ramberg).
Das meine ich explizit zu Mobbing und Machtstrukturen, sexueller Missbrauch stellt hier einen Sonderfall dar.

Rivalität wird immer bleiben. Es könnte sportlicher dabei zugehen.
Kolumne Slevogt: Träger
@litschi zu untentehendem Zitat:
@t. schmidt - das mit dem personalrat/ betriebsrat/ensemblevertreter, der dem machtbereich der intendanz entzogen wird kann ein weg sein, und hängt ganz von den handelnden figuren ab - wie in jedem anderen betrieb. einführen müssten es: die TRÄGER, die organisiert sind im DBV.

Ich will ja nichts sagen, aber Betriebsrat / Personalrat ist immer dem Machtbereich des Intendanten entzogen- schließlich sind das die institutionalisierten Arbeitnehmervertretungen...!!Etwas anderes ergibt sich natürlich dann, wenn diese Arbeitnehmervertretungen den Konflikt mit der Intendanz / der Geschäftsführung scheuen- das gibt es leider auch.
Kolumne Slevogt: das Geheimnis der Effizienz
"Favouritism is the secret of efficiency" (Admiral John Fisher)
Kolumne Slevogt: Molière u.a.
#28: Ja, und Molière und Armande, und Fehling und die Gorvin, und Peter Stein und Jutta Lampe... Stellen Sie sich vor, Stein hätte Frau Lampe aus der Neugründung der Schaubühne herausgehalten, heraushalten müssen, weil er und sie 1970 ein Paar waren und irgendwelche Besserwisser ihre Beschäftigung dortselbst als "Vetternwirtschaft" gebrandmarkt hätten - welche ein Verlust! Hier sind offensichtlich Leute unterwegs, die keine Ahnung haben, wovon sie sprechen oder schreiben. Aber, falls das ein Trost für diese Herrschaften ist - nicht nur hier!
Kolumne Slevogt: Kunst und Menschen
Zu #28 und 32: In meinem Diskussionsbeitrag #27 habe ich mich auf ein von der öffentlichen Hand finanziertes Stadttheater des Jahres 2018 bezogen. Selbstverständlich gilt: "Andere Zeiten, andere Sitten", und selbstverständlich gab und gibt es auch andere Theaterformen, für die auch anderes gilt. Meine "Logik" bezieht sich daher nicht auf die von Ihnen genannten Beispiele: Im Gegenteil haben Sie natürlich völlig Recht, wenn Sie Beispiele dafür anführen, dass durch "Bündelungen" von "intimen Netzwerken" künstlerisch großartige Leistungen zustande kommen können.
Für ein von der öffentlichen Hand finanziertes Stadttheater des Jahres 2018 jedoch gilt meines Erachtens das von Roger #18 kurz und treffend Gesagte: Dass Lebenspartner durch eine Intendanz engagiert werden, ist hier und heute "höchst unprofessionell" - und in meinen Augen für beide Partner auch regelmäßig (Ausnahmen sind bei dieser Formulierung mitgedacht) ein künstlerisches und menschliches "Armutszeugnis". (Wobei #29 natürlich auch Recht hat: Wer ist denn "künstlerisch und menschlich" unantastbar? - Aber eines von beiden sollte man als inszenierender Intendant bzw. als auch inszenierende Schauspielerin und Ehefrau dieses Intendanten schon sein.)
Kolumne Slevogt: Bewusstwerdung
Ich denke, es ist eine gröbere Verkürzung, wenn man die zwingend notwendige Stärkung der Ensembles, die der Eindämmung von Willkür der Macht nun mit fast 1984-Orwell mässigen "Liebes-Verboten" entgegnet. So etwas würde ich nie unterstützen. Verlieben und Entlieben werden sich die Menschen immer - und die Wirren, die dadurch entstehen, sind u.a. wichtiger Motor der Kunst. Um was es hier geht ist der Schutz der Angestellten vor potentiellen Folgen der entstehenden oder zerbrechenden Liebesverhältnisse. Es geht um Regeln, um Stärkung der Angestellten, um Abbau von steilen Hierarchien - nicht um "Verbote" - um Einführung von "unkündbaren Ensemblevorständen, mit einem Platz im Aufsichtsgremium, mit einer Kommunikation zwischen Leitung und Ensemble, und der damit verbundenen Bildung von Vertrauen" etc. wie Thomas Schmidt vorschlug.
Kolumne Slevogt: integrative Mediation
#33 und 34: Ein oder gleich mehrere Paare in der Leitung eines Hauses erfordern von ALLEN von der Konstellation Betroffenen noch mehr Respekt und bewusst angewandte Umgangsformen miteinander, als dass ohnehin selbstverständlich sein sollte. Denn es ist klar, das Kritik ausgetauscht werden muss in künstlerischen ebenso wie anderen Arbeitsprozessen und deshalb ist es wichtig, mit besonders viel Fingerspitzengefühl und Selbstbefragung in diese arbeitsalltägliche Kritik zu gehen: "Ist das jetzt wirklich mein Kritikpunkt oder bin ich nur eifersüchtig oder neidisch?" sollte immer als Frage vorgeschaltet werden, ehe man zur Tat des arbeitskritischen Wortes schreitet. Und zwar in Richtung der bekanntermaßen Partner ebenso wie von denen aus in Richtung der Angestellten. - DAS allerdings kann dann auch ein allgemeines Arbeits-Klima sogar erheblich verbessern. Weil man auch ohne vitale Paarbeziehungen im Umfeld sich das vor Arbeits-Kritik besser fragen sollte. Das wäre dann so etwas wie integrative Mediation.
Eine Mediation, die von außen herbeigebeten wird, ist doch bereits eine Kapitulationserklärung. Vor allem eine vor der Liebe. Auch wenn alle Mediatoren der Welt Stein und Bein das Gegenteil beschwören würden...
Kolumne Slevogt: 5 vor 12
Interessant, wenn man berühmt wurde und in der Vergangenheit durch Vetternwirtschaft Karriere machen konnte, dann ist das im Nachhinein ok. Wollen wir also zurück zur Art und Weise der Zusammenarbeit der 40er bis 80er, zu Patriarchen und ihren Frauen, zu Brecht und Weigel, zu Stein und Lampe. Keine Frage, sie haben sich in unserer Geschichte fest geschrieben, sie sind Geschichte. Ich habe ehrlich gesagt nichts live von Brecht gesehen, und von Stein kenne ich nur den (aufgezeichneten) Faust. Für alles andere bin ich zu jung. Nur stelle ich mir die Frage ob ich in solchen Konstellationen arbeiten möchte. Die Antwort lautet "Nein". Ich lebe in einer anderen Zeit als Brecht und Weigel, in einem anderen Tempo, anders vernetzt. Damals sind künstlerische Teams ganz anders gewachsen, damals wurden Autoren, genauso wie Probenzeiten noch ganz anders respektiert. Heute sind wir nach #metoo und hoffentlich nach der "Besetzungscouch", zumindest vermeintlich. Und wir arbeiten wesentlich team- und gemeinschaftsorientierter. Wieso sollten wir dahin zurück? Die vergangenen Arbeits- und Vetternwirtschaftsformen waren vielleicht gut für die damalige Art des Theatermachens. Heutige Arbeiten benötigen andere Strukturen. Ich wäre gespannt was offenere Strukturen für grossartige künstlerische Werke hervorbringen könnten, wenn man sie nur lassen würde. Aber wie ich schon weiter oben schrieb, das deutsche Stadttheater hat sich im deutschen Mittelstandsmief eingerichtet. Sehnsucht nach der Vergangenheit, als "alles" viel besser war, Verehrung von ehemaligen Regiegrössen. Ich rieche Formaldehyd und Konservierung...CSU und AfD. Hallo...?! Wir machen Theater fürs hier und heute. Die damaligen Zuschauer sind zum grössten Teil schon weggestorben. Wir Theatermacher müssen uns ein neues Theaterpublikum erschliessen. Es ist 5 vor 12! Und hier werden missbräuchliche Arbeitsweisen mit Regiekult wegerklärt! Gehts noch?
Kolumne Slevogt: und die Dramaturg*innen?
Wieso wird hier eigentlich nur über Intendanten und Regiesseure gesprochen? Dramaturgen sind doch diejenigen, die Spielpläne machen, Regisseure und Schauspieler engagieren und natürlich auch Besetzungen machen. Dramaturgen sind doch an Stadttheatern viel mächtiger als freie Regiesseure...und natürlich genauso missbrauchsanfällig.
Kolumne Slevogt: am meinem Theater
#37: Das kommt ganz auf das Stadttheater an, das Sie kennen. An m e i n e m Stadt-Theater ist es jedenfalls so, dass immer ALLE Wünsche (jeder genau 1 Wunsch) ALLER erfüllt werden und daraus, dass das Programm IST, Programm gemacht wird - von A- wie Ankleider bis Z - Zentralorgan (Intendant). Und - ich will es gleich dazusagen: Das ist überhaupt KEIN Problem. Für niemanden bei uns. - Ich sag aber nicht, welches Theater das ist, da wär ich ja schön blöd...
Kolumne Slevogt: Hierarchie und Macht
"Ist es wirklich unmöglich, sich im Theater an der Schaffung von Strukturen zu beteiligen, in der Schieflagen regulierbar sind? Die vom SPIEGEL und seinen Zuträger*innen behauptete Angstblase besteht zu einem hohen Prozentsatz aus Untertanengeist. Aus mangelndem Mut und fehlender Courage. Das behaupte ich an dieser Stelle jetzt einfach mal."

Um wehrhafte und selbstbestimmte Strukturen zu schaffen benötigt es doch einer existenziellen Sicherheit, was bedeuten könnte: einen angemessenen Lohn, keine Überbelastung durch Unterbesetzung und keine Kurzzeitanstellungen.
Wer "im Geschäft bleiben" muss und sich mit den Einflussnehmenden gut stellen, weil sie*er sonst in wenigen Monaten, oder spätestens einem Jahr Schwierigkeiten hat, einen neuen Job zu finden - irgendwo in dieser Republik - wird sie*er Energie darauf verschwenden, Konflikte auszutragen, deren Lösung länger dauern würde, als der eigene bis an die eigenen Grenzen erschöpfende Arbeitsvertrag?
JA! Stadttheater behalten. Ensemblestrukturen stärken. Langfristigkeit und Ortsgebundenheit herstellen. Und danach schauen, was aus dem vermeindlich "deutschen" Untertanengeist wird - sind Hierarchie und Macht nicht vielmehr allgemein menschliche Themen?
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