Publikumsliebling

Aachen, 4. Juni 2018. Der Schauspieler Karsten Meyer ist am 2. Juni nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 53 Jahren gestorben. Als prägendes Mitglied gehörte er 16 Jahre zum Ensemble des Theater Aachen. Das teilt die Bühne in einer Presseaussendung mit.

Meyer Karsten 280 hoch Marie Luise Manthei uKarsten Meyer 
© Marie-Luise Manthei
"Wir verlieren mit ihm einen wandlungsstarken Künstler, der auf der Bühne faszinierte und der mit seiner Klugheit und seinem Berufsethos für viele ein Vorbild war", so Intendant Michael Schmitz-Aufterbeck.

16 Jahre, mehr als 70 Rollen

Karsten Meyer wurde 1965 als Sohn eines Pfarrers und einer Organistin in Ribnitz-Damgarten in Mecklenburg geboren. In Berlin studierte er an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Nach mehreren anderen Engagements kam Meyer 2002 vom Theater der Altmark in Stendal ins Ensemble des Theater Aachen. Hier war der "Publikumsliebling" (Aachener Zeitung) in mehr als 70 Rollen zu erleben.

"Karsten war ein Schauspielkollege, der mit hohem Anspruch an sich selbst und tiefer Ernsthaftigkeit an seine Arbeit heranging und gleichzeitig ein unglaubliches Gespür für Komik und für Timing besaß." Wenn er "mitwirkte, war man beruhigt, weil man sich auf ihn als tragende Säule der Produktion immer verlassen konnte", so Chefdramaturgin und Leiterin des Schauspiels Inge Zeppenfeld.

Musiker

Karsten Meyer gehörte auch als Sänger, Songwriter und Gitarrist der Band The White Elephants an. Vor allem die Musik der Rolling Stones, der Beatles und von Bob Dylan inspirierten ihn.

Das Theater Aachen verabschiedet sich mit einem Ensembleabend am 29. Juni um 19.30 Uhr im Großen Haus von Karsten Meyer. Der Eintritt ist frei. Kostenlose Zählkarten sind an der Theaterkasse erhältlich.

(Theater Aachen / www.aachener-zeitung.de / jnm)

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Kommentare  
Karsten Meyer: Danke
Lieber Karsten,
Wie oft saßen wir im gleichen Boot und haben unzählige gemeinsame Bühnenreisen unternommen. Dich nun alleine ziehen lassen müssen, tut sehr weh. Ja, du hattest ein sehr gutes Gespür für Timing. Aber dieser Abgang kommt zu früh...
Danke für alle Erinnerungen, für deinen kühlen Kopf und dein warmes Herz, für dein Da-Sein. Du fehlst so sehr.
Karsten Meyer: großes Herz
Lieber Karsten
Auch wir haben einige Reisen zusammen gemacht. Danke für all die kostbaren Erinnerungen, für Dein Vertrauen, Deinen Mut, alle Wege mitzugehen, Deinen Humor und Dein spitzbübisches und unverkennbares Kichern und Grinsen, Dein großes Herz, die vielen gemeinsamen Stunden und Gespräche und Gedanken... Dieser Abgang kommt wirklich plötzlich und früh. Ich wünsche Dir aus vollem Herzen eine gute Reise ins nächste Abenteuer, wo es auch immer hingehen mag. Ich werde Dich vermissen.
Karsten Meyer: Lieblingsmoment
Ach Karsten ! Viel zu früh ! Dabei wollten wir doch -irgendwann irgendwo - unsere intensive inspirierende Zusammenarbeit nach "Maria Magdalena" fortsetzen. Damals am Theater Aachen. Dein aasiger Leonhard,ein kriecherischer Karrierist im schillernd grünen Anzug windet sich aus der Affäre. Unser Bühnenbild mit Kies brachte allen wunde blutige Knie, das war Dir egal. Mein Lieblingsmoment bleibt Dein Monolog nach der Pause. Wie eine Schlange auf einem roten Sitzsack wischtest Du Leonhards schlechtes Gewissen weg, Deine Stimme bleibt für immer im Ohr und dann spielten wir David Bowie...
Ich denke an Dich und schick Dir die liebsten Wünsche mit auf die Reise.
Karsten Meyer: Gedanken
Karsten. Du feiner Mensch und toller Kollege. Du hast so gekämpft und gesucht und vertraut. Ich vermisse dich schon jetzt. Meine Gedanken sind auch bei deinen Kindern und bei deiner Familie.
Karsten Meyer: Ohne Worte
Unendlich viel zu früh und zu schnell bist Du verstummt. Deine Stimme war es, die mich sofort begeistert hat. Du konntest so grandios Ecken, Kanten, Abgründe und Aberwitz spielen, feinsinnig mit Sprache jonglieren. Deine Leidenschaft bleibt unvergessen. Auch mir bleibt nichts, als Dir von Herzen Grüsse hinterher zu schicken ...
Karsten Meyer: am Anfang waren wir alleine
Mensch, Karsten darf man das schreiben? Da waren wir bei der Fahne. Bei der NVA zusammen auf der Nachtwache eingeteilt. 1985 in Brandenburg. Du hattest Westkaffee bei dir. Aber das war nicht der Grund, warum wir uns befreundet haben. Wir haben ein Theater gegründet. Weißt du das noch? Ich habe dann das Stück geschrieben und du warst die Hauptfigur. "Kein Bock auf Schiller", dann waren wir die "Stars" in unserer Einheit. Und die NVA sah bunt aus, will wir fremd waren. Und wir waren von der Stasi umzingelt. Weißt du noch? Dieses Stück wurde ein Riesenerfolg, dann haben wir Lieder geschrieben und du hattest immer die Gitarre bei dir und hast Karo geraucht. Warum bist du gestorben? Ohne mir Bescheid zu geben. Ich habe heute geweint. Ich umarme dich. Mein Schiller. Wir sehen uns im Himmel. Ahmad
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