Presseschau vom 7. Juni 2018 – Im Tagblatt greift Milo Rau den St. Galler Stadtpräsidenten an

Dieser Preis ist heiß

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7. Juni 2018. Die Vergabe des "St. Galler Kulturpreis" führt zu Streit in der Ostschweiz. Mitten drin: der Regisseur Milo Rau. Die Kulturkommission der Stadt schlug ihn als Preisträger der alle vier Jahre vergebenen Auszeichnung vor. Aber der Stadtrat folgte der Empfehlung nicht und ehrte stattdessen den Kunstgießer Felix Lehner.

Drei von zehn Mitgliedern der Kulturkommission traten daraufhin aus Protest zurück. Milo Rau selbst warf Stadtpräsident Thomas Scheitlin im St. Galler Tagblatt diktatorische Ambitionen vor: "Es stellt sich hier also ganz grundsätzlich die Frage, warum die Verhinderung meiner Person der St. Galler Regierung so wichtig war, dass dafür nicht nur die liberale Tradition des St. Galler Kulturpreises in den Müll getreten werden musste, sondern die Grundregeln der Gewaltenteilung gleich mit."

Scheitlin verteidigt die Entscheidung gegen Milo Rau im Interview mit derselben Zeitung. Dieser habe in seinem Schaffen keinen ausreichenden Bezug zur Stadt.

(miwo)

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