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Deutscher Bühnenverein beschließt Verhaltenskodex

Verbindliche Verhaltensregeln zur Prävention von Machtmissbrauch

Lübeck, 9. Juni 2018. Der Deutsche Bühnenverein hat auf seiner Jahreshauptversammlung in Lübeck einen Verhaltenskodex zur Prävention von sexuellen Übergriffen und Machtmissbrauch verabschiedet, den die Mitgliedstheater und -orchester in ihren Häusern individuell weiterentwickeln sollen, heißt es in der Pressemitteilung des Bühnenvereins. Der Verhaltenskodes nennt verbindliche Verhaltensregeln.

Dies sei kein Katalog, der menschliches Verhalten bis in den letzten Winkel hinein diktieren und ausleuchten kann, "aber er soll die Theater und Orchester bestärken, mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern immer wieder auszuhandeln, wie man miteinander umgeht und arbeitet", wird Bühnenvereinspräsident Ulrich Khuon zitiert. Ebenfalls wurde auf der Jahresversammlung beschlossen, dass alle Gruppenvorstände und Gremienpositionen in absehbarer Zeit paritätisch besetzt sollen, um damit den Schritt in Richtung Geschlechtergerechtigkeit zu gehen.

Einen Zeitpunkt und wie die Quote genau aussehen soll, wurde noch nicht bekannt gegeben. Hier geht es zur kompletten Pressemitteilung und der genaue Wortlaut des "Wertebasierten Verhaltenskodex" findet sich hier.

(buehnenverein.de / sik)

Mehr:

Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung: Trägerverein gegründet - Meldung vom 1. Juni 2018

 

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Kommentare  
Verhaltenskodex: Einhaltung der Regeln
Es bleibt allerdings auch noch die Umsetzung zu betrachten. Denn der Kodex hat natürlich einen schönen Mundwert ist aber an sich eigentlich nur reine Selbstverständlichkeit (aber immerhin gibt's jetzt einen?) Die Kontrolle sollte sich jedoch etwas komplizierter gestalten. Denn wer achtet auf der Probe auf die Einhaltung solcher Regeln? Wer eingreift hat erhebliche Einschränkungen in einem ohnehin bereits extrem prekären Arbeitsverhältnis zu erwarten. Denn so wie die Machtverhältnisse sind, gilt auf der Probe einzig das Wort Gottes. Und wenn Gott sich durch eine Störung im Arbeitsprozess gestört sieht, dann fängt Gott auch mal an zu schreien. Und realistisch gesehen gibt's am ganzen Haus vielleicht gerade mal ein handvoll Menschen die sich das leisten können.

Die Beisetzung von Gremien ist natürlich eine gute Sache.

Vielleicht kann man ja hoffen, dass nächstes Jahr auch noch auf dem Schirm ist, dass an staatlich finanzierten Häusern jede Spielzeit aufs Neue in großem Maße unbezahlte Arbeitskräfte als Selbstverständlichkeit in Anspruch genommen werden.
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