Karin Becker wird 2020 Intendantin in Konstanz
Wechsel in die erste Reihe
Konstanz, 19. Juli 2018. Karin Becker wird ab der Spielzeit 2020/2021 Intendantin des Theaters Konstanz. Das teilt das Theater im Anschluss an die heutige Gemeinderatsentscheidung mit. Becker ist derzeit künstlerische Betriebsdirektorin des Thalia Theaters Hamburg. Laut Südkurier hat sich Becker in knapper Abstimmung gegen den Münsteraner Schauspieldirektor Frank Behnke durchgesetzt.
Die gebürtige Stuttgarterin begann ihre Theaterlaufbahn an der Württembergischen Landesbühne Esslingen. Nach Stationen am Jura Soyfer Theater in Wien und am Theaterhaus Stuttgart arbeitete sie am Schauspiel Stuttgart als Produktionsleiterin und Disponentin. 2005 war sie für das Festival "Theater der Welt“ tätig. Nach ihrer Anstellung als Produktionsleiterin am Deutschen Schauspielhaus Hamburg war sie von 2009 bis 2015 Künstlerische Betriebsdirektorin und Stellvertretende Geschäftsführerin am Schauspiel Hannover unter der Intendanz von Lars-Ole Walburg. Seit November 2015 ist sie Künstlerische Betriebsdirektorin am Thalia Theater Hamburg bei Intendant Joachim Lux.
(Theater Konstanz / suedkurier.de / thalia-theater.de / chr)
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Frank Behnke ist Regieführender Schauspieldirektor und hat in Münster mit Spielplänen und Regisseur*innen seine Sparte solide bis souverän geführt. Beim ihm könnte man durchaus absehen, wohin die Reise geht. Karin Becker hat durch ihre Tätigkeit an den A-Häusern sicherlich umfangreiche Repertoire-Kenntniss und erstklassige Kontakte, jedoch musste sie sich noch nie für ein Haus und einen Spielplan künstlerisch verantworten.
Allein durch diesen biografischen Vergleich erschließt sich mir nicht, warum der Zuschlag an Karin Becker geht. Meine Kritik gilt hier allein der undurchsichtigen Wahl, Frau Becker wünsche ich in Konstanz alles Gute und viel Erfolg.
Es geht mir nicht darum, ob eine Intendanz inszeniert. Dennoch ist sie nicht auf die Summe seiner fähigen Mitarbeiter zu reduzieren. Eine Intendanz ist kein bloßer Verwalter, sondern bringt eine künstlerische Linie mit, entscheidet welche Diskurse das Theater in die Öffentlichkeit rückt. Deshalb ist es meiner Meinung nach wichtig zu wissen für welches Theater die ausgewählte Personalien steht. Das kann man bei Regisseur*innen, Schauspieler*inne und Dramaturg*innen durchaus auch erkennen bevor sie selbst in einer Leitungsposition sind, bei Betriebsdirektor*innen finde ich das schwierig.
Beide Aufgaben zeitgleich zu absolvieren erfordert imense Fähigkeiten...
Und ich stimme Christian Müller zu:
"Es geht darum, die richtigen Schauspieler*innen, Regisseur*innen und Dramaturg*innen zusammenzubringen und gemeinsam geiles Theater zu machen." und meiner Meinung ist das nach nur möglich, wenn man nicht in die tägliche Theaterarbeit auf Proben involviert ist.
Und wie herrlich, dass Sie keine Regie führt, sondern einfach sehr sehr viele tolle Künstler_innen kennt_ die Sie dort vereinen wird.
Frau Becker ist eine dermaßen kompetente Person für diesen Job.... herzlichen Glückwunsch zu dieser Entscheidung !!
Schade.
Die Disponenten gehen doch ins Büro - direkt ins Intendantenbüro!
Und es ist doch die mutigere Entscheidung der Kulturpolitik, sich für eine Intendantin zu entscheiden, die bis jetzt noch nicht als Schauspieldirektorin zum Beispiel tätig war. Ich schätze die Arbeit von Frank Behnke sehr, aber es wäre doch nur die Verlagerung seiner Münsterer Arbeit nach Konstanz gewesen.
Meckern Meckern MISSGUNST. Völlig daneben. ABER: spiegelt immer wieder sehr schön Teile aus dem deutsches StadtTheaterDenkapparat wieder: NEID.BUH!
Ich habe selten eine Person getroffen, die mit soviel Herzblut für das Theater brennt und für Künstler und Künstlerinnen einsteht! Lass dich nicht entmutigen, wer dich kennt lehnt sich gelassen zurück und schmunzelt. Diesen Job hast du dir verdient.
Liebe Grüße
Ersan Mondtag
Und muss sagen, dass ich die Entscheidung wider Behnke verstehe. Der Glanz (...) der Intendanz Behnke ist schon lange vergilbt: ewig seine nachgemachte Schmiedleitner-Äsrhetik der 80er aus Nürnberg und früher langweilt. Und in Münster ist seit Jahren Stillstand. Also von mir aus kann es bald eine neue Münsteraner Leitung geben. Glückwunsch an Konstanz für die nicht falsche Entscheidung.
Karin Becker ist nun wirklich keine "Person aus der Verwaltung". Sie war in ihren bisherigen Positionen eine wichtige Partnerin der jeweiligen Intendanz, Dramaturgie etc. Und bequem ist sie mit Sicherheit nicht :)
Im besten Fall vereint sie doch ein qualifiziertes Leitungsteam, das einen gemeinsamen künstlerischen Weg sucht. Ich glaube, manchmal wird unterschätzt, wie viel die Theaterleute, die nicht ganz so sehr im Fokus sind wie der jeweilige Intendant, dessen Arbeit mitprägen.
was für einen (...) Unsinn Sie doch verzapfen. Wenn Sie in der Geschichte des Theater Münsters zurückgehen - vor die Intendanz von Dr. Peters und der Schauspieldirektion Frank Behnkes - werden Sie lange suchen müssen, bis Sie eine Leitung finden, die so sehr gegen den Stillstand gearbeitet hat, der sich in dieser zugegebenermaßen lebenswerten und damit auch zur Harmlosigkeit verlockenden Stadt schneller einstellt als andernorts. Ich erinnere an dieser Stelle gerne an die Inszenierung des Stellvertreters unter der Regie von Kathrin Mädler, das Recherche Projekt NSU von Tugsal Mogul, Draußen vor der Tür von Bernadette Sonnenbichler oder gerade noch diese Spielzeit die Uraufführung von Heldenangst, inszeniert von Frank Behnke selbst. Stillstand sieht anders aus. Welches Stadttheater von dieser Größe kennen Sie denn, das mit solchen politisch dringlichen Stoffen derart souverän und unaufgeregt umgeht? Vom Grillo Theater hört man von solchen Impulsen wenig, Osnabrück ist geradezu bedeutungslos geworden und was aus dem zur Spaßfabrik verkommenen Bochum wird, werden wir ja sehen. Münster war die einzige Stadt bei der vergangenen Bundestagswahl, in der die AfD unter der 5% Hürde geblieben ist und man müsste schon sehr naiv sein um zu glauben, dass das Theater nicht wenigstens einen kleinen Beitrag dazu geleistet hat. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Ich finde es lobenswert und richtig, als Bürger mit seinem Theater, wenn es auch schmerzt, hart ins Gericht zu gehen, aber es gibt doch eine Grenze zwischen angebrachter Kritik und infantilem Unfug.
Frau Becker wünsche ich viel Erfolg! Bei Nicht - Inszenierenden Intendantinnen/Intendanten haben aufstrebende Regie Talente oft größere Möglichkeiten und wir wollen alle hoffen, dass sich genau dies auch hier bewahrheitet.
Karin Becker ist eine grossartige Wahl! Wenn ihr sie kennen würdet (sie kommt nicht aus der Verwaltung und der Organisation, eine künstlerische Betriebsdirektorin ist keine Disponentin!), ihre Phantasie und ihre Begeisterungsfähigkeit, mit der sie auch bei geringem Etat ganz sicher faszierende Künstler an den Bodensee holen wird, wie sehr sie junge Theaterschaffende fördert und in verantwortungsvolle Positionen auf Augenhöhe holt, liebe neue Generation, ihre sehr genaue und kenntnisreiche Einschätzung von Kunst und Menschen, ihre Durchsetzungsfähigkeit, ihren Gerechtigkeitssinn, ihre klare Haltung und ihren Einsatz für Unterdrückte und Bedrohte (Schweigen wird sie sicher nicht, lieber Afrikaner), würdet ihr euch so wie ich freuen, dass sie eure Intendantin wird. Sie hat an ihren bisherigen Stationen seit langem in zweiter Position nach dem Intendanten gearbeitet und sehr viele künstlerisch und politisch herausragende Projekte initiiert, spannende Spielpläne mitgestaltet, Häuser mit geleitet, ohne dafür in der Zeitung zu stehen. Immer mit ganzem Einsatz für hochkarätige Kunst, ein angstfreies Miteinander und den offenen Diskurs statt als reine Provokation und Selbstdarstellung. Man muss mit ihr gearbeitet haben, um das zu wissen. Ich stimme Ersan Mondtag zu, so viel Theaterherzblut und Einsatz für Künstlerinnen und Künstler würde sich so manches Theater in der Intendanz wünschen! Freut euch auf sie.
Über Nix: "Und er hatte den Mut schlechte Schauspieler zu kündigen und deshalb ist das Ensemble hier auch so gut, so rebellisch"
Über Becker: "Frau Becker muss jetzt in die erste Reihe aufsteigen und sie hat bereits angekündigt, Leute aus dem Ensemble zu entlassen: das ist kein guter Anfang, oder?"
Und dann mal hier, das Zitat aus dem Südkurier, das ich völlig nachvollziehbar finde:
"Bis zu ihrem Umzug wird sie nach eigener Aussage zahlreiche Stücke in Konstanz besuchen und mit allen Menschen des Hauses Gespräche führen. "Es wird Klasse-Kollegen geben, die hier bleiben. Aber, da bin ich ehrlich, es wird Begegnungen geben, da wird man feststellen: Wir kommen künstlerisch nicht zusammen."
Die Nähe zur Kunst und den Künsltern? Ich bin nicht sicher.
In jedem Fall tun sich inszenierende Intendanten immer wieder scheinbar oder offensichtlich schwer sich bessere Regiekonkurrenz ans Haus zu holen oder die interessanten Produktionen/Stücke (UA oder dergleichen) an Regisseure abzutreten, die vielleicht besser dafür geeignet wären.
In jedem Fall: Was immer wieder vernachlässigt wird ist das Theatermanagement. Ja, dieser in der Kunst vernachlässigte Bereich ist wichtig und wird zunehmend komplexer. Ein Haus gehört geleitet und wie kann ein Intendant das tun, wenn er zwei Inszenierungen jährlich am Haus macht? Dies jedoch wäre für das Theater ein Glücksfall, denn mit Inszenierungen am eigenen Haus ist es nicht getan. Den inszenierenden Intendanten wollen und es wird ihnen oft zugestanden auch an anderen Häusern zu inszenieren. Was wird aus dieser Zeit aus dem eigenen Theater...?
Karin Becker ist eine tolle Entscheidung. Sie wird Konstanz voranbringen, (auch menschlich) da sie das Theater und seine Belange aus den unterschiedlichsten Blickrichtungen kennt und mit einem weiten Künslerpool vernetzt ist. Ja, bei Behnke hätte man gewusst, was Konstanz bekommt und wer dort inszenieren wird. In letzter Zeit allerdings geht in Münster wenig voran... Es wird spannend in Konstanz und das ist auch gut so.