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Karin Becker wird 2020 Intendantin in Konstanz

Wechsel in die erste Reihe

Konstanz, 19. Juli 2018. Karin Becker wird ab der Spielzeit 2020/2021 Intendantin des Theaters Konstanz. Das teilt das Theater im Anschluss an die heutige Gemeinderatsentscheidung mit. Becker ist derzeit künstlerische Betriebsdirektorin des Thalia Theaters Hamburg. Laut Südkurier hat sich Becker in knapper Abstimmung gegen den Münsteraner Schauspieldirektor Frank Behnke durchgesetzt.

 Andreas Osner KarinBecker OB Uli Burchardt 560 Theater Konstanz FacebookKarin Becker mit Bürgermeister Andreas Osner (links) und Oberbürgermeister Uli Burchardt
© Stadt Konstanz / Facebook

Die gebürtige Stuttgarterin begann ihre Theaterlaufbahn an der Württembergischen Landesbühne Esslingen. Nach Stationen am Jura Soyfer Theater in Wien und am Theaterhaus Stuttgart arbeitete sie am Schauspiel Stuttgart als Produktionsleiterin und Disponentin. 2005 war sie für das Festival "Theater der Welt“ tätig. Nach ihrer Anstellung als Produktionsleiterin am Deutschen Schauspielhaus Hamburg war sie von 2009 bis 2015 Künstlerische Betriebsdirektorin und Stellvertretende Geschäftsführerin am Schauspiel Hannover unter der Intendanz von Lars-Ole Walburg. Seit November 2015 ist sie Künstlerische Betriebsdirektorin am Thalia Theater Hamburg bei Intendant Joachim Lux.

(Theater Konstanz / suedkurier.de / thalia-theater.de / chr)

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Kommentare  
Karin Becker nach Konstanz: jünger denken
Frank Behnke wäre die künstlerisch wesentlich interessantere Wahl gewesen, wieso eine Betriebsdirektorin auf eine künstlerische Position? So oder so, wünsche ich den Stadtoberen einmal jünger zu denken. Diese ganzen 40+-jährigen am Theater scheitern gerade am laufenden Band und gehören einer Generation an, die wenig Führungskompetenzen aufweisen. Schade, Deutsche Kulturpolitik: Ahnungslos und traurig.
Karin Becker nach Konstanz: für mehr "Künstlerchefs"
Schade. Ich hätte die Entscheidung für einen Regieführenden Idendanten die künstlerischere Entscheidung gefunden. Nun ist es wieder ein Haus mehr welches von Orgsnisatoren*innen geleitet wird. Geht nicht gegen Becker, die ich nicht kenne, sondern ist ein Apell und Aufruf wieder mehr „Künstlerchefs“ zu engagieren. Das strahlt aus meiner Sicht mehr und besser nach innen wie außen aus.
Karin Becker nach Konstanz: undurchsichtige Wahl
Auch wenn es mir nicht darum geht die beiden Namen gegeneinander auszuspielen, kann man doch ganz pointiert zusammenfassen:
Frank Behnke ist Regieführender Schauspieldirektor und hat in Münster mit Spielplänen und Regisseur*innen seine Sparte solide bis souverän geführt. Beim ihm könnte man durchaus absehen, wohin die Reise geht. Karin Becker hat durch ihre Tätigkeit an den A-Häusern sicherlich umfangreiche Repertoire-Kenntniss und erstklassige Kontakte, jedoch musste sie sich noch nie für ein Haus und einen Spielplan künstlerisch verantworten.

Allein durch diesen biografischen Vergleich erschließt sich mir nicht, warum der Zuschlag an Karin Becker geht. Meine Kritik gilt hier allein der undurchsichtigen Wahl, Frau Becker wünsche ich in Konstanz alles Gute und viel Erfolg.
Karin Becker nach Konstanz: richtige Leute versammeln
Herzlichen Glückwunsch an Karin Becker! Und für die künstlerische Ausrichtung eines Theaters spielt es keine Rolle, ob die Intendanz inszeniert oder nicht. Es geht darum, die richtigen Schauspieler*innen, Regisseur*innen und Dramaturg*innen zusammenzubringen und gemeinsam geiles Theater zu machen.
Karin Becker nach Konstanz: künstlerische Linie
#4
Es geht mir nicht darum, ob eine Intendanz inszeniert. Dennoch ist sie nicht auf die Summe seiner fähigen Mitarbeiter zu reduzieren. Eine Intendanz ist kein bloßer Verwalter, sondern bringt eine künstlerische Linie mit, entscheidet welche Diskurse das Theater in die Öffentlichkeit rückt. Deshalb ist es meiner Meinung nach wichtig zu wissen für welches Theater die ausgewählte Personalien steht. Das kann man bei Regisseur*innen, Schauspieler*inne und Dramaturg*innen durchaus auch erkennen bevor sie selbst in einer Leitungsposition sind, bei Betriebsdirektor*innen finde ich das schwierig.
Karin Becker nach Konstanz: gesunde Trennung
Meiner Erfahrung nach, ist es besser, einen nicht-inszenierenden Intendanten zu haben, einen der sich um sein Haus und die Belange seiner Mitarbeiter kümmert, sich um die Entwicklung der Mitarbeiter, Schauspieler kümmern kann, ohne die Aufgabe zusätzlich zu haben, genial zu inszenieren.
Beide Aufgaben zeitgleich zu absolvieren erfordert imense Fähigkeiten...
Und ich stimme Christian Müller zu:
"Es geht darum, die richtigen Schauspieler*innen, Regisseur*innen und Dramaturg*innen zusammenzubringen und gemeinsam geiles Theater zu machen." und meiner Meinung ist das nach nur möglich, wenn man nicht in die tägliche Theaterarbeit auf Proben involviert ist.
Karin Becker nach Konstanz: dermaßen kompetent
Karin Becker ist eine wundervolle Wahl!
Und wie herrlich, dass Sie keine Regie führt, sondern einfach sehr sehr viele tolle Künstler_innen kennt_ die Sie dort vereinen wird.
Frau Becker ist eine dermaßen kompetente Person für diesen Job.... herzlichen Glückwunsch zu dieser Entscheidung !!
Karin Becker nach Konstanz: Disponenten ins Büro
Ach, welch beschönigendes Geschwätz: die Tragödie von Konstanz, dass die ganzen afrikanischen Projekte sterben werden, das Haus hatte zwei Stärken: Nix ist Entdecker von Talenten und hat in bedrohten Ländern gespielt wie Burundi und im Irak:, er hat Petras und Baumgarten erst auf die Bühne geholt, er hat Leute wie Neil LaBute, Andrej Woron, Johanna Schall und Schauspieler wie Andreas Hase oder Anne Simmering in die Provinz geholt und er hat etwas, was andere nicht haben: Feinde und Gegner, während die DramaturgenIntendanten in Deutschland laue Suppe sind, war Konstanz politisch und aufsässig und die dortigen Politiker wie (...) Andreas Osner mussten sich warm anziehen: Becker wird Diplomatie machen: SchauspielerInnen an Die Macht....Disponenten ins Büro.
Karin Becker nach Konstanz: junge Kreative
Ich bin wieder ratlos über so eine Entscheidung. Wo sind die jungen Theatermacher? Die U-40 Generation. Liebe Kulturpolitiker es gibt sie. Vertraut Ihnen.
Schade.
Karin Becker nach Konstanz: Qualität zählt
Ich verstehe leider nie, warum Positionen gegeneinander ausgespielt werden müssen: Kommt eine weibliche Leitung, heißt es (s.o.), es wäre ein Mann besser gewesen (und umgekehrt ) ... Kommt eine erfahrene Managerin, heißt es, es fehle an Kunst (wer sagt, dass das eine das andere ausschließt, zumal wenn man 30 Jahre im Feld arbeitet?) ... Kommt eine Leitung, die nicht selbst Regie führt, heißt es, es fehle die "regieführende Hand" (während im anderen Falle immer wieder davon die Rede ist, dass - und die Erfahrung zeigt es immer wieder - in den Wochen, in denen der/die Intendant*in selbst Regie führt, das Haus oft entscheidungsunfähig ist, notwendige Schritte aufgeschoben werden, Honorare - Intendanz, Regie, oft gar auch noch Bühne u. a. - sich an dieser einen Person häufen u. a. m.) ... Umgekehrt wird wiederum (s.o.) geklagt, dass es an künstlerischem Verständnis fehle, wenn man selbst nicht Regie führe. Woher kommt diese sonderbare Meinung? Muss jede/r, die/der am Theater arbeitet, Regie führen (können), um sich zu beweisen ... und das Schlimmste: Warum werden seit einiger Zeit, oder vielleicht fällt es nur mir so auf, die Generationen mehr als alles andere gegeneinander ausgespielt? Und vor allem ältere Kolleg*innen nur zu gerne auf dem Abstellgleis gesehen? Gerade Frauen haben oft erst spät, wenn überhaupt, eine reale Chance auf den obligaten und oft lange erhofften sog. "Karriereschritt", und wenn sie ihn machen, wird ihnen ihr Alter vorgeworfen, als wäre es eine Sünde, als Frau im Kunsbereich über 40 zu werden bzw. in diesem Alter noch arbeiten zu wollen ... Das sind Jahre lange Erfahrungen, Begegnungen, viel Wissen, dass man eben mit 20, 30 nicht hat, weil man diese Zeit noch nicht gelebt hat, und auch das ist kein Manko, sondern das nennt man "Leben" ... ein Plädoyer für ein faires Miteinander zwischen den Geschlechtern und Generationen! Was zählt, ist Qualität, die kann man gerne analysieren und thematisieren, aber eben abseits von wie auch immer definierten Geschlechtsmerkmalen oder Geburtsurkunden ...
Karin Becker nach Konstanz: mutig
@Afrikaner:
Die Disponenten gehen doch ins Büro - direkt ins Intendantenbüro!

Und es ist doch die mutigere Entscheidung der Kulturpolitik, sich für eine Intendantin zu entscheiden, die bis jetzt noch nicht als Schauspieldirektorin zum Beispiel tätig war. Ich schätze die Arbeit von Frank Behnke sehr, aber es wäre doch nur die Verlagerung seiner Münsterer Arbeit nach Konstanz gewesen.
Karin Becker nach Konstanz: Behnke!
Frank Behnke wäre eine gute Wahl gewesen - nun, dann bekommt er demnächst ein anderes Haus. (Die Veröffentlichung des Namens ist trotzdem eine Sauerei). Karin Becker kenne ich nicht, aber ihre Kontakte, von der die Presse so beeindruckt scheint, werden ihr unter den finanziellen Verhältnissen von Konstanz nichts nützen.
Karin Becker nach Konstanz: schade
Frank Behnke hat in Münster ästhetisch anspruchsvolles und unnachgiebiges Theater gemacht, vielen jungen Leuten große Chancen ermöglicht, Schauspieler wie Joachim Foerster an das Haus binden können und sich an kleinen und größeren Häusern Deutschlands über Jahre verdient gemacht. Ein Regisseur und Schauspieldirektor, der durchaus in größeren Dimensionen zu denken vermag, hätte einer Stadt wie Konstanz nach einem ebenso unnachgiebigen und - im positiven Sinne - sturen Theatermacher wie Nix sehr gut getan. Nun eben eine Person aus der Verwaltung. Für die Politik eine bequeme Entscheidung, für die Stadt eine bedauernswerte. MH
Karin Becker nach Konstanz: Neid
Wer Frau Becker, Ihre Person, ihre Erfahrung und auch ihr Interesse in der Kunst NICHT kennt_ sollte sich doch hier einfach einmal raushalten. So ein Mist. Überholtes, klischeebehaftetes Gerede.
Meckern Meckern MISSGUNST. Völlig daneben. ABER: spiegelt immer wieder sehr schön Teile aus dem deutsches StadtTheaterDenkapparat wieder: NEID.BUH!
Karin Becker nach Konstanz: Entspannt euch
Herzlichen Glückwunsch liebe Karin!

Ich habe selten eine Person getroffen, die mit soviel Herzblut für das Theater brennt und für Künstler und Künstlerinnen einsteht! Lass dich nicht entmutigen, wer dich kennt lehnt sich gelassen zurück und schmunzelt. Diesen Job hast du dir verdient.

Liebe Grüße
Ersan Mondtag
Karin Becker nach Konstanz
Also ich bin Münsteraner.
Und muss sagen, dass ich die Entscheidung wider Behnke verstehe. Der Glanz (...) der Intendanz Behnke ist schon lange vergilbt: ewig seine nachgemachte Schmiedleitner-Äsrhetik der 80er aus Nürnberg und früher langweilt. Und in Münster ist seit Jahren Stillstand. Also von mir aus kann es bald eine neue Münsteraner Leitung geben. Glückwunsch an Konstanz für die nicht falsche Entscheidung.
Karin Becker nach Konstanz: nicht bequem
Lieber Herr Hülsberg,
Karin Becker ist nun wirklich keine "Person aus der Verwaltung". Sie war in ihren bisherigen Positionen eine wichtige Partnerin der jeweiligen Intendanz, Dramaturgie etc. Und bequem ist sie mit Sicherheit nicht :)
Im besten Fall vereint sie doch ein qualifiziertes Leitungsteam, das einen gemeinsamen künstlerischen Weg sucht. Ich glaube, manchmal wird unterschätzt, wie viel die Theaterleute, die nicht ganz so sehr im Fokus sind wie der jeweilige Intendant, dessen Arbeit mitprägen.
Karin Becker nach Konstanz: Programm
Schade, dass man nirgends liest, was Frau Becker vorhat, oder mit welchen Argumenten sie die Jury überzeugt hat. Das ist ja das Entscheidende, oder?
Karin Becker nach Konstanz: Verdammten dieser Erde
Das Deutsche Stadttheater schmort im eigenen Saft und all die Flüchtlingsdramen sind nur so lange auf dem Spielplan, wie sie auch Projektmittel einwerben. Das billige Stadttheater Konstanz hat diese Grenzen gesprengt und afrikanische Schauspieler ins Ensemble geholt, nicht als Statisten, als Protagonisten, dazu schweigt der Bühnenverein, Frau Becker, (...) Erzan Mondtag und (...) Uli Khuon. Warum äussert sich dazu keiner der NK Blogger, weil Ihnen die Dritte Welt am Arsch vorbeigeht. Das dauert mich und dafür stand das Nix Theater: eigenwillig, dogmatisch, spröde, starrsinnig und phantasievoll zugleich. Das ist bald vorbei und der Rest ist schweigen.
Karin Becker nach Konstanz: zum Theater Münster
Liebe*r Halblang,
was für einen (...) Unsinn Sie doch verzapfen. Wenn Sie in der Geschichte des Theater Münsters zurückgehen - vor die Intendanz von Dr. Peters und der Schauspieldirektion Frank Behnkes - werden Sie lange suchen müssen, bis Sie eine Leitung finden, die so sehr gegen den Stillstand gearbeitet hat, der sich in dieser zugegebenermaßen lebenswerten und damit auch zur Harmlosigkeit verlockenden Stadt schneller einstellt als andernorts. Ich erinnere an dieser Stelle gerne an die Inszenierung des Stellvertreters unter der Regie von Kathrin Mädler, das Recherche Projekt NSU von Tugsal Mogul, Draußen vor der Tür von Bernadette Sonnenbichler oder gerade noch diese Spielzeit die Uraufführung von Heldenangst, inszeniert von Frank Behnke selbst. Stillstand sieht anders aus. Welches Stadttheater von dieser Größe kennen Sie denn, das mit solchen politisch dringlichen Stoffen derart souverän und unaufgeregt umgeht? Vom Grillo Theater hört man von solchen Impulsen wenig, Osnabrück ist geradezu bedeutungslos geworden und was aus dem zur Spaßfabrik verkommenen Bochum wird, werden wir ja sehen. Münster war die einzige Stadt bei der vergangenen Bundestagswahl, in der die AfD unter der 5% Hürde geblieben ist und man müsste schon sehr naiv sein um zu glauben, dass das Theater nicht wenigstens einen kleinen Beitrag dazu geleistet hat. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Ich finde es lobenswert und richtig, als Bürger mit seinem Theater, wenn es auch schmerzt, hart ins Gericht zu gehen, aber es gibt doch eine Grenze zwischen angebrachter Kritik und infantilem Unfug.
Frau Becker wünsche ich viel Erfolg! Bei Nicht - Inszenierenden Intendantinnen/Intendanten haben aufstrebende Regie Talente oft größere Möglichkeiten und wir wollen alle hoffen, dass sich genau dies auch hier bewahrheitet.
Karin Becker nach Konstanz: großartige Wahl
Liebe Konstanzer,
Karin Becker ist eine grossartige Wahl! Wenn ihr sie kennen würdet (sie kommt nicht aus der Verwaltung und der Organisation, eine künstlerische Betriebsdirektorin ist keine Disponentin!), ihre Phantasie und ihre Begeisterungsfähigkeit, mit der sie auch bei geringem Etat ganz sicher faszierende Künstler an den Bodensee holen wird, wie sehr sie junge Theaterschaffende fördert und in verantwortungsvolle Positionen auf Augenhöhe holt, liebe neue Generation, ihre sehr genaue und kenntnisreiche Einschätzung von Kunst und Menschen, ihre Durchsetzungsfähigkeit, ihren Gerechtigkeitssinn, ihre klare Haltung und ihren Einsatz für Unterdrückte und Bedrohte (Schweigen wird sie sicher nicht, lieber Afrikaner), würdet ihr euch so wie ich freuen, dass sie eure Intendantin wird. Sie hat an ihren bisherigen Stationen seit langem in zweiter Position nach dem Intendanten gearbeitet und sehr viele künstlerisch und politisch herausragende Projekte initiiert, spannende Spielpläne mitgestaltet, Häuser mit geleitet, ohne dafür in der Zeitung zu stehen. Immer mit ganzem Einsatz für hochkarätige Kunst, ein angstfreies Miteinander und den offenen Diskurs statt als reine Provokation und Selbstdarstellung. Man muss mit ihr gearbeitet haben, um das zu wissen. Ich stimme Ersan Mondtag zu, so viel Theaterherzblut und Einsatz für Künstlerinnen und Künstler würde sich so manches Theater in der Intendanz wünschen! Freut euch auf sie.
Karin Becker nach Konstanz: Glückliches Konstanz
karin Becker ist ein Glücksfall für Konstanz - ich habe sie viele Jahre schätzen gelernt! Nix wird niemand vermissen, ganz im Gegenteil ! :)
Karin Becker nach Konstanz: Nix-Fan
Mittlerweile scheint die Debatte auf ein Bildzeitungsniveau gerutscht zu sein. Wir Konstanzer geben Frau Becker gerne eine Chance, was wir nicht mögen sind anonyme Anfeindungen wie von Frau Hyperion. Christoph Nix hat das Theater Konstanz groß gemacht, gesteigert von 60.000 Zuschauern auf über 1000.000, die Münster Festspiele etabliert und Regiesseurinnen in die Stadt geholt wie Johanna Wehner, Neil LaBute, Anja Panse, Martin Nimz, Johannes Matuschka und Wolfram Mehring, eine Mindestgage von 2.300 Euro, eingeladen nach Cuba, Canada oder den Irak. Und er hatte den Mut schlechte Schauspieler zu kündigen und deshalb ist das Ensemble hier auch so gut, so rebellisch, weil hyperin-hafte Menschen keinen Platz finden, als anonym rum zu maulen. Wenigstens 2653 Konstanzer werden den alten Mann vermissen, weil er Talente entwickelt hat ... Frau Becker muss jetzt in die erste Reihe aufsteigen und sie hat bereits angekündigt, Leute aus dem Ensemble zu entlassen: das ist kein guter Anfang, oder? Wir sind gespannt. Die Rechnung wird am Schluss gemacht.
Karin Becker nach Konstanz: Zitat
@23: Da wird aber mit zweierlei Maß gemessen, oder?

Über Nix: "Und er hatte den Mut schlechte Schauspieler zu kündigen und deshalb ist das Ensemble hier auch so gut, so rebellisch"


Über Becker: "Frau Becker muss jetzt in die erste Reihe aufsteigen und sie hat bereits angekündigt, Leute aus dem Ensemble zu entlassen: das ist kein guter Anfang, oder?"

Und dann mal hier, das Zitat aus dem Südkurier, das ich völlig nachvollziehbar finde:

"Bis zu ihrem Umzug wird sie nach eigener Aussage zahlreiche Stücke in Konstanz besuchen und mit allen Menschen des Hauses Gespräche führen. "Es wird Klasse-Kollegen geben, die hier bleiben. Aber, da bin ich ehrlich, es wird Begegnungen geben, da wird man feststellen: Wir kommen künstlerisch nicht zusammen."
Karin Becker nach Konstanz: Kant
Moment! Christoph Nix wird gelobt, weil er "den Mut (hatte,) schlechte Schauspieler zu kündigen", Frau Becker wird gescholten, weil sie "Leute aus dem Ensemble (...) entlassen will". Das ist ein Ärgernis, nicht nur in diesem Thread: Es gelten nicht verallgemeinerbare Werte, sondern nur jene, die jeweils "passen". Der reine Protektionismus. Was "Freunde" tun, ist per se gut. Machen es die "Gegner", ist es schlecht. Wie wäre es, wenn man sich wieder auf Kants Kategorischen Imperativ besänne. Und nicht von Fall zu Fall seine Maßstäbe wechselte. Ob es um Entlassungen im Ensemble geht, um inszenierende Intendanten oder um deren zulässiges Alter.
Karin Becker nach Konstanz: Ensemble
Wieso muss es bei einem Leitungswechsel überhaupt zu solchen massiven Änderungen kommen? Was in der freien Wirtschaft gescholten wird, ist am Theater "üblich" und kein Problem. Das ist doch ein Schwachsinn, der dringendst geändert werden müsste. Die Legende von einer meist Regieführenden Intendanz, die dann mit "ihren" Künstlern in die neue Stadt kommt. Wieso übernimmt Frau Becker dieses rückwärtsgewandte Modell? Wieso lobt Ersan Montag sie mit den Worten: "du hast es dir verdient..." Seit wann verdient man sich Führungspositionen, oder geht's hier eigentlich nur um eine Belohnung vollzogen durch das Vitamin B einer Intendantengruppe? Ich finde es ziemlich befremdlich im Interview mit Frau Becker im Südkurier zu lesen, dass sie von "meinem Intendanten" spricht, der dieses und jenes ermöglicht hätte. Fast glaubt man zu verstehen, er hätte ihr die neue Position ermöglicht. Die Konsequenzen sind dann Schauspieler mit Familien, die sich neue Jobs suchen müssen, aus vermeintlich künstlerischen Gründen. Alles finanziert durch öffentliche Gelder, mittels einer Hierarchie und Strukturen aus dem vergangenen Jahrhundert...danke deutsches Stadttheater.. Keiner braucht dich so, auf zu neuen Ufern.
Karin Becker nach Konstanz: zwei Seiten
"Schauspieler mit Familien, die sich neue Jobs suchen müssen" sind die eine Hälfte der Wahrheit. Schauspieler mit Familien, die keinen Job finden, weil die Besitzstandwahrung Vorrang hat, ist die andere. Es gilt, zwischen syndikalistischen Interessen und Chancen für jene, die noch nicht zur Lobby gehören, abzuwägen. Nicht nur am Theater, übrigens. Wer nur die eine Seite sieht, macht es sich zu leicht.
Karin Becker nach Konstanz: inszenierende Intendanten
Die Zeit der inszenierenden Intendanten/innen sollte zu Ende gehen. Ist das noch zweitgemäß? Wo ist der Mehrwert für das jeweilige Theater? Eine künstlerische Handschrift? Kann die nicht auch über Hausregisseure oder externe Regisseure gearbeitet werden?
Die Nähe zur Kunst und den Künsltern? Ich bin nicht sicher.
In jedem Fall tun sich inszenierende Intendanten immer wieder scheinbar oder offensichtlich schwer sich bessere Regiekonkurrenz ans Haus zu holen oder die interessanten Produktionen/Stücke (UA oder dergleichen) an Regisseure abzutreten, die vielleicht besser dafür geeignet wären.
In jedem Fall: Was immer wieder vernachlässigt wird ist das Theatermanagement. Ja, dieser in der Kunst vernachlässigte Bereich ist wichtig und wird zunehmend komplexer. Ein Haus gehört geleitet und wie kann ein Intendant das tun, wenn er zwei Inszenierungen jährlich am Haus macht? Dies jedoch wäre für das Theater ein Glücksfall, denn mit Inszenierungen am eigenen Haus ist es nicht getan. Den inszenierenden Intendanten wollen und es wird ihnen oft zugestanden auch an anderen Häusern zu inszenieren. Was wird aus dieser Zeit aus dem eigenen Theater...?
Karin Becker ist eine tolle Entscheidung. Sie wird Konstanz voranbringen, (auch menschlich) da sie das Theater und seine Belange aus den unterschiedlichsten Blickrichtungen kennt und mit einem weiten Künslerpool vernetzt ist. Ja, bei Behnke hätte man gewusst, was Konstanz bekommt und wer dort inszenieren wird. In letzter Zeit allerdings geht in Münster wenig voran... Es wird spannend in Konstanz und das ist auch gut so.
Karin Becker nach Konstanz: kein Lehrberuf
Etwas ganz wichtiges wird garnicht benannt: Intendant ist kein Lehrberuf,ob man es kann oder nicht beweist sich erst bei Amtsführung und es gibt sehr gute regieführende Intendanten/innen aber auch aus anderen Sparten kommende. Der Schreiber "Halblang"scheint lange nicht in Münster gewesen zu sein,sonst wüsste er,daß Frank Behnke nicht vergilbter Intendant ist sonder Schauspieldirektor seit 2012 und dass das Schauspiel in Münster eine fast 100% Auslastung hat(die anderen Sparten kann ich nicht beurteilen). Ich bin überzeugt und kenne ihn lange,dass er ein hervorragender Intendant sein könnte und wünsche es ihm sehr.Karin Becker ein dickes toi toi toi und Gutes Gelingen!!!
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