Kritiker*innenumfrage "Die deutsche Bühne"
Die Besten 2018
31. Juli 2018. Die Kritiker*innenumfrage des Fachmagazins Die deutsche Bühne präsentiert in ihrer Ausgustausgabe ihre diesjährige Besten-Auswahl. 64 Autor*innen des Blattes beteiligten sich an der Umfrage, mit der die Deutsche Bühne alle Sparten, neben dem Schauspiel den Opern- und Tanzbereich und neuerdings auch die "experimentellen Formen" abdecken will.
Die "überzeugendste Gesamtleistung" lieferte für sieben Kritker*innen die Oper Frankfurt ab. Ein klares Votum für das Haus, das seit 2002 von Intendant Bernd Loebe geleitet wird. Auf Platz zwei folgt Andreas Becks Theater Basel mit vier Nennungen.
Die "überzeugendste" Theaterarbeit "abseits der großen Zentren" machte laut den Beobachterinnen die Oper Halle, die sechs Mal genannt wird. Sogar acht Mal, allerdings in vier unterschiedlichen Kategorien wird das Theater Heidelberg hervorgehoben, das deshalb von der Redaktion der Deutschen Bühne auf Rang zwei in der Kategorie "Abseits der großen 'Zentren" platziert wird, vor dem Theater Regensburg.
Von den Off-Theatern schafften es mit jeweils zwei Nennungen das Boat People Projekt aus Göttingen sowie das Theater Klabauter in Hamburg auf die Ehrenliste.
Den "herausragenden Regiebeitrag zur aktuellen Entwicklung des Schauspiels" leistete in diesem Jahr nach Ansicht der Kritiker*innen der Deutschen Bühne Ulrich Rasche, gefolgt von Jan Bosse und Falk Richter.
Den Bewerb im Bereich des "innovativen Formats" entschied "ganz klar" die Gruppe Signa für sich, hier lautete die Frage an die Punktrichter*innnen: "Nennen Sie eine Person oder ein Team, der/dem es gelungen ist, ein besonders überzeugendes neues Format zu entwickeln und gegenüber dem Publikum zu behaupten."
Der herausragende Beitrag zur aktuellen Entwicklung von "Bühnenbild / Kostüm / theatraler Raumsituation" stammte im Berichtszeitraum von Vegard Vinge und Ida Müller mit ihrem Nationaltheater Reinickendorf, während das Ärgernis der Saison (wie bereits der Vorsaison) für 19 von 64 Autor*innen das "Volksbühnen-Fiasko" blieb.
(Die deutsche Bühne / jnm)
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(Lieber Detlev Kerkhoff, Sie finden ein bisschen was hier:
http://www.die-deutsche-buehne.de/Aktuelles/Leseprobe/Saisonbilanz+2017-18
sowie Antworten auf die meisten Ihrer Fragen im gedruckten August-Heft der Deutschen Bühne.
Gruß
für die Redaktion jnm)
Die tt-Jury hatte den Abend leider nicht in der Diskussion für ihre 10er-Auswahl (https://www.berlinerfestspiele.de/de/aktuell/festivals/theatertreffen/programm_tt/tt18_programm_auswahl/tt18_diskutiert.php), für mich war das eine der bemerkenswerten Inszenierungen dieser Spielzeit.
Detlef Brandenburg
Chefredakteur DIE DEUTSCHE BÜHNE
Das in irgendeiner Form objektivieren zu wollen, Maßstäbe zu klären oder den grundlegenden Umstand, dass kaum ein Kritiker auch dieser Umfrage wirklich den ganz großen Überblick über das Geschehen auch in der sogenannten Provinz hat, zur Entwertung einer solchen Umfrage heranzuziehen, halte ich für unsinnig.
Solche Wertungen sind immer irgendwie ungerecht und unvollständig. Und dennoch stimme ich dem Kollegen Brandenburg zu, dass man doch immerhin aufmerksam wird, auch auf das, was man nicht kennt.
Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich unendlich dankbar bin, dass es Die Deutsche Bühne gibt.
Kein anderes Fachmedium beobachtet die sogenannte Provinz so genau und macht klar, dass auch außerhalb von Berlin, München oder Hamburg spannendes (und das in den vielen auslegbaren Interpretationen des Wortes!) Theater gemacht wird.
Als Intendant in Hof freue ich mich bei dieser Umfrage über die Würdigung der in Hof seit vielen Jahren erfolgreich tätigen Regisseurin Sapir Heller, der Ausgrabung der Oper „Ein Traumspiel“ und respektiere die Kritik an unserer Uraufführung „Rasputin“. Ich lerne immer wieder hinzu.
Es sei mir erlaubt anzumerken, dass die Kriterien dieser Würdigungen immer subjektiv sind (siehe oben). Und das ist das Wundervolle an unserer Kunst - es gibt kein Richtig oder Falsch.