Weich gefallen

9. November 2018. Die gerichtliche Auseinandersetzung zwischen Ex-Intendant Matthias Hartmann und dem Wiener Burgtheater wurde im beiderseitigen Einverständnis beendet. Wie die FAZ und die Presse berichten, haben sich beide Parteien vor dem Arbeits- und Sozialgericht auf einen Vergleich geeinigt.

Teil der Vereinbarung ist die folgende Stellungnahme:

"Nach Einstellung des Strafverfahrens gegen Matthias Hartmann haben die Burgtheater GmbH und Matthias Hartmann einen Schlussstrich unter ihre Rechtsstreitigkeiten gezogen. Die Erhebungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft haben ergeben, dass gegen Matthias Hartmann in seiner früheren Tätigkeit als künstlerischer Leiter des Burgtheaters in Wien keine strafrechtlichen Vorwürfe bestehen. Die Parteien haben sich deshalb darauf verständigt, ihre gegenseitigen Rechtsstreitigkeiten zu beenden und die im März 2014 ausgesprochene fristlose Entlassung in eine einvernehmliche Beendigung umzuwandeln. Mit heutigem Wissensstand hätten die Parteien anders gehandelt. Durch das lange Ermittlungsverfahren entstanden auf beiden Seiten finanzielle, zeitliche und persönliche Belastungen, was beide Parteien bedauern."

Schadensersatzzahlungen zwischen den Parteien sind nicht vorgesehen. Allerdings müsse die Haftpflichtversicherung des Burgtheater-Trägers 450.000 Euro an das Burgtheater und 355.000 Euro an Matthias Hartmann zahlen. "Grundlage ist die Annahme, dass aus dem Versichertenkreis der Holding heraus den beiden Parteien Schäden zugefügt wurden, welche die Assekuranz nun ersetzt", so die FAZ.

Ferner sei man laut Presse übereingekommen, die fristlose Kündigung Hartmanns im März 2014 in eine einvernehmliche Beendigung des Dienstverhältnisses zum 31. August 2014 umzuwandeln. Damit wird Hartmanns Vertragsverlängerung bis 2019 rückwirkend gegenstandslos. Hartmann stünden außerdem noch von der Burg für ihn geleistete Pensionsansprüche in Höhe von 150.000 Euro zu, sowie eine Gagenzahlung von 70.000 Euro.

Für Matthias Hartmann ist das juristische Nachspiel des Finanzskandals am Burgtheater damit beendet. Erst Anfang der Woche wurden alle strafrechtlichen Ermittlungen gegen ihn eingestellt. Nicht so im Falle der Ex-Geschäftsführerin Silvia Stantejsky. Sie muss sich wegen Untreue und Bilanzfälschung vor Gericht verantworten.

(FAZ / Presse / miwo)

Hier die Chronik der Burgtheaterkrise.

 

mehr meldungen