Kein Bürgerentscheid zum Theater-Neubau in Rostock
Sollte an der Warnow doch ein Wunder geschehen?
15. November 2018. Die Rostocker Bürgerschaft hat sich am Mittwochabend mehrheitlich gegen einen Bürgerentscheid zum Theater-Neubau ausgesprochen. Das meldet heute der Norddeutsche Rundfunk, Radio MV auf seiner Website.
Mit der Forderung, einen Bürgerentscheid zum Theater-Neubau anzuberaumen, hatte die CDU-Fraktion die Kostenbeteiligung der Stadt auf 25 Millionen Euro beschränken wollen. Die Kosten für ein Vier-Sparten-Haus mit festem Ensemble auf dem Areal "Am Bussebart/Stadthafen" waren zuletzt aber auf 110 Millionen Euro veranschlagt worden.
Hintergrund
Den Hintergrund der jüngsten Auseinandersetzung an der Küste bildet eine Zielvereinbarung zwischen der Hansestadt und der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern aus dem Jahr 2015, die ein Budget von maximal 50 Millionen Euro für einen Neubau, jeweils zur Hälfte von Stadt und Land getragen, vorsah. Inzwischen aber hält sogar der nicht als Theater-Liebhaber bekannte Oberbürgermeister Roland Methling den 110 Millionen-Bau für gerechtfertigt, schließlich wolle sich Rostock als Kulturhauptstadt Europas 2025 bewerben. Auch der Finanzminister des Landes, Mathias Brodkorb, hatte, laut einer Meldung der Ostsee-Zeitung bereits im Juni ein finanzielles Entgegenkommen der Landesregierung signalisiert.
Argumente
Bei der Ankündigung, einen Bürgerentscheid zu fordern, hatte die Rostocker CDU argumentiert, weder sei das benötigte Geld vorhanden, noch seien die enormen Baukosten von 110 Millionen akzeptabel, wenn doch neue Theater in anderen Städten, wie etwa in Potsdam, viel billiger gewesen seien. Die Fraktionen der Linken, der Grünen und des Rostocker Bundes warfen den Christdemokraten daraufhin vor, sie versuchten mit der Kostengrenze einen Theater-Neubau abermals zu verhindern, nachdem sie in der Bürgerschaft bei der Entscheidung, ob ein neues Theater gebaut werden solle, unterlegen seien. Der Vergleich mit Potsdam sei zudem unseriös, weil es sich dabei um ein reines Schauspielhaus, kein vier-Sparten-Haus wie in Rostock handele.
(ndr.de / www.ostsee-zeitung.de / www.nnn.de / www.rostock-heute.de / jnm)
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