Das Entscheidende im Abseitigen

21. November 2018. Der mit 10.000 Euro dotierte 25. Antiquaria-Preis für Buchkultur geht an den Dramaturgen und Publizisten Klaus Völker. Ausgezeichnet werde Völker "für seine vielseitigen dramaturgischen, schriftstellerischen und verlegerischen Aktivitäten", so der Verein Buchkultur e.V. , der den Preis seit 1995 jährlich vergibt.

In der Begründung ehrt die Jury Völker als "Kenner mit dem Blick für das Entscheidende im scheinbar Abseitigen". Völker verkörpere mit seinem Werk in klassischer Weise jene ingeniöse Belesenheit, auf deren Interventionen die Buchkultur angewiesen sei. "Seiner monumentalen Ausgabe der Werke von Max Herrmann-Neisse verdankt sich die Wiederentdeckung dieses bedeutenden Expressionisten. Von Faust und der Päpstin Johanna zu Alfred Jarry und Boris Vian, von den Vampiren, Werwölfen und Künstlichen Menschen seiner legendären Sammlungen bis zu Brecht und Wedekind, Fritz Kortner und Elisabeth Bergner hat er den Lesern (und den Theaterzuschauern) entscheidende Hinweise gegeben, und er hat vorgeführt, wie man weit blickende Kennerschaft mit Text-Akribie verbindet."

Klaus Völker, 1938 in Frankfurt am Main geboren, war von 1969 bis 1985 als Dramaturg tätig, zuletzt am Berliner Schillertheater. Von 1985 bis 2002 leitete er den Stückemarkt des Berliner Theatertreffens. Von 1993 bis 2005 war er Rektor der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in Berlin.

Preis und Jury

Der Antiquaria-Preis wird seit 1995 jährlich vom Verein Buchkultur e. V. vergeben. Mitstifter sind die Stadt Ludwigsburg und die Wiedeking Stiftung Stuttgart. Mit dem Preis sollen Beiträge u.a. aus dem Verlagswesen, der Buchwissenschaft, der Drucktechnik sowie der Buchkunst und Schriftgraphik honoriert werden.

Der Jury 2018 gehörten an: Irene Ferchl (Journalistin und Autorin, Stuttgart), Dr. Bernhard Fischer (Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs Weimar), Joachim Kalka (Übersetzer und Autor, Leipzig), Sabine Keune (Antiquarian Aachen), Tom Kraushaar (Geschäftsführer Klett-Cotta Verlag Stuttgart), Rainer Leippold (ehemals Johannes-Gutenberg-Schule Stuttgart), Akka von Lucius (Verlegerin, Stuttgart), Werner Spec (Oberbürgermeister der Stadt Ludwigsburg) und Daniel Osthoff (Antiquar Würzburg, als Vertreter der ausstellenden AntiquarInnen der 'Antiquaria'). Den Vorsitz ohne Stimme hat Petra Bewer (Vorsitzende Buchkultur e.V.) inne.

Die Preisverleihung erfolgt am 24. Januar 2019 im Rahmen der Antiquariatsmesse Antiquaria Ludwigsburg. Die Laudatio hält der Schriftsteller und Filmemacher Matthias Zschokke.

(Buchkultur e.V. / miwo)

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