Was davor geschah

von Thomas Rothschild

Stuttgart, 24. November 2018. Warum nicht gleich? Hätten sich die Haushaltsvorstände der Familien Montague und Capulet zusammengesetzt und miteinander geredet, wäre uns die größte Schnulze der Weltliteratur erspart geblieben. Aber Shakespeare bringt die beiden alten Herren erst in der letzten Szene von "Romeo und Julia" zusammen und zur Einsicht. Nicht so Oliver Frljić. Er erzählt die Geschichte vom Ende her.

Bevor Montague und Capulet am finsteren Friedhof über den offenen Särgen ihrer Kinder ihren Streit beenden, fallen Romeo und Tybalt vor dem Vorhang in eine heftige Umarmung und küssen einander leidenschaftlich, ehe Romeo zum Leidwesen Tybalts seine Liebe zu einer Frau bekennt. Dass Antonio und Bassanio im "Kaufmann von Venedig" mehr als nur eine platonische Freundschaft verbindet und dass diese Tatsache einen wichtigen Hinweis für die Interpretation liefert, ist bekannt. Eine homosexuelle Beziehung zwischen Romeo und Tybalt blieb hingegen bislang eher unbeachtet. Enttäuschte Liebe als eigentlicher Motor des Familienzwists? Schau, schau. Was der Text für Shakespeares Zeitgenossen zu bewirken vermochte – die Spannung auf den Ausgang –, kann er heute, da jedes Schulkind das Ende kennt, nicht mehr leisten. Also muss man etwas hinzuerfinden.

RomeoundJulia2 560 Thomas Aurin uRot ist die Liebe und das Blut. Klaus Rodewald (Capulet), Valentin Richter (Benvolio), Nina Siewert (Julia), Benjamin Pauquet (Graf Paris), Gabriele Hintermaier (Lady Capulet), David Müller (Tybalt) und Jannik Mühlenweg (Romeo) © Thomas Aurin

Oliver Frljić, mit sechzehn Jahren aus Bosnien nach Kroatien geflohen, gehört zu den zahlreichen Regisseuren aus Ost- und Südosteuropa, die nun schon mehrere Jahre in Deutschland ihre zweite oder sogar ihre erste Heimat gefunden und das deutsche Theater nachhaltig mitgeprägt haben. Der neue Stuttgarter Intendant Burkard C. Kosminski hatte ihn schon an seine vorherige Station Mannheim eingeladen.

Die Bilder regieren

Bei seiner Inszenierung kommt ein neues Stück heraus, das entfernt an "Romeo und Julia" erinnert, aber auch an den "Sommernachtstraum". Frljić macht ein sinnliches, meist exaltiertes, eklektisches, von Kunstwillen regiertes Bildertheater, das ein wenig an seinen verstorbenen slowenischen Kollegen Tomaž Pandur denken lässt. Seine Figuren erscheinen und verschwinden mittels Beleuchtungstricks wie Gespenster oder Traumfiguren. Sandra Hartmann tritt auf einem überdimensionalen Gestell auf und trällert Roberta Flacks "Killing Me Softly with His Song". Überhaupt: die Musik. Auch sie wird eklektisch und großzügig eingesetzt, mit Anleihen von der Klassik über den Tango bis zur Filmmusik.

Die schon zu Beginn eingeführten Särge erfüllen diverse Funktionen. So dient einer davon Julia als Badewanne, deren Schaum sie wie eine Venus nackt entsteigt. Den romantischen Duktus unterstreichen Fantasiefiguren und Tiere, die aus dem bereits erwähnten "Sommernachtstraum" oder der "Zauberflöte" geflüchtet scheinen. Für die Kostüme ließ sich Sandra Dekanić unter anderem von Hieronymus Bosch inspirieren.

RomeoundJulia3 560 Thomas Aurin uIm Schaumbad des Todes: Nina Siewert als Julia, hinten: Gabriele Hintermaier als Lady Capulet © Thomas Aurin

Immer wieder lässt der Regisseur Wörter, Satzteile, seltener auch ganze Sätze mehrfach wiederholen. Mercutio und Benvolio inszeniert er als Clowns. Überhaupt arbeitet er die gemeinhin zugunsten der Tragik und der Lyrismen unterdrückten komischen Aspekte des Stücks heraus. So füttert Julias Mutter den Grafen Paris, den die Eltern als Gatten für ihre Tochter vorgesehen haben, und Vater Capulet krault ihm das Kinn. Ein schönes Bild für die freilich nicht unbekannte Tatsache, dass die Tochter als Handelsware und die Ehe der Versorgung dient. Als Gegenbild zum guten Pater Lorenzo wird Julia an ein um sie kreisendes Kirchenmodell geheftet wie Jeanne d'Arc an den Pfahl auf dem Scheiterhaufen in Carl Theodor Dreyers berühmtem Film. Die Bilder in dieser Inszenierung ergeben sich jedoch, anders als in zurzeit beliebten Installationen, aus dem Geschehen. Sie stellen nicht bloß einen Rahmen bereit.

Überraschender Schluss

Der radikalen Kürzung um gut die Hälfte des Textes fällt, was für viele den Kern des Stücks ausmacht, die Werbung Romeos um Julia und mit ihr auch die Lerche und die Nachtigall zum Opfer. Es ist nicht die einzige Überraschung. Der doppelte Tod als Missverständnis, der die Tragödie erst konstituiert und zu dem Stoff gehört wie die Blendung zu "Ödipus", wird zwar – Umkehrung der Szenenfolge! – zu Beginn von Pater Lorenzo erzählt, am Ende aber von einem Doppelselbstmord ganz ohne Scheintod abgelöst. Die Schulkinder, die das Ende zu kennen glaubten, dürfen staunen.

"Romeo und Julia" war das fünfte von den sechs zur Eröffnung der Intendanz Kosminski auf den Spielplan gesetzten Stücken (siehe die Nachtkritiken zu Vögel am 16. November und Die Abweichungen am 18. Novemer 2018), der einzige Klassiker und zugleich die gewagteste Inszenierung ("Jugend ohne Gott" steht noch aus). Das Ensemble, zu dem lediglich eine vom ehemaligen Intendanten Armin Petras übernommene Schauspielerin, aber mehrere Gäste gehören, agierte wohltuend homogen. Die Arbeit mit Frljić hat offenkundig Spaß gemacht. Das Publikum spendete auch diesmal, wie bei den vier vorausgegangenen Premieren, heftig Applaus. Burkhard C. Kosminski dürfte zufrieden sein.

 

Romeo und Julia
von William Shakespeare
Deutsch von Sven-Eric Bechtolf und Wolfgang Wiens
Regie: Oliver Frljić, Bühne: Igor Pauška, Kostüme: Sandra Dekanić, Licht: Jörg Schuchardt, Dramaturgie: Carolin Losch.
Mit: Jannik Mühlenweg, Nina Siewert, Christoph Jöde, Valentin Richter, David Müller, Benjamin Pauquet, Klaus Rodewald, Gabriele Hintermaier, Thomas Meinhardt, Frank Laske, Eberhard Boeck.
Premiere am 24. November 2018
Dauer: 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause

www.schauspiel-stuttgart.de

 

Mehr über Burkhard C. Kosminskis Start als Intendant am Schauspiel Stuttgart: wir besprachen seine Inzenierung von Mouawads Vögel und Elmar Goerdens Uraufführung Die Abweichungen von Clemens Setz.

Mehr Inszenierungen von Romeo und Julia der jüngeren Zeit: Am Schauspiel Köln brachte Pinar Karabulut die Liebesgeschichte im Oktober 2017 auf die Bühne oder Marius von Mayenburg am Schaupspielhaus Bochum im März 2017.

Mehr über Oliver Frljić:

Not patriotic enough – Interview mit Oliver Frljić zur schwierigen kulturpolitischen Situation in Kroatien (5/2016)

Video-Interview mit Oliver Frljić im  (6/2017)

Kritikenrundschau

"Nicht nur die Figuren gehen der Popkultur auf den Leim, auch die Regie. Als würde man ein Bild nach dem anderen auf dem Smartphone mit dem Finger wegstreichen, folgt hier ein herrlich dunkel schimmerndes Beeindruckungsbild aufs nächste. Übergänge sind getilgt, die Figuren sind flach", schreibt Nicole Golombek in den Stuttgarter Nachrichten (26.11.2018). "Charaktere interessieren den Regisseur nicht, er zeigt eine Anhäufung von Egomanen. Das mag nachvollziehbar sein im Sinne einer Analyse einer Gesellschaft. Gleichzeitig erschöpft es sich bald, der Abend tritt auf der Stelle."

"Die Aufführung ist wie ein großes Bilderrätsel vor dunklem Hintergrund: (...) ein Pandämonium der Gefühle voller gespenstischer Mischwesen aus dem Arsenal Hieronymus Boschs, die die Menschen in Beschlag nehmen und vor sich hertreiben", sagt Cornelie Ueding im Deutschlandfunk (25.11.2018). "Aller choreographischen und visuellen Virtuosität zum Trotz" gerate man als Betrachter*in aber zu keinem Moment wirklich in den Bann des Geschehens.

"Was kurzzeitig wie ein Persiflagen-Potpourri eines Regisseurs anmutet, der sich mit ernsthaften, politisch grundierten Produktionen einen Namen gemacht hat, erweist sich schnell als Prinzip, das bis zum Schluss durchgehalten wird", schreibt Mirko Weber in der Stuttgarter Zeitung (26.11.2018). "Frljic denkt nicht an eine große Konstruktion. Er denkt in Clips." Einen längeren poetischen Moment gebe es dann doch, im Doppelselbstmord von Romeo und Julia zum Schluss. Dass ihre "Behauptung von Autonomie" nur im Tod gelinge, sei Frljics Pointe: "schwarz wie die Nacht".

Frljić überrasche "mit einer fein durchdachten Erzähllogik, die eher Bildern und Assoziationen folgt, und sich vollkommen aus dem Konkreten zurückzieht", so Ekaterina Kel in der Süddeutschen Zeitung ( 29.11.2018). Dass Frljić dem Publikum ikonographische Szenen des Stücks verweigere, mache deutlich, dass er kein Interesse daran habe, die Geschichte einfach darzustellen. "Mit seinen Eingriffen riskiert er den Sinnverlust. Aber er kehrt auch viel ans Licht. Die verliebten Todgeweihten spielen viel, ohne, dass der Text ihnen das vorgibt."

 

Kommentare  
Romeo und Julia, Stuttgart: alle Register
Ich erinnere mich an verstörende Fernsehbilder aus dem Balkankrieg in den 90er-Jahren, in denen Jugendliche gezeigt wurden, die während des Bombenhagels auf Belgrad wilde Partys feierten, während ihre Eltern in sinnlosem Hass dabei waren ihre Zukunft zu zerstören. Für mein Gefühl nährt der 1976 in Bosnien geborene Regisseur Oliver Frljić aus diesen Wurzeln sein 'Romeo und Julia'. Verstörende Bilder im abrupten Wechsel springen vom 'Garten der Lüste' zum 'Tanz der Vampire' von 'Killing me softly' zu dumpfen Trommelschlägen aus dem Herzen der Finsternis.

Bereits der Auftakt ist fulminant. Zwei Männer (und das steht zweifelsfrei fest) in Renaissance Kostümen küssen sich leidenschaftlich vor dem noch geschlossenen Vorhang: „Ähh, wird Julia hier von einem Mann gespielt, oder noch 'moderner' wird Julia zum Julius?“ Der Gedanke ist schnell vergessen, als sich der Vorhang öffnet und sich das Publikum im Bühnenhintergrund in einem riesigen Vexierspiegel selbst entdeckt. (Ein ganz Mutiger winkt sogar.) Dann steigen inmitten von Nebelschwaden Grabsteine und zwei Särge geräuschlos aus dem Boden empor. Düstere dunkle Gestalten schreiten langsam nach vorne, versammeln sich um die zwei Särge und beginnen die leblosen Körper aus ihnen herauszuheben. Die trauernden ehemals verfeindeten Familien sind es, denen Pater Lorenzo seine Version der tragischen Geschichte schildert.

Peng! Schrille Töne, Discoflimmern, eine wilde Party, durchsetzt von Gestalten, aus dem Höllenteil des 'Gartens der Lüste'. Auf einem meterhohen mit Stoff ummantelten Gerüst, das sich später als Gefängnis in Form einer Kirche entpuppt, singt eine Frauenfigur inbrünstig 'Killing me softly' von den Fugees. Es ist das Fest, auf dem sich Romeo und Julia erstmals begegnen... Jetzt sind wir am Anfang des im Weiteren bekannten Dramas, glaubt man, wenn da nicht weiterhin diese Dissonanzen wären: Julias Vetter Tybalt und Romeo ein schwules Liebespaar (ach ja der Anfang), ein äußerst brutaler Vater, der Julia übelst misshandelt, eine Balkonszene, die mehr einer Kreuzigung über dem Kirchenportal gleicht und in der 'Szene aller Szenen' zerreisst Julia das Kissen, das das nie geborene gemeinsame Kind symbolisiert, mit einem Schrei entzwei und die Federn von Nachtigall und Lerche vermischen sich am Boden zu einem Leichentuch.

Man kann es kaum glauben, trotz dieser düsteren Dramatik gibt es reichlich zu lachen. Dafür sorgen hauptsächlich Christoph Jöde und Valentin Richter als Mercutio und Benvolio. Grandios wie sie Shakespeares Kunstkniff des Komischen im Dramatischen umsetzen. Sie schaffen es, dass man für eine kleine Weile nicht mehr in einem Staatstheater der Gegenwart sitzt, sondern im Globe Theater des 17. Jahrhunderts, wo während der Vorstellungen eifrig geschwatzt, gegessen und gelacht wird.

Der Mord an Julias Vetter Tybalt entfacht in Julia eine Liebe, die sich vom Hass ernährt. Nina Siewert wird in diesem Taumel aus widerstrebenden Gefühlen zu einer Julia, die einen schaudern lässt. Dieser Hass auf die Umstände, die Eltern, die Morde, die ganze Verzweiflung, diese gewaltige Energie aus Liebe und Hass, die hoffnungslos scheint, wird in der Sterbeszene zu etwas Neuem amalgamiert, das weder Hass noch Liebe noch Hoffnung ist und für das es eigentlich kein Wort gibt, Jannik Mühlenweg und Nina Siewert haben es dennoch gefunden.

Ein Theaterabend, der mir lange in Erinnerung bleiben wird, der alle Register einer großen Bühne gezogen hat, hervorragende Schauspieler, phantastische Kostüme, tolles Bühnenbild - eben alles einfach so, wie Theater sein soll.

Am Ende großer Applaus.
Romeo und Julia, Stuttgart: dröge
Selten so gut im Theater geschlafen....Es war auch dauernd dunkel. Die ganze Inszenierung lässt einem kalt -dröge und fade Musik füllt die Unfähigkeit der Regie, den Text zu greifen-. Natürlich, es hat allen Spaß gemacht.Es ist ja auch so nett und "political correct", wenn Romeo auf einmal Dank verdrehter Interpretation schwul ist. Aber mit professionellem Theater hat das alles nichts zu tun!
Romeo und Julia, Stuttgart: homogen
hallo herr rothdschild! wie agiert ein ensemble, wenn es "wohltuend homogen" agiert? viele grüße!
Romeo und Julia, Stuttgart: Erklärung
"Eine höfliche Bitte abzuschlagen / war der Alte, wie es schien, zu alt. / Denn er sagte laut: 'Die etwas fragen / die verdienen Antwort.' " (Bertolt Brecht) Homogen agiert ein Ensemble, wenn es sich eines einheitlichen Stils bedient und wenn sich nicht einzelne Mitglieder dieses Ensembles auf Kosten anderer in den Vordergrund spielen. Grüße zurück.
Romeo und Julia, Suttgart: Zusammenspiel
Thomas Rothschild hat Recht! Stuttgart hatte in der Peymann-Zeit oder bei Peter Palitzsch schon einmal ein wahrhaft homogenes Ensemble, d.h., ein
Ensemble, in dem eine große Gemeinsamkeit im Zusammenspiel zu erleben war.
Romeo und Julia, Stuttgart: homogen
@3
Homogen agiert ein Ensemble meistens dann, wenn der Kritiker keine Lust hat,
zu differenzieren.
Romeo und Julia, Suttgart: zerhackt, zerstört
Man hatte gehofft, mit dem Ende der unseligen Intendanz Armin Petras' solcherlei nicht mehr erleben zu müssen. Man hatte gehofft, mit der Signalfarbe Grün, die mit Burkhard Kosminski wieder ans Staatstheater Stuttgart zurückgekehrt ist, an die guten Zeiten von Hasko Weber anschliessen zu können. Falsch gedacht.
Zu durchstehen, zu durchleiden ist "Romeo und Julia", inszeniert von Oliver Frljić, man traut sich nicht zu sagen: von Shakespeare.
Eingedampft auf 90 Minuten, widmet sich dieses Kondensat nicht dem Text, verschwendet unendlich viel der knappen Zeit mit Pausen, Langsamkeiten, Nicht-Inszenierung und unsäglichem, nicht endenwollenden Filmmusik-Gewaber.
Jeder sagt mal ein Stück vom Text auf. Ist ja egal, wer das ursprünglich (und in welchem Sinnzusammenhang) sagen sollte. Wir kennen ja alle dieses Stück und würden uns langweilen, wenn wir es 1:1 nacherzählt bekämen, nicht wahr?
Von all den Miß- und "Neu"-Interpretationen möchte ich gar nicht beginnen zu erzählen. Das ist einfach nur öde.
Festzuhalten ist: Das Drama wird zerstört, zerhackt, veralbert, zynisch als Steinbruch mißbraucht. Wäre ich sehr wohlwollend, würde ich von samplen sprechen. Aber diese 90 Minuten übersteht man nicht wohlwollend, nur gelangweilt, ernüchtert, genervt.
Immerhin: Mit Nina Siewert (Julia) scheint hier eine Schauspielerin auf, der man anmerkt, was sie alles spielen könnte - in einer guten Inszenierung.
Romeo und Julia, Stuttgart: Zuschauer
Guten Tag !
Ich habe das Stück nicht gesehen und dasselbe schon mal über eine sogenannte konservative Aufführung ( 3 einhalb Stunden ) gelesen .
Ich interessiere mich dafür wie der Zuschauer denkt , nicht der Theaterschaffende . Ich schreibe gerade darüber eine Arbeit und würde Sie fragen wollen wie alt Sie sind .

Mit freundlichen Grüßen ,
Martin
Romeo und Julia, Stuttgart: hervorragend
Hervorragende Inszenierung, fand ich, ungewöhnlich, klar, aber auch in sich schlüssig als Rückblende mit antichronologischer Sichtweise, Wiederholungen bestimmter Kernsätze, die das Stück bestimmen, albtraumhafte Erscheinungen, tolle Musik, schöne lange Schlussszene...auch die homoerotische Schiene machte Sinn innerhalb dieser Männerclique, in der nun eine Frau Verwirrung schafft und vor allem Romeo verwirrt ("Ich liebe eine Frau!!!!!"). Wir kamen beeindruckt raus. Viele Schüler waren in der Vorstellung, klar, die haben ganz bestimmt nicht die "konventionelle" Lesart vermisst, wurden aber emotional gepackt.
Leider nicht so das ca. 8-jährige Kind in Begleitung seiner Großeltern vor uns, das kaum über die Sessellehne schauen konnte und unruhig hin und her zappelte. Manchmal muss ich schon den Kopf schütteln...
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