Schriftsteller Edgar Hilsenrath gestorben
Der Umstrittene
2. Januar 2019. Der deutsche Schriftsteller Edgar Hilsenrath ist tot. Er starb am 30. Dezember 2018 im Alter von 92 Jahren in Wittlich in der Eifel.
Edgar Hilsenrath, geboren am 2. April 1926 in Leipzig, wuchs in Halle auf, floh mit Mutter und Bruder 1938 in die Bukowina (Rumänien), wurde in Transnistrien als Jude interniert, überlebte das Ghetto in Moghilew-Podolsk, in Transnistrien, und den Krieg. Hilsenrath war Hilfskoch und Landarbeiter in Palästina, ging 1947 nach Frankreich und später nach New York, wo er seinen Lebensunterhalt als Kellner bestritt. Berühmt wurde er international mit seinem ersten Roman "Nacht" (1964), der in Deutschland in einer Auflage von 1.200 Stück erschien und alsbald zurückgezogen wurde. Hilsenraths Darstellungen von Juden entsprach nicht dem deutschen Klischee der Opfer. Statt der "grossen und gewichtigen Stimmen" der offiziellen Geschichtsschreibung brachte er nach eigenem Dafürhalten die "kleinen Quasselstimmen jedes einzelnen Juden" zur Sprache und erählte damit jüdische Geschichte von unten (Michael Braun in der Neuen Zürcher Zeitung). In Deutschland bekannt wurde er schließlich mit "Der Nazi & der Friseur" (1977), der auch als Theaterstück adaptiert wurde. Seit 2009 lebte Edgar Hilsenrath in der Eifel. Er war Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland und erhielt zahlreiche Auszeichnungen.
(wikipedia / Die welt / Der Tagesspiegel / Neue Zürcher Zeitung / jnm)
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Wir haben am Theater Konstanz "Das Märchen vom letzten Gedanken" inszeniert (Mario Portmann) und 1500 nationalistische Türken haben dagegen demonstriert und Edgar Hilsenrath ist angereist, im Rollstuhl und versuchte, sich zu verbergen, weil es wieder Grund gab Angst zu haben. Es war ein Glück für uns ihn kennenlernen zu dürfen
Die Stückfassung lohnt, der Text ohnehin. Also ran oder eher doch nicht?
Auch bei der Berliner Premiere war Edgar Hilsenrath anwesend.
siehe auch folgenden link.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/101748.das-maerchen-vom-letzten-gedanken.html