meldung

Intendant Kay Voges verlässt Dortmund 2020

Im Ungewissen

Dortmund, 10. Januar 2019. Der Dortmunder Schauspielintendant Kay Voges (46) verlässt das Theater Dortmund im Juni 2020. Wie die Ruhr Nachrichten melden, bleibt er aber Gründungsdirektor der Akademie für Theater und Digitalität.

KayVoges 560 EdiSzekely uDortmunds Intendant Kay Voges auf der Tagung "Enjoy Complexity" © Edi Szekely

Einen neuen Leitungsposten gibt es offenbar bislang nicht. "Meine Zukunft liegt im Ungewissen", sagte Voges den Ruhr Nachrichten. Es sei Zeit für neue Impulse in Dortmund, aber auch in seinem eigenen Leben. "Wenn ich noch einmal als Intendant arbeite, dann muss es ein großes Haus sein", betonte er und nannte der Zeitung gegenüber als Beispiele Hamburg, Berlin oder München.

(Ruhr Nachrichten / geka)

mehr meldungen

Kommentare  
Voges verlässt Dortmund: Viel Glück!
Sie gehören zu den Guten. Kann mir vorstellen, dass die letzten Jahre etwas anstrengend waren. Schien mir so. Ich traue Ihnen aber zu, dass sie neben der digitalen Challenge auch neue Impulse in Richtung einer modernen Institution in ein Theater tragen können. Deshalb wünsche ich Ihnen und mir, Sie an verantwortungsvoller Stelle wiederzusehen.
Voges verlässt Dortmund: bitte nicht
Hoffentlich heißt das nicht, dass ihm die Volksbühne angeboten wurde. Dann lieber den Laden dichtmachen.
Voges verlässt Dortmund: genau überlegen
Man sollte die Meldungen auf nachtkritik.de zusammen lesen: die ziemlich unzweideutige Bewerbung von Kay Voges mit Shirin Sojitrawallas präzisem Porträt von Mateja Koleznik. Das Theater von Voges ist so ziemlich das Gegenteil von Kolezniks Theater. Die großen Häuser in Hamburg, Berlin und München sollten sich sehr genau überlegen, was sie wollen.
Voges verlässt Dortmund: Volksbühne!
Wer soll bitte die Volksbühne übernehmen wenn nicht Kay Voges?!
Ich wüsste nicht, wer es sonst sein sollte und machen könnte! Der Mann hat Ideen, Visionen, grosse Lust und keine Angst!
Voges verlässt Dortmund: Nachtigall
Nachtigall, ick hör dir trapsen. - Aber was spräche gegen die Volksbühne mit ihm?
Voges verlässt Dortmund: Nichts und alles ...
...spricht für/gegen voges in berlin. Ich bin aber eigentlich eher ganz froh, dass sich die volksbühne derzeit dieser elenden intendanz-debatte sehr klug und geschickt entzieht: durch einfache ("einfache"!) alltagsarbeit. Das kann das team um klaus dörr von mir aus gern noch eine gute weile weiter treiben ...
Voges verlässt Dortmund: zugreifen
Dörr macht es super. Leider fehlt bei so vielen sehr guten Gastspielen die eigene Innovation. Bis 2020 kann es gern so weiter gehen, doch dann ist es an der Zeit, dass der wunderbare Finanzdirektor einen Intendanten zur Seite bekommt. Und ich kann mir keinen besseren als Voges vorstellen. Und er wird ja nicht allein inszenieren. Berlin muss hier zugreifen.
Voges verlässt Dortmund: bitte!!
bitte sehr gerne klaus dörr noch weitere zwei/ drei jahre aber bitte BITTE kein mann der für rückständiges theater steht es aber als neu verkauft... BITTE!!!
Voges verlässt Dortmund: Lederer war da
Zumindest saß der Kultursenator Herr Lederer (wie ich) am Sonntagabend in Voges‘ Inszenierungsübernahme „Das 1. Evangelium“. Zufall?
Voges verlässt Dortmund: hat mit Dörr zu tun
#9 Es war/ist wohl nie ein Zufall, wenn Lederer bei irgendeiner Veranstaltung in der Volksbühne sitzt. Mit Voges muss das deshalb nicht zwingend zu tun haben. Mit dem Evangelium höchstwahrscheinlich auch nicht. Mit Dörrs Interims-Entscheidungen hingegen vermutlich einiges und mit ihm selbst ganz bestimmt sehr viel. Er kümmert sich auch um die in jeder Hinsicht kleineren Formate und auch um eine sinnvolle Perspektive für diejenigen, die aus der VB-Besetzung zum ernsthafteren Theatermachen-Wollen in Kreuzberger Keller gezogen sind...
Voges verlässt Dortmund: lieber München
@'5 Sehr viel. Schlechte Castorf Epigonen kann die Volksbühne nicht gebrauchen. Wer das Evangelium gesehen hat, weiß, dass es eben nicht nur Epigonentum ist, sondern falsch verstandenes Epigonentum. Und wer die Parallelwelten am BE gesehen hat, weiß, dass das was Voges macht über die Attitüde nicht hinausgeht. Der "Gedanke", das an einem Ort das Leben beginnt, am anderen es aufhört und man sich in der Mitte an beiden Orten trifft, wird nur durch den technischen Aufwand, die Glasfasern und Datenübertragungsraten erwähnenswert. Vielleicht ist München ja der richtige Ort. Dort sind BMW und Siemens und die deutsche Luft- und Raumfahrt zu Hause. Laptop und Lederhose. Digitales und Deater. (...)
Voges verlässt Dortmund: Stimme der Vernunft
Sie meinen doch bestimmt nicht Voges? Das könnte ich nicht glauben... rückständiges Theater? Wir reden nicht von Peymann, den ich übriges auch mag, weil rückständiges Theater nicht schlecht sein muss. Alles Theater, ist Theater. Große, alte Männer, geniale Frauen, innovative Mensch*innen, Henkel, Frey, Castorf, Voges, Peymann, Mondtag(???), Kennedy (???).Jeder mag sein Theater finden. Voges in Berlin an der Volkbühne wäre schon geil!
Voges verlässt Dortmund: Köln
Köln wäre eine logische Adresse.
Voges verlässt Dortmund: Lederer ist oft da
Klaus Lederer ist oft in der Volksbühne. Daraus abzuleiten, der Regisseur der jeweils besuchten Vorstellungen wären als designierter
Intendant gesetzt, ist doch etwas gewagt.
Dass Voges infrage käme, sicher. Mir fehlt bei seinen Inszenierungen immer bei aller Bildgewaltigkeit die Tiefe in den Geschichten. Die bleibt oft hinter der technischen Raffinesse zurück. Aber er ist sicher einer, der mit dem Apparat der Volksbühne und seiner Größe umgehen kann.
Ich fände aber auch Dörr richtig an der Stelle. Auch wenn er nicht selbst inszeniert. Ich traue ihm zu, dass er die für ein neues Profil notwendigen Regisseure ans Haus holt und ein Ensemble aufbauen kann.
Voges verlässt Dortmund: Trio
Kay Voges, Claudia Bauer, Thorleifur Örn Arnasson werden die nächsten 2. Jahre fest an der VB verbringen. Sie bilden neben 7 anderen Regietalenten den festen Regiestamm - Sie werden von der jetzigen Interimsleitung sicher als neues Leitungstrio vorgeführt. Wer Kay Voges kennt, weiß, dass er nicht geht ohne einen Plan. Pucher darf dann sicher auch endlich mitmachen an der VB ... und fertig ist der Schlamassel. Traurig um unser tolles Haus.
Voges verlässt Dortmund: Quelle
#15
Lieber Herr Willert, Sie scheinen äußert umfangreich informiert zu sein. Können Sie Ihre Hypothesen den auch belegen?

Es ist schon erstaunlich, selbst bei der Spekulationen um die neue Leitung, wird diese gleichzeitig angegeriffen und schlecht geredet.
Zu beneiden wird das neue Team nicht sein, denn allen Befindlichkeiten können sie ohnehin nicht gerecht werden.
Voges verlässt Dortmund: Berlin ein Dorf
Da muss nichts belegt werden. Wir sind in diesem Forun nicht vor Gericht. Das sind auch keine Geheimnisse und Spekulationen. Die jetzige Leitung, Mitglieder des zukünftigen 15.köpfigen Ensembles, wie auch die Regieführenden selbst halten sich mit derartigen Aussagen nicht zurück. Da ist Berlin doch ein Dorf und die Theatergemeinde zu sehr Soap-Opera.
Voges verlässt Dortmund: Belege
Belege gehören nicht nur vor Gericht, sondern zu jeder öffentlichen Behauptung, die angezweifelt wird. Und ihre Aussagen lesen sich mehr als persönlicher Kommentar, der mehr über ihren Geschmack erzählt als über vermeintliche Tatsachen. Da darf sich legitimerweise Zweifel über ihre Behauptung in Belegforderung offenbaren.
Voges verlässt Dortmund: vor verlorenen Jahren
@15. Zwei weitere verlorene Jahre für die Volksbühne. Dercon wollte die Internationalisierung. Mit Dörr kommt jetzt die Provinzialisierung. Auch ein Weg.
Voges verlässt Dortmund: die Verdienste
Ist ja erstmal interessant, mit welcher Selbstverständlichkeit hier direkt wieder über die Berliner Volksbühne gesprochen wird. Oh! Lederer wurde gesichtet, oh! Wer Voges kennt... Und Internationalisierung. Und Provinz. Und rückständig und der Zukunft zugewandt. Whatever.

Voges geht nach 10 Jahren aus Dortmund weg. Er hat dort unzweifelhaft unter widrigen Bedingungen eine schlagkräftige Truppe geformt und gemeinsam mit ihr interessante Impulse gesetzt, die weit über die Region bemerkt wurden. Darüber hinaus hat er an anderer Stelle und anderen Sparten seine Seele zu Markte getragen, skin in the game. Man kann seinen Stil Effektheischerisch nennen, man kann es flach finden, man kann ihm Blasenbildung vorwerfen. Oder revolutionär, neugierig und mutig. Aber: er hat ein Haus bundesweit mit einem wichtigen Thema etabliert, und das abseits eigener Inszenierungen und mit der Schaffung von Strukturen. Und auch wenn der Bundesinnenminister die Wichtigkeit des Themas schon in den 80ern erkannt hat, sind andere noch nicht so weit, und so kämpfen Voges und seine Mitstreiter(innen?) zu Recht für Theater und Digitales.
Dass er jetzt mit einem gewissen Selbstbewußtsein ein "großes Haus" fordert ist in der Branchenlogik erstmal normal. Nicht normal, im Gegenteil aller Ehren wert ist, dass ein Intendant, obwohl es gut läuft (und ehrlicherweise auch mit der nicht-existenten Akademie auch eine wichtige Aufgabe unerledigt ist), es mal gut sein lässt, und aufbricht.

Wir werden sehen. Es gibt auch andere Häuser, die neue Intendanten suchen. Und jemand wie Kay Voges kann sicher auch einige Zeit anderswo inszenieren, wobei seine interessantesten Arbeiten in den festen Strukturen des eigenen Hauses entstanden sind. Und die Volksbühne kann auch ohne den nächsten Messias existieren. Die oben genannte Paketlösung geistert in der Tat schon seit einiger Zeit durch die Berliner Gerüchteküche, aber Triumvirate haben meist nur eine kurzfristig-politische, selten nachhaltig positive Wirkung.
Für Voges gilt: ähnlich wie man Castorf unterscheiden muss zwischen dem Intendanten - der andere interessante Regiehandschriften im Biotop Volksbühne zumindest toleriert hat - und dem reisenden Regisseur, sollte man den (Film, Theater, Opern-)Regisseur Voges sehen, und den Standartenträger des Schauspiel Dortmund. Der Regisseur bleibt in jedem Fall präsent, aber die Impulse aus Dortmund bleiben aus. Die aber auch - und das wäre ein dringend notwendiger Segen - endlich open-sourced und von mehr anderen Häusern aufgenommen werden können.
Voges verlässt Dortmund: Politik des Aussitzens
@19 Verlorene Jahre drohen dem Berliner Theater tatsächlich. Bemerkenswert finde ich, dass das versprengte alte Volksbühnen-Trio Castorf, Pollesch, Fritsch zwar inzwischen an anderen Berliner Theatern "untergekommen" ist, aber die bemerkenswerten Inszenierungen dieser Herren eben nicht in Berlin stattfinden, sondern in Hamburg, Zürich oder Bochum. Und das sagt doch eigentlich alles über den desolaten Zustand nicht nur der Volksbühne in Berlin. So verständlich es zunächst scheint, nach dem Dercon-Debakel am Rosa-Luxemburg-Platz nicht gleich die nächste Fehlentscheidung in der Intendantenfrage fällen zu wollen. Die Politik des Aussitzens von Lederer & Co führt leider dazu, dass sich auch an der Schaubühne und dem Deutschen Theater nichts Nennenswertes mehr tut. Und ob Reese am BE, der Jüngste in der Riege, auf einem "guten Weg" ist, darf ja wohl auch mehr als bezweifelt werden. So bleibt zu hoffen, das wenigstens die Jury des Theatertreffens durch Nichteinladung irgendeiner Berliner Inszenierung klarmacht, dass Kay Voges zwar ein provinzieller Regisseur sein mag, aber die gesamten Berliner Theaterlandschaft inzwischen ebenfalls nur noch Provinz ist. Zumindest nach ästhetischen Maßstäben.
Voges verlässt Dortmund: Berlin lähmt
@21 ja, Berlin lähmt. Es arbeitet sich befreiter in der Provinz. Man erstickt nicht in einer toxischen Meinungswolke von Fast-alles-schon-gesehen-habenden und/oder (tatsächlich oder nur behaupteten) Besserwissenden, die nur mehr Spitzenleistungen und "perfekte" Kunstwerke, die auf allen Ebenen gleichermaßen zu überzeugen vermögen, goutieren. Vielleicht zu Recht. Wachsen und gedeihen, also mangelhaft sein, kann etwas in Berlin nur dann, wenn die KünstlerInnen/Theater es schaffen, sich und ihre MitarbeiterInnen gegen diese Giftwolke zu immunisieren. Diese Kraftanstrengung - man könnte auch sagen Energieverschwendung - braucht es in der Provinz weniger. Vielleicht entsteht deswegen da mehr?
Voges verlässt Dortmund: Danke
Ich schaue nur gelegentlich hier vorbei. Spannend, dass man in den Kommentaren kaum bedauert, dass ein Künstler, der viel geleistet hat vor Ort, das Theater verlässt... Nein, es eskaliert in Diskussionen über die Volksbühne... Jeder hat eine Meinung und es scheint mir, als will man dort eigentlich keinen recht dulden... aber darum ging der Artikel doch gar nicht.
Danke, Kay Voges, für 10 Jahre leidenschaftliches Engagement in Dortmund mit disputreichen Inszenierungen.

Ich mag die Kommentare hier langsam nicht mehr lesen. Jeder weiß es besser, und jeder sitzt ohnehin auf dem heißen Stuhl der Nachtkritikkommentatoren. Es ist schauerlich. Die KünstlerInnen müssen ja Angst bekommen und sich in das verkriechen, was man "Provinz" nennt, damit man hier bloß nicht besprochen wird, damit man nicht bei den Profis der Kommentatoren zerrissen wird... und so entsteht in der angeblichen Provinz wohl in Zukunft Spannendes....
Voges verlässt Dortmund: aufgezwungen
es stimmt, voges hat ein dickes danke verdient dafür, dass er dortmund auf die theaterlandkarte zurückgebracht hat- definitiv. aber allein ein dank sollte jetzt auch nicht dazu führen, dass man voges überschätzt... das theater dortmund wurde gut und solide geleitet - aber es hat sich auch arg überschätzt (...). dazu muss ich aber auch sagen, dass es kaum ernst zu nehmende konkurrentInnen im ruhrgebiet gab, sodass es demensprechen einfach ist wie ein "sieger" da zu stehen... in bochum und essen lief schnarchiges theater und jetzt da simons da ist, kann man echt gut erkennen, dass innovatives theater auch mit nem intendanten geht, der über 70 ist...

dass die debatte sich nun eher um berlin und die volksbühne dreht, kommt ganz einfach daher zustande, dass es auch so wirkt, als betreibe man dort eine schattenintendanz... und das ständige intranzparente dünkel verhilft der gerüchteküche schließlich auch- wenn das mal nicht auch gewollt ist... (...)
voges theater passt einfach nicht in ein berlin, dass davon lebt zu experimentieren MIT der gefahr zu scheitern- scheitern will voges nicht, dafür ist er zu sehr in sich selbst, seine ästhetik und (namenhafte) filmkonserve verliebt- sieht man ganz deutlich am BE wie auch beim Evangelium (...)

ich verstehe diese überlegung tatsächlich einfach nicht, sein borderline-abend wurde in berlin auch eher sanftmütig belächelt .. wer will diese künstler der hauptstadt aufzwingen, nach nichts anderem sieht es mittlerweile aus.
Voges verlässt Dortmund: differenzierter bitte
Ich kann mit dem Begriff "Provinz" recht wenig anfangen. Ist das was Regionales oder eine Abstufung in wichtig oder unwichtig? Wo fängt "Provinz" an und wo hört sie auf? Ist das, was Leute machen, "Provinz"? Oder sind die Leute selber "Provinz"?
Also, kurzgesagt, Theater ließe sich doch besser und differenzierter beschreiben als mit diesem Wort, das wohl oft nur diffamierend gemeint ist.
Voges verlässt Dortmund: Volksbühnen-Deutung
@10 Lederer saß auch bei der Premiere der gähnend langweiligen und sprachlich zu 70% nicht zu verstehenden Leander Haußmann Premiere. Würde das bedeuten, dass..? Ich denke nicht. Das 1. Evangelium war übrigens auch ein Abend zum rausgehen. Nach der großartigen Borderline Prozession leider eine misslungene Bewerbungsinszenierung. Das einzig gelungene Gastspiel bislang ist Unterwerfung!!
Voges verlässt Dortmund: Köln sucht...
Köln ist schön, sucht auch noch und wollte den antiquitierten Salzburger Intendanten nicht. Ich würde mich freuen!
Kommentar schreiben