Europa neu denken

Stuttgart, 26. Februar 2019. Die Besetzung des Europa Ensembles steht fest: Ausgewählt wurden je eine Schauspielerin und ein Schauspieler aus Deutschland, Polen und Kroatien: Tenzin Kolsch, Claudia Korneev, Tina Orlandini, Adrian Pezdirc, Jaśmina Polak und Jan Sobolewski. Die Auswahl traf der künstlerische Leiter Oliver Frljić zusammen mit den beteiligten Theatern.

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Adrian Pezdirc, Jaśmina Polak, Jan Sobolewski, Claudia Korneev, Tina Orlandini und Tenzin Kolsch © Michalis Archontidis Das Ensemble wurde in dieser Spielzeit gegründet von Schauspiel Stuttgart, Nowy Teatre in Warschau und Zagreb Youth Theatre (Zagrebačko kazalište mladih) gemeinsam mit dem Nationaltheater Athen als assoziiertem Partner. Das Projekt wird gefördert von der Kulturstiftung des Bundes.

Bei einem Treffen am Nationaltheater Athen im Februar kamen alle Beteiligten zusammen. Im Fokus stand der Austausch über die jeweilige Theaterarbeit in Warschau, Zagreb, Stuttgart und die Konkretisierung der Zusammenarbeit. Außerdem gab es für das Ensemble erste Proben-Workshops unter der Leitung der Regisseur*innen der ersten drei Produktionen, Oliver Frljić, Anna Smolar und Anestis Azas. Die inhaltliche Auseinandersetzung wurde u.a. angeregt durch Begegnungen mit Athener Aktivisten der Flüchtlingshilfe und gegen Rechtspopulismus, mit einer Politikwissenschaftlerin zum Thema Gender, Gewalt, Migration sowie griechischen Theatermachern.

"In den nächsten zwei Jahren wird das Ensemble in jedem Land Erfahrungen sammeln, mit unterschiedlichen Situationen konfrontiert werden und herausfinden, was uns das jeweils über Europa erzählt", so die französisch-polnische Regisseurin Anna Smolar. In den kommenden zwei Jahren soll es Raum und Zeit bekommen, um sich als eigenständiges Ensemble zu finden und gemeinsam Theater zu machen. Jedes der beteiligten Theater wird dabei pro Jahr eine Inszenierung produzieren und die beiden anderen Regiearbeiten als Gastspiele zeigen. Thematischer Schwerpunkt der Produktionen wird die Frage sein, wie Europa neu gedacht werden kann und welche gesellschaftspolitischen Utopien das europäische Projekt stärken könnten.

(Schauspiel Stuttgart/ eb)

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