Presseschau vom 5. März 2019 – Der Schauspieler Robert Hunger-Bühler spricht in der Neuen Zürcher Zeitung über den Bedeutungsverlust des Theaters und die Wege daraus
Vier-Punkte-Programm für mächtiges Theater
Vier-Punkte-Programm für mächtiges Theater
5. März 2019. "Man kommt mit diesem Post-Post-Zeugs nicht weiter", so Robert Hunger-Bühler in einem unterhaltsamen Interview in der Neuen Zürcher Zeitung über die Bedeutung des Theaters.
"Es kommen ja zwei neue hochalerte Männer nach Zürich, von Blomberg und Stemann, und ich hoffe inständig, dass es ihnen gelingt, den Schutt der jüngeren Vergangenheit wegzuräumen und eine neue Pflanzung vorzunehmen", so Robert Hunger-Bühler weiter im Gespräch mit René Scheu. Wobei Hunger-Bühler über das Zürcher Schauspielhaus gar nicht reden will, sondern über das Theater ganz allgemein. Dessen Glück hänge "einerseits von der Inszenierung ab, anderseits von den Stücken und vor allem auch von der ästhetischen Aufbereitung. Und da ist das Theater, das kann ich sagen, im Allgemeinen in einer dschungelhaften Suche nach sich selbst gefangen".
Diese Krise sei nicht fremdinduziert, "das Bedürfnis nach unverfälschtem, direktem Theater ist ohne Zweifel da". Es werde auch zuviel produziert, viel weniger wäre viel mehr. Und auf die Frage nach einem Vier-Punkte-Programm für mächtiges Theater in Zürich, das Stadtgespräch werde wie in Wien oder Berlin, sagt er: "Zuerst drei bis fünf Monate schliessen. Nachdenken. Drei bis vier Produktionen an sehr gute Regisseure und Teams vergeben. Und dann – hopp die Chose!"
(sik)
Wir halten Sie auf dem Laufenden
Wir sichten täglich, was in Zeitungen, Onlinemedien, Pressemitteilungen und auf Social Media zum Theater erscheint, wählen aus, recherchieren nach und fassen zusammen. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrem finanziellen Beitrag.
mehr medienschauen
meldungen >
- 28. März 2024 Berliner Theatertreffen: 3sat-Preis für Jenaer Arbeit
- 28. März 2024 Berlin/Bremen: Geschäftsführer Michael Helmbold verstorben
- 28. März 2024 Neues Präsidium für Deutsche Akademie der Darstellenden Künste
- 26. März 2024 Günther-Rühle-Preise vergeben
- 26. März 2024 Mülheimer Theatertage: Preisjurys berufen
- 26. März 2024 Theatertreffen der Jugend 2024: Auswahl steht fest
- 26. März 2024 Schauspieldirektor Maik Priebe verlässt Neustrelitz
- 25. März 2024 Dramatikerpreis für Correctiv-Autor:innen L. Lax und J. Peters
neueste kommentare >
-
Chico Citrone, Schwerin Warnung!
-
hildensaga, Berlin Karger Männerblick
-
Preisjury Mülheim Um Himmels Willen
-
Auswahl Mülheim Liste?
-
Auswahl Mülheim Erwartbar + bieder
-
3sat Preis Frage
-
Reise des G. Mastorna Wahnsinn
-
Reise des G. Mastorna, Heidelberg Bildgewaltig
-
Medienschau Volksbühnen-Chance Basel-Modell statt nur Namen
-
Medienschau Volksbühnen-Chance Dreamteam
Wieso ist eigentlich Vielfalt im künstlerischen Ausdruck für so viele Kunst-Popper so ein Angriff auf die Kunst und das Theater? Wenn einer Theater macht, wie zB Alvis Hermanis wird das zerpflückt von Kritik und Theater"intellektuellen", als gäbe es kein Morgen. Oder jemand wie RHB meldet sich und sagt eigentlich ganz akzeptable Sachen.
Hauptsache aber auf der Bühne stehen Mikrofone, werden brav Fremdtexte palavert oder gebrüllt und schön und staubtrocken der pseudointellektuelle Diskurs betrieben, wo man sich danach so hübsch intellektuell avantgardistisch fühlen kann. Aber vor Allem so hübsch germanisch kühl.
Wenn einer aber Menschendarstellung und Überprüfbarkeit von Inhalten fordert, ist er gleich ein Nullchecker und wird niedergebrüllt.
Wieso nicht: Leben und leben lassen?
Außerdem gibt es so viele Theater im deutschsprachigen Raum. Warum kann man durch und trotz dieser menge an Bühnen nicht mehr künstlerische Vielfalt erlauben und leben. Ach ja, geht nicht. Weil man in Deutschland immer noch im Gleichschritt marschiert. Es lebe die Individualität.