Vernetzt und gastspielorientiert

15. März 2019. Der seit 2011 von der Kulturstiftung des Bundes aufgelegte Fonds Doppelpass hat die neuen Förderungen für den sechsten Turnus bekanntgegeben. Mit den Geldern des Fonds werden Kooperationen zwischen freien Gruppen und festen Tanz- und Theaterhäusern gefördert und das "Erproben neuer Formen der Zusammenarbeit und gastspielorientierter Produktionsweisen" motiviert, heißt es in der Presseaussendung der Kulturstiftung des Bundes.

15 Netzwerkkooperationen mit einem Fördervolumen von 3,6 Mio. Euro wurden von der Jury empfohlen. Die Partnerschaften, die aus einer freien Gruppe und zwei Häusern bestehen, werden mit jeweils 240.000 Euro für Produktionen und Gastspiele gefördert. Über die Hälfte der Projekte kooperiert mit einem internationalen Partnerhaus. Der Doppelpass-Jury gehören Remsi Al Khalisi (Chefdramaturg am ETA Hoffmann Theater Bamberg), Martina Grohmann (Intendantin des Theater Rampe Stuttgart), Karin Kirchhoff (freiberufliche Tanzkuratorin und Dozentin), Michael v. zur Mühlen (Regisseur/Chefdramaturg und Mitglied der künstlerischen Leitung an der Oper Halle) und Ralph Reichel (Schauspieldirektor des Volkstheater Rostock) an.

Die 15 neuen Doppelpass-Kooperationen sind (über einen Klick auf das Feld "Mehr Information" erhalten Sie die Projektbeschreibung):

  • Dance On Ensemble
    mit den Münchner Kammerspielen und dem Künstlerhaus STUK in Leuven (Belgien)
    {slider=Mehr Information |closed}Das Dance On Ensemble, die Münchner Kammerspiele und das Künstlerhaus STUK in Leuven (Belgien) wollen gemeinsam Altersbilder auf der Bühne und in der Gesellschaft verändern. Das Projekt "Scores of Change" bringt zum einen die Mitarbeiter der Häuser sowie junge und alte Menschen beider Städte in einen Austausch. Erfahrene Tänzerinnen 40+ zeigen ihre künstlerische Ausdruckskraft in frühen Werken von Lucinda Childs und erarbeiten gemeinsam mit Ivana Müller und Schauspielern der Kammerspiele ein Stück zum Thema Alter(n).
  • Kollektiv Eins
    mit dem Theater Chemnitz und dem Kosmos Theater Wien
    {slider=Mehr Information |closed}Unter dem Titel "Ein Zimmer für sich allein" untersucht das Kollektiv Eins zusammen mit dem Theater Chemnitz und dem Kosmos Theater in Wien (Österreich) die Möglichkeiten und Gefahren von subversiver Revolte. Zentraler Bestandteil der Kooperation wird ein tourfähiges Glashaus als Aktions- und Diskussionsraum sein, das zu Kommunikation und Partizipation einlädt und diversen sozialen Gruppen als Begegnungsstätte dient.
  • Compagnie toit végétal
    mit dem Jungen Nationaltheater Mannheim und der Tonhalle Düsseldorf
    {slider=Mehr Information |closed}Im dynamischen Feld der Musiktheaterentwicklung für junges Publikum erforschen die Bündnispartnerinnen von Compagnie toit végétal, Junges Nationaltheater Mannheim und Tonhalle Düsseldorf die enge Verzahnung von Musik- und Objekttheater. Das Projekt „audio.vision“ wird strukturell den kollektiven Konzeptions- und Probenprozess an beiden Häusern und inhaltlich das Verhältnis Mensch-Natur in den Fokus nehmen.
  • Künstlerkollektiv Kötter/Israel/Limberg
    mit der Residenz Schauspiel Leipzig und PACT Zollverein in Essen
    {slider=Mehr Information |closed} "landscapes & bodies" ist eine fünfteilige Performance-Reihe des Künstler-Kollektivs Kötter/Israel/ Limberg, der Residenz Schauspiel Leipzig und PACT Zollverein. In Kollaboration mit Performerinnen und Bergbau-Arbeitern aus Indonesien, DR Kongo, Estland, Leipzig und dem Ruhrgebiet werden lokale und globale Einflüsse des Rohstoffabbaus auf Landschaften, Lebensumfelder und Zusammenleben ausgelotet. Die fünf Fallstudien werden in Performances, Film und Hörtheater übersetzt.
  • Johannes Müller/Philine Rinnert
    mit der Staatsoper Stuttgart und Opera Ballet Vlaanderen (Belgien)
    {slider=Mehr Information |closed} In "Sing Out!" verbünden sich Johannes Müller/Philine Rinnert mit der Staatsoper Stuttgart und Opera Ballet Vlaanderen (Belgien) zu einer Forschungsreise ins Zentrum des Musiktheaters: In vier hybriden Projekten zwischen Oper, Lecture und popkulturellen Formaten nehmen sie durch einen Rückblick in die Operngeschichte das utopische Potential der menschlichen Stimme ins Visier: Transnationalität, Stimmen im Übergang ins Alter, in die Zukunft und als Überwindung des Körpers.
  • SKART
    mit dem Stadttheater Gießen und dem Theater Münster
    {slider=Mehr Information |closed} Im Projekt "German Angst" verfolgen SKART, das Stadttheater Gießen und das Theater Münster zwei Ansätze einer radikalen Bestandsaufnahme von Angstbildern zwischen gesellschaftlichen Großängsten und individueller Sorge. Dafür werden zwei uralte performative Angst-Formate neuinterpretiert - das Gruselkabinett und das Austreibungsritual. Mobil konzipiert sind sie gleichermaßen soziale Begegnungsorte, sinnliche Schocktherapie und experimentelle Dokumentartheaterhybride.
  • Podium Esslingen
    mit der Kölner Philharmonie und dem Muziekgebouw Eindhoven
    {slider=Mehr Information |closed} Die Musikerinnen von Podium Esslingen schließen sich mit der Kölner Philharmonie und dem Muziekgebouw Eindhoven zu einem Produktionsnetzwerk zusammen, um "Das Konzert" als künstlerisches, zeitgenössisches Format neu zu denken. In zwei skalier- und übertragbaren Produktionen und diversen Workshops werden Strukturen der Zusammenarbeit zwischen einem interdisziplinären Musik-Kollektiv und zwei Konzerthäusern erarbeitet.
  • Futur3
    mit der Neuen Bühne Senftenberg und dem Teatre Lesya Ukrainka
    {slider=Mehr Information |closed} In "Borderlands" untersuchen Futur3, die Neue Bühne Senftenberg und das Teatre Lesya Ukrainka in drei Formaten das Leben an zwei grenznahen Orten: Senftenberg/BRD und Liviv/Ukraine, Bergbau-Städte mit Unterschieden und Gemeinsamkeiten in ihrer Geschichte: Die eine Stadt in der EU, die andere darum ringend. Wie können sie ihr Leben in einer Zukunft gestalten, die globale, wirtschaftliche und politische Bedrohungen mit sich bringt?
  • Novoflot
    mit dem Deutschen Nationaltheater Weimar und dem Osterbo Theater (Dänemark)
    {slider=Mehr Information |closed} Mit der Projektreihe "Die Oper #1 – #3" verknüpfen Novoflot, das Deutsche Nationaltheater Weimar und das Osterbo Theater (Dänemark) das Oeuvre von Claudio Monteverdi mit der Utopie eines Neustarts der Oper. Vor diesem Hintergrund sollen die Produktionsbedingungen eines Opernhauses reflektiert werden, um aus dem Geist einer Koproduktion zwischen freier Kompanie, Festival und Opernhaus Inspiration für eine Erweiterung des Opernbegriffs und die Entwicklung eines Musiktheaters der Zukunft zu sein.
  • Sebastian Matthias Collaborations
    mit dem Staatsschauspiel Dresden und dem Theater Basel (Schweiz)
    {slider=Mehr Information |closed} Sebastian Matthias Collaborations beschäftigt sich zusammen mit dem Staatsschauspiel Dresden und dem Theater Basel (Schweiz) in "Urban Myth" mit der gesellschaftlichen Bedeutung von Mythen. Angestrebt ist eine zeitgemäße Form von Brechts "Mythenkorrektur". In zwei partizipativen Produktionen werden choreografische, filmische, musikalische und digitale Strategien zwischen öffentlichem Raum und Theaterspielorten ausgelotet und Handlungsoptionen bei Mitspielern und Publikum herausgefordert.
  • cobratheater.cobra
    mit dem Jungen Schauspielhaus Bochum und dem JES Stuttgart
    {slider=Mehr Information |closed}“Haus der digitalen Antifaschist*innen” ist ein Projekt von cobratheater.cobra, dem Jungen Schauspielhaus Bochum sowie dem JES Stuttgart. Es beinhaltet die Stückentwicklung “Deep Inside”, das die Geschichte der AfD als Wiederauferstehung deutscher Vergangenheit im Darkweb erzählt. Darauf folgt das Festival “Immersione Antifascista“, das in beiden Städten mit Aktivistinnen und Jugendlichen parallel vorbereitet und durchgeführt wird – lokal und in der Virtual Reality.
  • Solistenensemble Kaleidoskop
    mit der Staatsoper Hannover und HELLERAU Dresden
    {slider=Mehr Information |closed}In "Neun" verbünden sich das Solistenensemble Kaleidoskop, die Staatsoper Hannover und HELLERAU Dresden. Sie werden in Befragung ihrer unterschiedlichen Routinen gemeinsam neue Darstellungsformen von Musik erproben. Durch musikalische Aneignung der 9. Sinfonie von Beethoven bzw. Mahler und die performative, choreografische und räumliche Erweiterung des Materials wird das erzählerische Potential der Werke freigelegt. Im Mittelpunkt steht dabei die Körperlichkeit der Musik und der Musiker selbst.
  • Chez Company
    mit dem Burgtheater Wien und der Deutschen Oper Berlin
    {slider=Mehr Information |closed}In einer Recherche auf und hinter den Bühnen des Burgtheaters Wien und der Deutschen Oper Berlin untersuchen Chez Company Machtstrukturen, Arbeitsweisen und Dramaturgien mit dem Fokus auf die Geschlechterfrage. Aus einer fiktionalisierten Selbstbefragung entstehen ein Stück und eine Oper, die mit teils improvisierten, sich jeden Abend verändernden Passagen, mit Avataren und Talkgästen neue Figuren und Sprachen entwickeln. Wie können wir Geschlechterrollen neu scripten oder ganz neu denken?
  • Lovefuckers
    mit dem Theater Junge Generation Dresden und Dschungel Wien
    {slider=Mehr Information |closed}Lovefuckers Berlin erschließen entlang des Themas "Formen des Widerstands" gemeinsam mit dem Theater Junge Generation Dresden und Dschungel Wien neue Zielgruppen, Workshopformate, einen tourfähigen Materialpool und neue Technologien. Sie entwickeln zwei theatrale Produktionen und eine immersive Rauminstallation, um verschiedene Formen des Aufbegehrens und der Radikalisierung auszuloten.
  • (Kulturstiftung des Bundes / chr)

    mehr meldungen