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Johann Adam Oest gestorben
Allesspieler und tiefdenkender Humorist
30. April 2019. Der Schauspieler Johann Adam Oest ist gestorben. Das meldet das Wiener Burgtheater, zu dessen Ensemble Oest seit 1986 gehörte – mit einer zweijährigen Unterbrechung 2000 bis 2002, in der er in Peter Steins "Faust" spielte. Am Burgtheater wirkte Oest in 86 Inszenierungen mit und arbeitete unter anderem mit Claus Peymann, Andrea Breth und Luc Bondy. Er war jedoch auch in zahlreichen Filmen und TV-Serien zu sehen.
Oest wurde 1946 in Babenhausen, Hessen geboren. Seine Schauspielausbildung absolvierte er an der Hamburger Schule für Schauspiel und spielte anschließend am Badischen Staatstheater Karlsruhe, bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen, am Theater am Neumarkt Zürich, am Schauspielhaus Bochum und bei den Salzburger Festspielen.
"Johann Adam Oest konnte alles spielen, und alle wollten mit ihm spielen. Er war der liebenswürdigste Kritiker, der tiefdenkendste Humorist des Hauses, immer absolut integer, von allen geliebt. Er fehlt fürchterlich", so Burgtheaterdirektorin Karin Bergmann.
Johann Adam Oest verstarb am Dienstag nach langer Krankheit. Er wurde 72 Jahre alt.
(Burgtheater Wien / eb)
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Du warst Wunderbar Lieber Adam.
Sehr Traurig!!!
In den nächsten Tagen wirst du im Burgtheater ein letztes Mal geehrt.
Du warst immer einer der nur halb entdeckten Stars. Ob in Leander Haussmanns "Vaterlosen" ( "Platonov") einst in Bochum oder am Burgtheater. Und deswegen einer der mir liebsten. Kein bisschen weniger wichtig als Gert Voss, dem Du hinterher folgst in die ewigen Jagdgründe. Das Gedächtnis der Nachgeborenen wird dich bewahren als den idealen Ensemblespieler, der von Nebenrollen bis zu Shakespeares Prospero alles gespielt hat: mit der Haltung von Demut und Bescheidenheit gegenüber dem Theater und der Literatur. Erst danach (!) hast du dich gesehen - jenseits von Ego, Star und Narzissmus.
Shakespeares "Sturm" hast du zehn Jahre ingeniös mit Maria Happel und Joachim Meyerhoff gespielt. Wie oft? 100 mal? Eine Todessymphonie allabendlich, wenn Prospero den Zauberstab zerbricht. Jetzt hast du ihn selbst zerbrochen. Oder: er wurde Dir nach langer Krankheit entrissen und zerbrochen. Ich hoffe, du hast deinen Frieden schließen können.
Mit Dir ist nicht nur ein Mensch, ein Schauspieler gestorben, sondern ein künstlerisches Ideal: nämlich Kunst und die Verantwortung für das Soziale eines Ensembles zusammen zu denken. Ohne das Künstlerische mit dem Sozialen zu demütigen. Wie hast du das geschafft?
Du hast immer so schön geprustet und gelacht. Mit schwarzen Brauen und roten Backen. Es waren die des Lebens. Ich werfe dir eine Rose hinterher.
Herzlich
Joachim Lux