Neues aus der Wirklichkeit

7. Juni 2019. Mehr Frauen ans Theater? Das letzte Jahr hat im Theaterbetrieb einen Bewusstseinswandel bewirkt: Beim Theatertreffen wird es für zwei Jahre eine Quote geben; mindestens die Hälfte der zehn als bemerkenswertest ausgewählten Theaterarbeiten muss dann von Regisseurinnen stammen. In Dortmund tritt die heute 34-jährige Julia Wissert 2020 als jüngste Intendantin ihre Intendanz am Schauspiel an. Um diese Entscheidungen und den aktuellen Stand in puncto Geschlechtergerechtigkeit geht es in der Juni-Ausgabe von "Der Theaterpodcast". Außerdem sprechen Susanne Burkhardt und Elena Philipp über Bürgerbühnen und partizipatives Theater.

 

 


Eine ganze Menge partizipatives Theater sah Susanne Burkhardt beim 4. Europäischen Bürgerbühnenfestival in Dresden. Acht Tage lang zeigte das Staatsschauspiel professionell gemachtes Theater mit Laien. Die Bürgerbühnen-Bewegung boomt: Theater öffnen sich diversen Erfahrungen, holen die Stadt auf die Bühne und ermächtigen die Spieler*innen. So weit die Idee. Wie sieht die Praxis aus? Welche Geschichten werden erzählt? Und inwieweit handelt es sich bei Stückentwicklungen mit Laien um Kunst oder Sozialarbeit?

Ein Stück vom Kuchen abgeben wollen Theatermacher*innen mit ihren Teilhabe-Projekten. Einen ganz neuen Kuchen fordern die Theaterfrauen, die sich für mehr Geschlechtergerechtigkeit an den deutschsprachigen Bühnen einsetzen. Wie schnell Wandel gelingen kann, wenn er gewollt ist, zeigten bei der "Burning Issues"-Konferenz der Theatermacherinnen Beispiele aus Schweden: ein wirksames Mentoring-Programm, verpflichtendes Reporting und Rollenvorbilder für karrierebestrebte Frauen führten dort zu einem weitgehend ausgewogenen Geschlechterverhältnis an den Bühnen. In Deutschland hingegen sind Männer in Leitungspositionen an den großen Häusern nach wie vor in der Mehrzahl. Die Regiequote beim Theatertreffen soll helfen, das zu ändern. Aber: Ist die Quote zielführend? Fragte das Podcast-Duo etliche Theaterschaffende.

 

Ein Podcast in Zusammenarbeit mit Deutschlandfunk Kultur

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