Im achten Jahr

Hamburg, 24. Juni 2019. Die achten bundesweiten Privattheatertage in Hamburg endeten gestern mit der Verleihung der Monica Bleibtreu-Preise.

Die Gewinner

Kategorie Komödie: "Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke"
von Joachim Meyerhoff
Eine Produktion vom Metropoltheater München
Regie: Gil Mehmert

Privattheatertage 2019 560 Ach diese LückecJean Marc Turmes"Ach, diese Lücke, die entsetzliche Lücke" vom Metropoltheater München © Jean-Marc Turmes

Auszug aus der Begründung der Jury:
Überzeugt haben diese "(D)ie herausragende Qualität mit Text, der Umsetzung des Themas, der schauspielerischen Leistung, der dramaturgischen Stringenz und der Bühnenumsetzung – und natürlich mit dem Humor – denn wir haben wirklich herzhaft gelacht. Alles in einzelnen Teilen hervorragend und im Zusammenspiel fast sensationell! Vom ersten Augenblick an sind wir in die Geschichte hineingezogen worden, sind Teil davon geworden, konnten nicht erwarten wie es weiter geht – die Stimmigkeit war bis zum Ende da". (Dr. Sonja Lahnstein-Kandel)

Kategorie (zeitgenössisches) Drama: "Die Frau, die gegen Türen rannte"
von Roddy Doyle
Eine Produktion des Prinz Regent Theater, Bochum
Regie: Hans Dreher

Kategorie (moderner) Klassiker: "Der Untergang des Hauses Usher"
nach Edgar Allen Poe
Eine Produktion der Bühne Cipolla, Bremen
Regie, Spielfassung, Bühne und Maskenbau: Sebastian Kautz

Auszug aus der Begründung der Jury:
"Das Wunder der Verwandlung ist das Kerngeschäft des Theaters. Etwas soll zum Leben erweckt werden. Ein Stück Stoff. Eine Materialsammlung. Das gilt in unserem Fall gleich doppelt, es bezieht sich nämlich gleichermaßen auf die literarische Vorlage und auf das zentrale Theatermittel, auf die 'Figuren'. Ein Stück Material, ein Stück Stoff. Beides wurde hier lebendig, auf hinreißende, auf atemberaubende Weise." (Monique Schwitter)

Kategorie Publikumspreis: "Chaim & Adolf"
von Stefan Vögel
Eine Produktion vom Theater Lindenhof, Melchingen
Regie: Franz Xaver Ott

Jury

Der Jury für die Monica Bleibtreu-Preise gehörten an für die Kategorie Komödie: Caroline Kiesewetter, Schauspielerin und Sängerin; Sonja Lahnstein-Kandel, Gründerin und Vorstandsvorsitzende der Stiftung step 21 – Initiative für Toleranz und Verantwortung; Prof. Thomas W. Kraupe, Direktor des Planetariums Hamburg.
Für die Kategorie Moderner Klassiker: Christine Neuhaus, Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius; Monique Schwitter, Schriftstellerin und Schauspielerin; Dr. Nils Petersen, Pastor, Autor, Beauftrager der Internationalen Citykirchen Konferenz Hamburg. Für die Kategorie zeitgenössisches Drama: Bernd Grawert, Schauspieler; Kai Wessel, Regisseur; Prof. Pjotr Olev Schauspiel-Dozent an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, Regisseur, Schauspieler, Produzent.

Ausblick

Rüdiger Kruse (CDU), ehemals Berichterstatter für Kultur und Medien im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages und Ermöglicher der bundesweiten Privattheatertage, überreichte den von Bruno Bruni gestalteten Preis. Axel Schneider, als Intendant der Hamburger Kammerspiele, des Altonaer, Bergedorfer sowie des Harburger Theaters Initiator der Privattheatertage, freute sich: "Auch im achten Jahr waren die Zuschauer begeistert. Mit 4.550 Besucher*innen und einer Rekordauslastung von 82,5 Prozent sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden." Erstmals habe es sogar zwei Zusatzvorstellungen gegeben. Die Finanzierung der "Leistungsschau der bundesdeutschen Privattheater" sei für die "nächsten beiden Jahre" gesichert.

Zur Teilnahme an den Privattheatertagen konnten sich alle Privattheater Deutschlands bewerben; alle Bewerber wurden von einer Auswahl-Jury begutachtet, die dann "zwölf der interessantesten Theaterproduktionen" nach Hamburg einlud – (hier die Liste der Nominierten).

(www.privattheatertage.de / jnm)

 

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