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Schiller-Gedächtnis-Preise vergeben

Drei Frauen gewinnen

16. August 2019. Das Bundesland Baden-Württemberg ehrt die Schriftstellerin und Regisseurin Nino Haratischwili mit dem Schiller-Gedächtnis-Preis 2019. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis zeichnet herausragende Literatinnen und Literaten für ihr schriftstellerisches Gesamtwerk aus. "Nino Haratischwilis literarisches Werk ist facettenreich und von einer hohen ästhetischen und sprachlichen Qualität", so die Begründung der Jury. "Ihre Stücke folgen einer offenen Dramaturgie, sind erzählend und stellen Fragen, ohne moralisierend zu sein."

Die zwei mit jeweils 7.500 Euro dotierten Förderpreise gehen an die Autorinnen Svealena Kutschke und Maryam Zaree. "Sie haben mit ihren Arbeiten auf beeindruckende Weise das Gegenwartstheater bereichert, von ihnen ist noch viel zu erwarten. Mit der Auszeichnung sollen ihnen weitere wichtige Erfahrungen am Theater ermöglicht werden", so Kunstministerin Theresia Bauer.

Die Auszeichnung wurde 1955 aus Anlass des 150. Todestages von Friedrich Schiller gestiftet und zuletzt Tankred Dorst (2010), Rainald Goetz (2013) und Ror Wolf (2016) zugesprochen. Die Preisverleihung soll am 14. November in Stuttgart stattfinden.

Die Gewinnerinnen

Nino Haratischwili wurde 1983 in Tiflis, Georgien, geboren und lebt seit 2003 in Deutschland. Nach ihrem Studium der Filmregie an der staatlichen Schule für Film und Theater in Tiflis studierte Haratischwili von 2003 bis 2007 Theaterregie an der Theaterakademie in Hamburg. Ihr Roman "Das achte Leben (Für Brilka)" wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und mit mehreren Preisen bedacht.

Svealena Kutschke, 1977 in Lübeck geboren, studierte Kulturwissenschaften in Hildesheim. Sie hat drei Romane veröffentlicht, zuletzt "Stadt aus Rauch" (Eichborn, 2017). Ihr Stück zu unseren füßen, das gold, aus dem boden verschwunden wurde bei den Autorentheatertagen 2019 am Deutschen Theater Berlin uraufgeführt.

Maryam Zaree wurde 1983 in Teheran geboren und wuchs in Frankfurt a. M. auf. Sie studierte Schauspiel an der Filmuniversität Babelsberg und arbeitet heute als Schauspielerin, Regisseurin und Theaterautorin. Ihr Dokumentarfilm "Born in Evin" feierte seine Premiere auf der Berlinale 2019 und wurde unter anderem mit dem Sektionspreis der Perspektive deutsches Kino ausgezeichnet. Ihr Theaterstück "Kluge Gefühle" gewann 2017 den AutorenPreis des Heidelberger Stückemarkts.

Der Jury gehörten an: Petra Olschowski (Kunststaatssekretärin); Barbara Beßlich (Literaturwissenschaftlerin an der Universität Heidelberg); Ulrich von Bülow (DLA Marbach, Vertreter der Deutschen Schillergesellschaft); Anna Bergmann (Schauspieldirektorin Staatstheater Karlsruhe); Annette Pehnt (Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin); Dorothee Kimmich (Literaturwissenschaftlerin, Germanistisches Institut Universität Tübingen); Martin Bruch (Leiter des Literaturhauses Freiburg); Hansgeorg Schmidt-Bergmann (Geschäftsführender Vorsitzender der Literarischen Gesellschaft).

(Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg / miwo)

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