Preise für Julian Mahid Carly-Hossain, Alexander Estis und Amanda Lasker-Berlin

Osnabrück, 7. November 2019. Der 4. Osnabrücker Dramatikerpreis ist vergeben, das teilt das Theater Osnabrück mit. Der erste Preis geht an Julian Mahid Carly-Hossain für sein Stück "Verbindungsfehler", das in der Spielzeit 2020/21 am Theater uraufgeführt wird, der Preis ist mit 6.000 Euro dotiert. Den zweiten Preis (1.000 Euro) erhält Alexander Estis mit "Kunstwelten" und den dritten Preis (1.000 Euro) Amanda Lasker-Berlin mit "Amazonen Verrecken". 

Der Osnabrücker Dramatikerpreis wird seit 2013 alle zwei Jahre vergeben. Bisherige Preisträger sind Mario Wurmitzer, Stefan Hornbach und Thomas Köck

Zur Jury, die aus 133 eingereichten Texten auswählte, gehörten in diesem Jahr: Dramatikerin Rebekka Kricheldorf, die Direktorin der Theaterakademie Hamburg Prof. Sabina Dhein, der Journalist Jürgen Berger und Dominique Schnizer, Schauspieldirektor am Theater Osnabrück. In dier Begründung heißet es ausdrücklich, dass die Qualität aller Texte, die in der Endauswahl waren, sehr hoch gewesen sei.

Osnabrcker Dramatikerpreis 2019 c Theater OsnabrueckPreisverleihung in Osnabrück mit Preisträgern und Jurymitgliedern © Theater Osnabrück

Der Preisträger Julian Mahid Carly-Hossain wurde 1997 in Kassel geboren und studierte von 2015 bis 2017 Deutsche Philologie und Geschichte in Göttingen. Seit 2017 absolviert er ein Theaterregiestudium an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Im Studio Lev Kassel arbeitete er als Regieassistent, Performer und Autor in diversen Musiktheaterprojekten und 2019 erschien sein Dokumentarfilm "Weissabgleich". Er forscht, schreibt und inszeniert zur Dekonstruktion von Machtstrukturen, Normen und Privilegien in Hinblick auf Rasse, Klasse und Geschlecht. Sein Stück "Verbindungsfehler" zeige die YouTuberin Ayali, ihre Fitnesstrainerin und deren Kind. "In den Weiten des Netzes, in dem Simulation und Realität sich wechselseitig zu erschaffen scheinen, müssen die drei schließlich feststellen: Nur weil sie Worte des Überwindens gefunden haben, haben sie leider nicht den Menschen überwunden", so die Pressemitteilung.

Alexander Estis wurde 1986 in Moskau geboren, nach Abschluss seines Studiums in deutscher und lateinischer Philologie lehrte er deutsche Literatur und Sprachgeschichte. Er ist Autor von philologischen Aufsätzen, Essays und Übersetzungen. In "Kunstwelten"  versammeln sich "Prototypen gesellschaftlicher Ausdifferenzierung auf einer Vernissage in sich stetig neu anordnenden, vorüberziehenden Konstellationen. Doch es stellt sich die Frage, ob die Beteiligten wirklich die sind, die sie zu sein scheinen."

Amanda Lasker-Berlin, 1994 in Essen geboren, studierte von 2014 bis 2017 Medienkunst und Freie Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar sowie seit September 2017 Regie für Theater an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. In "Amazonen verrecken" wollen "Esther, Marie und Hanna, die drei 'Amazonen' und politische Aktivistinnen des rechten Spektrums, den Dokumentarfilm, den die linke Künstlerin Merle über sie drehen soll, nutzen, um ihre Anliegen weitreichender zu propagieren. Doch die Beziehungen und Freund-Feind-Konstellationen zwischen den vier Frauen nehmen ungeahnte Wendungen, in denen nicht nur scheinbar feste Identitäten in Unordnung geraten."

(theater-osnabrueck.de / sik)

 

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