Das Geld fehlt

Zürich, 8. Februar 2020. Die Festspiele Zürich werden in diesem Jahr zum letzten Mal stattfinden. Das gibt die Neue Zürcher Zeitung mit Verweis auf eine entsprechende Erklärung des Stiftungsrats des Festivals bekannt.

Zur Begründung heißt es, das Programm könnte nur mit erheblichen zusätzlichen finanziellen Mitteln weitergeführt werden. Trotz großer Anstrengungen sei es nicht gelungen, diese Finanzierung langfristig zu sichern. Die Stiftung selbst wird zum Ende des Jahres aufgelöst.

Das Festival geht auf eine Initiative des ehemaligen Opernhaus-Intendanten Alexander Pereira zurück. 1996 gründeten Opernhaus, Tonhalle, Schauspielhaus und Kunsthaus die Stiftung Zürcher Festspiele. Ab 1998 fand das dreiwöchige Festival jährlich im Juni am Münsterhof in der Zürcher Innenstadt statt, 2015 wurde beschlossen, die Festspiele nur noch alle zwei Jahre zu veranstalten. Die letzte Ausgabe wird am 5. Juni 2020 eröffnet.

(NZZ  / Festspiele Zürich / miwo)

 

Presseschau

"Für das Kulturangebot, für dessen Vielfalt sich diese Stadt mit Recht rühmt, gilt wie für manch andere Bereiche: Es gibt von vielem zu viel", kommentiert Urs Bühler in der Neuen Zürcher Zeitung (online 8.1.2019). Die Lösung solle die Eventkultur bieten, sie berge aber auch die Gefahr der "Abnützungserscheinungen" und rücke "oft das Drumherum in den Vordergrund". Zudem setze man in den Kunst-Events zunehmend auf "kulturelle Teilhabe", was für Sponsoren weniger attraktiv wirke. Resümierend heißt es über die Festspiele: "Die von vier grossen Kulturinstitutionen der Stadt initiierten Festspiele haben den Eventcharakter mit mehr Stil, Klasse und Inhalt gefeiert als so mancher Konkurrent, der sie nun aus der Festhütte Zürich verdrängt."

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