Dramaturg Maik Hamburger gestorben
Ein Mann Shakespeares
20. Januar 2020. Der langjährige Dramaturg des Deutschen Theaters Berlin, Maik Hamburger, ist tot. Er starb am 16. Januar im Alter von 88 Jahren in Berlin. Das berichten das Neue Globe Theater Potsdam und die Berliner Zeitung.
Alexander Weigel gehörte auch Maik Hamburger zum "Zentralnervensystem des DDR-Theaters", wie Ulrich Seidler in der Berliner Zeitung schreibt.
Wie der drei Tage vor ihm gestorbene KollegeMaik Hamburger (eigentlich Michael Pitt Hamburger) wurde am 12. Februar 1931 in Shanghai als Sohn des deutschen Architekten Rudolf Hamburger geboren. Seine Mutter Ursula Maria Hamburger, geborene Kuczynski, war die jüngere Schwester des Wirtschaftswissenschaftlers Jürgen Kuczynski. Die Agentin des sowjetischen Militärnachrichtendienstes GRU wurde unter dem Autorenpseudonym Ruth Werner bekannt. Hamburger verbrachte seine Kindheit in China, der Tschechoslowakei, in Polen, der Schweiz und schließlich in England. Er studierte Philosophie in Aberdeen und ging 1951 mit seiner Mutter in die DDR, wo er in Leipzig Physik studierte. Am Studententheater in Leipzig lernte er den späteren Theaterregisseur Adolf Dresen kennen.
Zwischen 1956 und 1966 lebte Hamburger als freier Übersetzer und Journalist in Ost-Berlin, bevor er 1966 als Dramaturg ans Deutsche Theater Berlin engagiert wurde. Dort blieb er fast 30 Jahre. Während dieser Zeit übersetzte er 15 Stücke von Shakespeare ins Deutsche sowie Werke von Sean O'Casey, Arthur Miller und Tennessee Williams. 2008 veröffentlichte er eine englischsprachige Geschichte des deutschen Theaters, "A History of German Theatre", bei Cambridge University Press.
Maik Hamburger lehrte an der Theaterhochschule in Leipzig und der Ernst Busch Hochschule für Schauspielkunst in Berlin. Er unterrichtete an der Universität der Künste und hielt Workshops unter anderem in Santa Barbara, in Stanford und in Montreal. Er war Mitglied des deutschen PEN-Zentrums und amtierte als Vizepräsident der vereinigte deutschen Shakespeare-Gesellschaft
(Berliner Zeitung / www.NeuesGlobeTheater.de / Wikipedia / jnm)
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