"Wir können auch anders"

Memmingen, 5. Februar 2020. Das Kuratorium der 37. Bayerischen Theatertage, die in diesem Jahr unter dem Motto "Wir können auch anders!" stattfinden, hat seine Auswahl bekanntgegeben, wie das Landestheater Schwaben als Gastgeber des Festivals heute mitteilte. Demnach wurden 25 Inszenierungen eingeladen, die "das Herzstück eines diskursiven Festivals des Gegenwartstheaters mit zugespitzter politischer Thematik" bilden sollen, so die Pressemitteilung. Die Produktionen wurden in fünf Themenreihen von den jeweiligen Kurator*innen ausgewählt:

 

Klassiker für Heute
Große Stoffe und klassische Texte (Kurator: Christoph Leibold)

kleines theater - Kammerspiele Landshut: Bilder deiner großen Liebe
nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf, in einer Fassung von Robert Koall – Regie: Sven Grunert

Landestheater Coburg: Jugend ohne Gott
nach dem Roman von Ödön von Horváth, in einer Fassung von Kristo Šagor – Regie: Maike Bouschen

Residenztheater München: Lulu (zur Nachtkritik)
von Frank Wedekind, in einer Fassung von Bastian Kraft – Regie: Bastian Kraft

Staatstheater Nürnberg: Kaspar
von Peter Handke – Regie: Jan Philipp Gloger

Theater Regensburg: Vor Sonnenaufgang
von Ewald Palmetshofer, nach Gerhart Hauptmann – Regie: Robert Teufel

Theater Wasserburg: Leonce und Lena
von Georg Büchner – Regie: Uwe Bertram

Ur- und Erstaufführungen
Dramatik & Projekte der Zeitgenossenschaft (Kuratorin: Anne Verena Freybott)

Mainfranken Theater Würzburg: 5 Kilo Zucker (DSE)
von Gur Koren, Deutsch von Adina Stern – Regie: Marco Milling

Münchner Volkstheater: Amsterdam (DSE) (zur Nachtkritik)
von Maya Arad Yasur, Deutsch von Matthias Naumann – Regie: Sapir Heller

Staatstheater Nürnberg: I love you, Turkey! (DSE) (zur Nachtkritik)
von Ceren Ercan, Deutsch von Oliver Kontny. In deutscher Sprache mit türkischen Übertiteln – Regie: Selen Kara

Theater Erlangen: Welche Wende? Stückentwicklung zu 30 Jahre Mauerfall (UA)
Textfassung von Franziska-Theresa Schütz und Karoline Felsmann – Regie: Franziska Theresa-Schütz

Theater Ingolstadt: In a Land called Honalee. Ein "Peter, Paul and Mary"-Abend (UA)
Regie: Niko Eleftheriadis – Musikalische Leitung: Nina Wurman

 

Divers
Gender, Religion, Herkunft, Sexualität & Klasse im Diskurs (Kuratorin: Frauke Meyer)

Curtis & Co. – dance affairs / Tafelhalle Nürnberg: Do you contemporary dance? (UA)
von Susanna Curtis, Jürgen Heimüller – Regie: Susanna Curtis, Jürgen Heimüller

ETA Hoffmann Theater Bamberg: Bunbury. Ernst sein ist alles!
von Oscar Wilde, Deutsch von Sebastian Schug – Regie: Sebastian Schug

Münchner Kammerspiele: Unheimliches Tal / Uncanny Valley (UA) (zur Nachtkritik)
von Rimini Protokoll (Stefan Kaegi) und Thomas Melle – Regie, Konzept & Text: Stefan Kaegi

Theater Erlangen: FemDom
Manifest einer neuen Weiblichkeit (UA) – Konzept & Regie: Mathilde Lehmann
Gewinnerkonzept des Regienachwuchswettbewerbs Vol. III Macht

Theater Ingolstadt: Furor
von Lutz Hübner und Sarah Nemitz - Regie: Simon Dworaczek

Bavaria too
Widerständiges Bayern (Kuratorinnen: Judith Huber & Eva Löbau)

Christiane Huber / Münchner Kammerspiele: 10 Vaterunser (UA)
von Christiane Huber – Regie: Christiane Huber

John Jones: Vox on Vinyl: Melodik Metaphysik (UA)
von und mit John Jones

Keglmaier: Lieder aus Gründen
von Evi Keglmaier und Greulix Schrank

Münchner Schichten: Drag me out (UA)
von Jan Geiger – I: Clara Hinterberger

Stefan Kastner: Die Sphinx von Giesing – Teil 2 (UA)
von Stefan Kastner – I: Stefan Kastner

 

Jung & Jünger
Theater für junge Menschen (Kurator: Christian Schönfelder)

Bayerische Staatsoper: Spring doch. Eine Kinderoper (UA / 6+)
Komposition von Gordon Kampe, Libretto von Andri Beyeler – Musikalische Leitung: Andreas Fellner – Regie: David Bösch

Judith Seibert: Benimmmichnicht! (UA / 9+)
Regie: Judith Seibert

Schauburg München: Haram – Geschichte einer marokkanischen Familie (13+)
von Ad de Bont, Deutsch von Barbara Buri – I: Kristo Šagor

Stadttheater Fürth: Die Zertrennlichen (9+)
von Fabrice Melquiot, Deutsch von Leyla-Claire Rabih und Frank Weigand - I: Thomas Stang

Theater Mummpitz: Paula und die Leichtigkeit des Seins (6+)
nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Zoran Drvenkar - I: Andrea Maria Erl

Die Bayerischen Theatertage finden vom 20. -31. Mai am Landestheater Schwaben in Memmingen statt. Das Programm des Festivals wurde in diesem Jahr erstmals durch ein Kuratorium bestimmt.

(Landestheater Schwaben / jeb)

 

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Kommentare  
Theatertage Bayern: Kunst ist kein Wettbewerb
Schade, ein Festival auf dem es bisher darum ging die Vielfalt aller Theater Bayerns zu zeigen wird jetzt durch ein Kuratorium zum Kräftemessen.
Wirklich eine traurige Entwicklung die einen Wettbewerb schafft, wo es eigentlich um möglichst vielfältigen künstlerischen Austausch gehe sollte..
Bayerische Theatertage: furchtbare Kuration
Verzeihung und bei aller Liebe:
Soviel besseres und soviel mehr gab es zu sehen in Bayern als diese ausgewählten Produktionen - man hätte sich mal nur bewegen müssen in die freie Szene z.b. dort hätte man Antworten bekommen.
Gut dass die freie Szene zumindest NUR und EINZIG im bayerischen Teil zur geltung kommt.
Das erste mal kuratiert und hoffentlich nie mehr. Apropos auch im Kurationsteam bitte auf Diversität prüfen bevor jene nach Stoffen der "Diversität" suchen.
Danke
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