Großbritannien und Nordamerika first

Berlin, 2. März 2020. Die Berliner Festspiele haben ihre Einladungen zum Stückemarkt des diesjährigen 57. Theatertreffens bekannt gegeben. Aus 361 Einsendungen aus 63 Ländern, von denen 20 Arbeiten in der Abschlussdiskussion berücksichtigt wurden, entschied sich die Jury für diese fünf Beiträge (beim Klick auf das Wort "Kurzbeschreibungen" finden Sie Informationen zu den Arbeiten):

  • Aalaapi von Laurence Dauphinais (Kanada – Projekt) {slider=Kurzbeschreibung |closed} "Aalaapi" beschäftigt sich mit einer marginalisierten Gruppe, die kaum eine Stimme bekommt: den Inuit. Laurence Dauphinais erzählt anhand von dokumentarischem Material die Geschichte von indigenen Künstler*innen, die zwischen verschiedenen Lebensrealitäten pendeln: von der kanadischen Großstadt bis hinter den Polarkreis. So wird die Notwendigkeit einer offenen Begegnung mit dem Unbekannten verhandelt.
  • Dreams in Black Major von Nia Farrell und Talia Paulette Oliveras (USA – Text) {slider=Kurzbeschreibung |closed} Nia Farrells und Talia Paulette Oliveras' "Dreams in Black Major" ist eine Auseinandersetzung mit der Schwarzen PoC-Bewegung in den USA. In der Form eines ritualisierten Manifests formuliert sie radikal den Versuch eines "Afrofuturistic Movement" mit dem Anspruch, solidarische Diskursräume zu öffnen und dabei Rassismus und Klassismus – auch im Theaterraum – neu zu befragen.
  • Midnight Movie von Eve Leigh (England – Text) {slider=Kurzbeschreibung |closed} Verfasst als Autofiktionsstück, handelt Eve Leighs "Midnight Movie" von einer jungen Frau, die unter chronischen Schmerzen leidet. Ihre schlaflosen Nächte verbringt sie einsam im Internet, wo sie versucht, der Realität Tab für Tab und Story für Story zu entfliehen.
  • Coop von Sam Max (USA – Text) {slider=Kurzbeschreibung |closed} In "Coop" entwirft Sam Max die Geschichte eines Mädchens, das auf einer Farm gefangen in ritualisierten Handlungen und in Abschottung von der Außenwelt lebt. "Coop" stellt Fragen nach einem möglichen Zusammenleben im heutigen Amerika, dem Verfall der Werte und nach dem Preis der Emanzipation.
  • Alle eingeladenen Künstler*innen stammen aus dem britischen und nordamerikanischen Raum. Der Jury des Stückemarkts gehörten in diesem Jahr an: Autorin Jackie Sibblies Drury, Choreographin Marlene Monteiro Freitas, Schauspielerin Linda Pöppel, Regisseurin Laila Soliman und Stückemarkt-Leiterin Maria Nübling.

    Die eingeladenen Arbeiten werden entsprechend ihrer Form in szenischen Lesungen oder Performances beim Theatertreffen-Stückemarkt präsentiert. Die Siegerarbeit erhält einen Werkauftrag verbunden mit der Realisierung einer neuen Arbeit am Schauspiel Dortmund unter der kommenden Intendanz von Julia Wissert.

    (Berliner Festspiele / chr)

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