meldung
Die Künstlerin Tabea Blumenschein ist tot
Queere Ikone
4. März 2020. Tabea Blumenschein ist tot. Das berichten diverse Zeitungen, darunter der Berliner Tagesspiegel, wo die Filmemacherin Ulrike Ottinger einen Nachruf schreibt. Mit Ottingers Film "Bildnis einer Trinkerin" war Tabea Blumenschein 1979 bekannt geworden. Auch in weiteren Ottinger-Filmen wirkte Blumenschein mit.
1953 als Tochter Banater Schwaben in Konstanz geboren, war die Schauspielerin, Künstlerin und Autorin in den 1980er Jahren schillernder Bestandteil der Kunstszene West-Berlins. So gehörte sie der Musik-und Künstlergruppe "Die tödliche Doris" an, malte, entwarf Mode für Menschen jenseits der Körpernormen und arbeitete gelegentlich auch als Kostüm- und Bühnenbildnerin – unter anderem am Schauspielhaus Bochum, wo sie 1983 an Walter Bockmayers Uraufführung von Herbert Achternbuschs Stück "Der Frosch" mitwirkte. "Sie war sexpositiv und queer, als es die Begriffe noch gar nicht gab", so das Magazin "Siegessäule" in einem Nachruf, das Tabea Blumenschein als Queere Ikone sowie Vorläuferin der feministischen Punkrevolutionärinnen "Riot Grrrl" feiert.
"Sie wohnte seit der Wende in der Allee der Kosmonauten, ein Name, der wie eine Startrampe klingt zu einer unbekannten Reise ins All," schreibt Ulrike Ottinger, die in den 1970er und 1980er Jahren Blumenscheins Lebensgefährtin war in ihrem Tagesspiegel-Nachruf, "wo Erdenschwere sich in Schwerelosigkeit verwandelt".
(Der Tagesspiegel / siegessaeule.de / sle)
Wir halten Sie auf dem Laufenden
Wir sichten täglich, was in Zeitungen, Onlinemedien, Pressemitteilungen und auf Social Media zum Theater erscheint, wählen aus, recherchieren nach und fassen zusammen. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrem finanziellen Beitrag.
mehr meldungen
meldungen >
- 24. April 2024 Deutscher Tanzpreis 2024 für Sasha Waltz
- 24. April 2024 O.E.-Hasse-Preis 2024 an Antonia Siems
- 23. April 2024 Darmstadt: Neuer Leiter für Schauspielsparte
- 22. April 2024 Intendanz-Trio leitet ab 2025 das Nationaltheater Weimar
- 22. April 2024 Jens Harzer wechselt 2025 nach Berlin
- 21. April 2024 Grabbe-Förderpreis an Henriette Seier
- 17. April 2024 Autor und Regisseur René Pollesch in Berlin beigesetzt
- 17. April 2024 London: Die Sieger der Olivier Awards 2024
neueste kommentare >