nachtkritikstream - "Mutterland…stille" von Emre Akal am HochX München
"Mutterland…stille" von Emre Akal am HochX München
23. März 2020. Weil die meisten Theater nicht mehr spielen können, stellt nachtkritik.de einen digitalen Spielplan aus Livestreams und Aufzeichnungen von Inszenierungen zusammen. Am 23. März haben wir hier Emre Akals Inszenierung seines Stücks Mutterland…stille gezeigt, herausgekommen im November 2017 am HochX München.
Zum Stück:
In seinem neuen Projekt zeichnet Emre Akal den Prototyp einer türkischen Familie, die keinen Platz mehr hat im rasenden Wandel ihres Landes. Ermöglicht durch ein Stipendium der Stadt München hat Emre Akal ein Land durchforstet, das immer mehr in Stille versinkt und Gedanken oder Meinungen unaussprechbar werden. Ein Land, das hart ist wie sein konservativer Führer und weich wie die streichelnde Hand einer Mutter, in dem Tod, folgenlose Aggression, Lüge und Misstrauen nicht nur die Straßen der Städte erobern, sondern auch immer tiefer in die Seelen der Menschen und den Mikrokosmos Familie einbrechen und jedes ausgesprochene Wort das Ende bedeuten könnte für das letzte bisschen Glück.
Emre Akal fragt nach den Menschen, die mit dieser schnellen Entwicklung nicht Schritt halten können, die nun krampfhaft versuchen, in Ritualen und Gewohnheiten die letzte noch freie Zone des vermeintlichen Glücks vor dem immer grauer werdenden „Draußen“ zu beschützen: Das „Zuhause“ als einziger Ort des Durchatmens, des Rückzugs und der Selbstbestimmung, in dem man noch die Kontrolle über Harmonie und Zusammenhalt hat. In einem assoziativen Bilderbogen erlebt der Zuschauer eine in einem seltsamen gesellschaftlichen Spalt steckengebliebene Mischung aus Lethargie, Aufbruchsstimmung, Sehnsucht, Ermüdung und Sprachlosigkeit.
Mathias Hejny hat die Arbeit für die Abendzeitung besprochen, die Süddeutsche Zeitung hat den Regisseur und Autor Emre Akal porträtiert.
Mutterland…stille
von Emre Akal
Konzept, Regie und Inszenierung: Emre Akal; Stimmverrichterin: Ruth Geiersberger; Konzept und Dramaturgie: Rieke Süßkow; Bühne und Kostüme: Aylin Kaip; Live Sound und Musik: Ardhi Engl; Produktionsleitung: Rat&Tat Kulturbuero; Lichtdesign und Technische Leitung: Rainer Ludwig | Regieassistenz: Anna Prucker.
Mit: Mit Erkin Akal, Melek Erenay, Katharina Friedl, Caglar Yigitogullari, Julia Carina Wachsmann, Burak Uzuncimen.
Freie Produktion von Emre Akal, gefördert von der Stadt München.
http://theater-hochx.de
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danke für eure streaming Aktion! Dieses Video hat mir auf alle Fälle die Quarantäne versüsst.
Obwohl das Stück aufs äusserste reduziert ist, hat es doch eine starke Tiefe, die sich auf verschiedene Ebenen verteilt. Durch die Akustik und Bildästhetik taucht man schnell in eine interessante Welt ein. In jedem Fall ein must see
Vielen Dank Nachtkritik für das Streamen dieses Kleinjuwels, was man sonst still und klanglos verpasst hätte! Sehr schade, dass es keine Nachtkritik - Kritik gibt zu diesem Stück. Eigentlich wäre das doch jetzt die Gelegenheit das nachzuholen? Verstehe gar nicht wie dieses Stück nicht andernorts zu sehen ist.
Danke dafür!
Mochte ich gern!
Vielen Dank, Nachtkritik!
Schließe mich #3 an, Mutterland regt zum Nachdenken an.
Vielen Dank für diesen Stream!
Musste dauernd an die Angstbilder von Francis Bacon denken
Mochte den Zugriff und wäre in live bestimmt nochmal krasser.
Die klaustrophobische Stimmung hat mich im Anbetracht an unsere Realität gerade sehr mitgenommen.
Spannend
Das hier fand ich einfach mega gut :)
Spannend und traurig umd witzig!!
Thx nachtkritik und hoffe wir bleiben alle gesund
Ein ganz tolles Theatererlebnis. Eine tolle Herausforderung für den Zuschauer, ganz im Gegensatz zu vielen anderen Stücken, die bspw. zum Programm des Gorki-Theaters gehören...