"Die Nashörner" am Hans Otto Theater Potsdam inszeniert von Esther Hattenbach

6. April 2020. Weil die Theater nicht mehr spielen können, stellt nachtkritik.de einen digitalen Spielplan aus Mitschnitten von Inszenierungen zusammen: Vom 6. April 18 Uhr bis 7. April 18 Uhr zeigen wir "Die Nashörner" von Eugène Ionesco, inszeniert von Esther Hattenbach. Premiere war am 21. Februar 2020 am Hans Otto Theater Potsdam.


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Zum Stück auf der Webseite des Hans Otto Theaters:

"Eines schönen Sonntagmittags beobachten der Büroangestellte Behringer und sein Freund Hans einen merkwürdigen Vorfall: Ein Nashorn stürmt in vollem Galopp durch die Stadt. Kurz darauf ein zweites. Oder war es doch dasselbe? Nicht die Tatsache an sich beunruhigt die beiden, sondern nur die Ungewissheit, ob es nun ein und derselbe Dickhäuter oder doch zwei unterschiedliche waren. Auch am nächsten Morgen wird der Vorfall im Büro heftig diskutiert, als plötzlich Frau Ochs erscheint und berichtet, ihr Mann habe sich in ein Nashorn verwandelt. Nach und nach tauchen weitere wutschnaubende, alles niederwalzende Dickhäuter in der Stadt auf, weil sich immer mehr Einwohner verwandeln. Wer mit dem Zeitgeist gehen oder dazugehören will, tut es ihnen gleich und wird Teil dieser Massenbewegung. Nur Behringer, Ionescos tragisch-komischer Antiheld, widersetzt sich. Am Ende sind er und seine Kollegin Daisy die einzigen menschlichen Lebewesen – und damit die Außenseiter in der Stadt. Können sie sich allein genügen, sich lieben oder sogar ein neues Menschengeschlecht begründen? Einen kurzen Moment lang scheint es so, doch dann kann auch Daisy der Versuchung nicht mehr widerstehen, den gleichen Weg wie alle anderen zu gehen. Behringer bleibt allein zurück."
Eugène Ionesco hat eine verrückte Geschichte über Massenwahn und Anpassertum geschrieben, die eindrücklich zeigt, mit welcher Geschwindigkeit unreflektierte Meinungen zu weitverbreiteten Stimmungen werden können, die dann plötzlich und unaufhaltsam zu totalitären gesellschaftlichen Umwälzungen führen.

Die Nashörner
von Eugène Ionesco
Regie: Esther Hattenbach, Bühne und Kostüm: Regina Lorenz-Schweer, Dramaturgie: Alexandra Engelmann, Komposition & Sounds: Johannes Bartmes, Choreografische Mitarbeit: Marita Erxleben.
Mit: Bettina Riebesel als die Hausfrau, Ulrike Beerbaum als die Kellnerin / Frau Ochs, Jörg Dathe als Hans, Henning Strübbe als Behringer, Hannes Schumacher als der Wirt / Herr Schmetterling, Philipp Mauritz als der Herr, Paul Wilms als der Logiker / Stech, Franziska Melzer als Daisy, Jan Hallmann als Wisser.
Dauer: 1 Stunde 45 Minuten
Premiere: 21. Februar 2020

www.hansottotheater.de

 

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