"Das große Heft" am Staatsschauspiel Dresden

18. April 2020. Weil die Theater nicht mehr spielen können, stellt nachtkritik.de einen digitalen Spielplan aus Mitschnitten von Inszenierungen zusammen: Vom 18. April 18 Uhr bis 19. April 18 Uhr zeigen wir „Das große Heft“ von Ágota Kristóf, Premiere der Inszenierung von Ulrich Rasche war am 11. Februar 2018 am Staatsschauspiel Dresden, die Inszenierung war zum Berliner Theatertreffen 2019 eingeladen, wo Johannes Nussbaum für seine Darstellung darin mit dem Kerr-Preis ausgezeichnet wurde.


20 NAC Stream Heft2 Popup


Zum Stück auf der Webseite des Staatsschauspiels Dresden:

Sie sind Zwillinge. Sie kommen aus der großen Stadt, die bombardiert wird. Jetzt sollen sie bei der Großmutter bis zum Ende des Krieges bleiben. Einer verrohten Welt im Krieg begegnen die Zwillinge mit Härte. Fernab von der Schule bringen sie sich selbst bei, was sie fürs Überleben brauchen: Sie härten ihre Körper mit Schlägen ab, den Geist mit Schimpfworten – in beiden Fällen mit dem Ziel unempfindlich alles auszuhalten, nicht zu weinen, psychische wie physische Schmerzen nicht mehr wahrzunehmen. Sie betteln, hungern, schlachten, stehlen, töten, stellen sich taub, blind, üben sich in Bewegungslosigkeit. Sie beobachten ihre Umwelt, machen sich Schwachstellen zunutze und setzen an anderer Stelle ihr Wissen mit Kalkül ein. Sie passen sich dieser vom Krieg geprägten Gesellschaft auf ihre Art an, lernen sich zu wehren und entwickeln ihre ganz eigenen Moralvorstellungen. Das Bild einer wohlbehüteten Kindheit lassen sie dabei weit hinter sich und werden zu erbarmungslosen jungen Erwachsenen, die über Leichen gehen. Ihre gewonnenen Erkenntnisse und Wahrheiten tragen sie in das Große Heft ein. So entsteht eine Aufsatzsammlung, die die Übungen und Entwicklung der Zwillinge in schonungslosen kurzen Sätzen ohne Schnörkel oder Gefühlsduselei dokumentiert.
Ágota Kristóf schildert in ihrem 1987 erschienenen Debutroman die Lebensgeschichte zweier Brüder, bei der Realität, Fiktion und Lüge nah beieinander liegen. Der Roman DAS GROSSE HEFT wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt und zum Livre Européen gekürt.

Einführung zur Inszenierung von Dramaturgin Katrin Breschke und Chefdramaturg Jörg Bochow auf der Webseite des Staatsschauspiels Dresden.

 

Hier gibt es die Nachtkritik mit Kritikenrundschau und hier den Bericht vom Theatertreffen-Gastspiel.

 

Das große Heft
nach dem Roman von Ágota Kristóf
Aus dem Französischen von Eva Moldenhauer
in einer Fassung von Ulrich Rasche und Alexander Weise
Regie und Bühne: Ulrich Rasche, Bühnenbildmitarbeit: Sabine Mäder, Kostüme und Bühnenbildmitarbeit: Romy Springsguth, Chorleitung: Alexander Weise, Toni Jessen, Komposition: Monika Roscher, Dramaturgie: Jörg Bochow, Katrin Breschke.
Mit: László Branko Breiding, Philipp Grimm, Jannik Hinsch, Harald Horváth, Robin Jentys, Toni Jessen, Moritz Kienemann, David Kosel, Sam Michelson, Johannes Nussbaum, Justus Pfankuch, Daniel Séjourné, Yassin Trabelsi, Alexander Vaassen, Simon Werdelis, Tommy Wiesner, Musiker: Heiko Jung, Christoph Uschner, Kseniya Trusava, Slowey Thomsen.

Dauer: 3 Stunden 40 Minuten, eine Pause
staatsschauspiel-dresden.de

 

Unser digitaler Spielplan mit diversen Streaming- und Kulturangeboten online.

Unterstützen Sie uns mit einer Spende, damit wir weiterhin täglich Aufführungen streamen können.

"Das große Heft" am Staatsschauspiel Dresden

18. April 2020. Weil die Theater nicht mehr spielen können, stellt nachtkritik.de einen digitalen Spielplan aus Mitschnitten von Inszenierungen zusammen: Vom 18. April 18 Uhr bis 19. April 18 Uhr zeigen wir „Das große Heft“ von Ágota Kristóf, Premiere der Inszenierung von Ulrich Rasche war am 11. Februar 2018 am Staatsschauspiel Dresden, die Inszenierung war zum Berliner Theatertreffen 2019 eingeladen, wo Johannes Nussbaum für seine Darstellung darin mit dem Kerr-Preis ausgezeichnet wurde.


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Zum Stück auf der Webseite des Staatsschauspiels Dresden:

Sie sind Zwillinge. Sie kommen aus der großen Stadt, die bombardiert wird. Jetzt sollen sie bei der Großmutter bis zum Ende des Krieges bleiben. Einer verrohten Welt im Krieg begegnen die Zwillinge mit Härte. Fernab von der Schule bringen sie sich selbst bei, was sie fürs Überleben brauchen: Sie härten ihre Körper mit Schlägen ab, den Geist mit Schimpfworten – in beiden Fällen mit dem Ziel unempfindlich alles auszuhalten, nicht zu weinen, psychische wie physische Schmerzen nicht mehr wahrzunehmen. Sie betteln, hungern, schlachten, stehlen, töten, stellen sich taub, blind, üben sich in Bewegungslosigkeit. Sie beobachten ihre Umwelt, machen sich Schwachstellen zunutze und setzen an anderer Stelle ihr Wissen mit Kalkül ein. Sie passen sich dieser vom Krieg geprägten Gesellschaft auf ihre Art an, lernen sich zu wehren und entwickeln ihre ganz eigenen Moralvorstellungen. Das Bild einer wohlbehüteten Kindheit lassen sie dabei weit hinter sich und werden zu erbarmungslosen jungen Erwachsenen, die über Leichen gehen. Ihre gewonnenen Erkenntnisse und Wahrheiten tragen sie in das Große Heft ein. So entsteht eine Aufsatzsammlung, die die Übungen und Entwicklung der Zwillinge in schonungslosen kurzen Sätzen ohne Schnörkel oder Gefühlsduselei dokumentiert.
Ágota Kristóf schildert in ihrem 1987 erschienenen Debutroman die Lebensgeschichte zweier Brüder, bei der Realität, Fiktion und Lüge nah beieinander liegen. Der Roman DAS GROSSE HEFT wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt und zum Livre Européen gekürt.

Einführung zur Inszenierung von Dramaturgin Katrin Breschke und Chefdramaturg Jörg Bochow auf der Webseite des Staatsschauspiels Dresden.

 

Hier gibt es die Nachtkritik mit Kritikenrundschau und hier den Bericht vom Theatertreffen-Gastspiel.

 

Das große Heft
nach dem Roman von Ágota Kristóf
Aus dem Französischen von Eva Moldenhauer
in einer Fassung von Ulrich Rasche und Alexander Weise
Regie und Bühne: Ulrich Rasche, Bühnenbildmitarbeit: Sabine Mäder, Kostüme und Bühnenbildmitarbeit: Romy Springsguth, Chorleitung: Alexander Weise, Toni Jessen, Komposition: Monika Roscher, Dramaturgie: Jörg Bochow, Katrin Breschke.
Mit: László Branko Breiding, Philipp Grimm, Jannik Hinsch, Harald Horváth, Robin Jentys, Toni Jessen, Moritz Kienemann, David Kosel, Sam Michelson, Johannes Nussbaum, Justus Pfankuch, Daniel Séjourné, Yassin Trabelsi, Alexander Vaassen, Simon Werdelis, Tommy Wiesner, Musiker: Heiko Jung, Christoph Uschner, Kseniya Trusava, Slowey Thomsen.

Dauer: 3 Stunden 40 Minuten, eine Pause
staatsschauspiel-dresden.de

 

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Kommentare  
nk-Stream Das große Heft: Boybandkitsch
Ich weiß das soll große Kunst sein, aber auf mich wirkt diese Inszenierung wie ein unbeholfener Musical-Abend, der monumental und archaisch wirken will. Es wirkt kitschig, wie eine geschniegelte Boyband, die mit Rammsteinmusikvideo-Ästhetik, auf tiefsinnig und bedrohlich machen will.
Pathos funktioniert nur mit wahrer Substanz und wahren Emotionen.
nk-Stream Das große Heft: Vorteile des Videos
Vorteile des Videos: die enorme Dezibel-Zahl des Live-Erlebnisses ist reduziert. Die Nuancen im Spiel der Zwillinge, die Franz Rogowski bei der Kerr-Preis-Verleihung 2019 betont hat, werden deutlicher.

Die Wucht der Maschinen und das Stampfen des Chores finde ich trotz der selbstverständlichen Einschränkungen auch in der Aufzeichnung wirkungsvoll.
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