Eine Legende
Paris, 18. Mai 2020. Die französische Schauspiel-Legende Michel Piccoli ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Piccoli sei am 12. Mai an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben, berichtet u.a. Der Spiegel und stützt sich dabei auf die französische Nachrichtenagentur AFP, die einen Freund der Familie zitiert. Der gebürtige Pariser hat in mehr als 220 Filmen mitgewirkt, darunter in Klassikern wie "Tagebuch einer Kammerzofe", "Der diskrete Charme der Bourgeoisie" und "Das große Fressen".
Allerdings blieb er auch stets dem Theater verbunden. Nach seiner Schauspielausbildung trat er an verschiedenen Pariser Bühnen auf und war zeitweilig Direktor des Théâtre de Babylone. Neben seiner Filmtätigkeit trat Piccoli in zahlreichen Theaterproduktionen auf. U.a. in Inszenierungen von Luc Bondy, Peter Brook, Robert Wilson, Patrice Cheréau und Klaus Michael Grüber war er zu sehen in Rollen von Racine und Shakespeare, Tschechow und Hochhuth, Koltès und Fry. 2001 wurde er als erster Schauspielkünstler mit dem Europäischen Theaterpreis geehrt. 2009 spielte er in Paris "Minetti" von Thomas Bernhard, hier die Nachtkritik.
(Spiegel / geka)
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