nachtkritikstream - "Corona Papers" von Stephan Lack
"Corona Papers" aus Neuwied
16. Juni 2020. Weil die Theater erst allmählich wieder Türen, Tore und Bühnen öffnen, stellt nachtkritik.de noch bis Juli einen digitalen Spielplan aus Mitschnitten von Inszenierungen zusammen: Vom 16. Juni, 18 Uhr, bis 17. Juni zeigen wir für 24 Stunden "Corona Papers" von Stephan Lack, inszeniert von Lajos Wenzel am Schlosstheater Neuwied, der Hauptspielstätte des Landestheater Rheinland-Pfalz. Die "Corona Papers" entstanden als brandaktuelle Reaktion auf den Lockdown infolge der Seuche. Am vergangenen Samstag hatte das Auftragswerk Premiere in Neuwied - vor 66 Zuschauern.
Das Landestheater Rheinland-Pfalz schreibt über "Corona Papers":
"Maskenpflicht im Supermarkt, geschlossene Kneipen und Bars, Verzicht auf soziale Kontakte. All das kümmert Nik kaum, denn schließlich verbringt er seine Tage auch sonst am liebsten allein vorm Pc – natürlich in seinem alten Kinderzimmer bei Hotel Mama. Der Endzwanziger lebt in seiner eigenen Blase: als selbsterklärter „Incel“ ist er auf dubiosen Internetseiten unterwegs und tauscht die neuesten Verschwörungstheorien mit seinen digitalen Bekanntschaften aus. So lernt er auch Wutbürger23 kennen, der im Besitz von Geheimdokumenten, den sogenannten „Corona Papers“ ist und Nik diese persönlich zeigen möchte…
Ganz anders bei Familienmanagerin Sascha. Statt die Zeit der Einschränkungen in trauter Umgebung mit Ihren Liebsten zu verbringen, driftet Ihre Familie immer weiter auseinander. Ihr durch Corona plötzlich arbeitsloser Gatte verbarrikadiert sich im heimischen Keller, die Teenagertochter die noch voll in der Pubertät steckt und der 11jährige Sohn, der sich gerade in diese begibt brauchen viel Raum und zu allem Übel verschwindet auch noch ihr halbseniler Vater plötzlich spurlos aus dem Haus. So begibt sich Sascha trotz Corona auf die Suche und landet dabei auch vor Niks Haustür.
Die Uraufführung von der Landesbühne Rheinland-Pfalz untersucht den Zusammenprall zweier Welten, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Was macht die aktuelle Situation mit den Menschen? Und wie kann man trotz Abstand Nähe erleben? Im durch die Hygiene- und Schutzverordnungen in den Zuschauerzahlen stark eingeschränktem Saal, wird das Publikum Teil der Inszenierung und kann sich selber fragen: Werden wir auch mit Entfernung berührt?"
Corona Papers
von Stephan Lack
Uraufführung
Regie: Lajos Wenzel, Bühnenbild: Künstlerkollektiv NUANS, Kostüme: Sylvia Rüger.
Mit: Madeleine Niesche, Carl Bruchhäuser.
Premiere am 13. Juni 2020 im Schlosstheater Neuwied
Dauer:
www.schlosstheater.de
Unser digitaler Spielplan mit diversen Streaming- und Kulturangeboten online
Unterstützen Sie uns, damit wir weiterhin täglich Aufführungen streamen können
"Corona Papers" aus Neuwied
16. Juni 2020. Weil die Theater erst allmählich wieder Türen, Tore und Bühnen öffnen, stellt nachtkritik.de noch bis Juli einen digitalen Spielplan aus Mitschnitten von Inszenierungen zusammen: Vom 16. Juni, 18 Uhr, bis 17. Juni zeigen wir für 24 Stunden "Corona Papers" von Stephan Lack, inszeniert von Lajos Wenzel am Schlosstheater Neuwied, der Hauptspielstätte des Landestheater Rheinland-Pfalz. Die "Corona Papers" entstanden als brandaktuelle Reaktion auf den Lockdown infolge der Seuche. Am vergangenen Samstag hatte das Auftragswerk Premiere in Neuwied - vor 66 Zuschauern.
Das Landestheater Rheinland-Pfalz schreibt über "Corona Papers":
"Maskenpflicht im Supermarkt, geschlossene Kneipen und Bars, Verzicht auf soziale Kontakte. All das kümmert Nik kaum, denn schließlich verbringt er seine Tage auch sonst am liebsten allein vorm Pc – natürlich in seinem alten Kinderzimmer bei Hotel Mama. Der Endzwanziger lebt in seiner eigenen Blase: als selbsterklärter „Incel“ ist er auf dubiosen Internetseiten unterwegs und tauscht die neuesten Verschwörungstheorien mit seinen digitalen Bekanntschaften aus. So lernt er auch Wutbürger23 kennen, der im Besitz von Geheimdokumenten, den sogenannten „Corona Papers“ ist und Nik diese persönlich zeigen möchte…
Ganz anders bei Familienmanagerin Sascha. Statt die Zeit der Einschränkungen in trauter Umgebung mit Ihren Liebsten zu verbringen, driftet Ihre Familie immer weiter auseinander. Ihr durch Corona plötzlich arbeitsloser Gatte verbarrikadiert sich im heimischen Keller, die Teenagertochter die noch voll in der Pubertät steckt und der 11jährige Sohn, der sich gerade in diese begibt brauchen viel Raum und zu allem Übel verschwindet auch noch ihr halbseniler Vater plötzlich spurlos aus dem Haus. So begibt sich Sascha trotz Corona auf die Suche und landet dabei auch vor Niks Haustür.
Die Uraufführung von der Landesbühne Rheinland-Pfalz untersucht den Zusammenprall zweier Welten, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Was macht die aktuelle Situation mit den Menschen? Und wie kann man trotz Abstand Nähe erleben? Im durch die Hygiene- und Schutzverordnungen in den Zuschauerzahlen stark eingeschränktem Saal, wird das Publikum Teil der Inszenierung und kann sich selber fragen: Werden wir auch mit Entfernung berührt?"
Corona Papers
von Stephan Lack
Uraufführung
Regie: Lajos Wenzel, Bühnenbild: Künstlerkollektiv NUANS, Kostüme: Sylvia Rüger.
Mit: Madeleine Niesche, Carl Bruchhäuser.
Premiere am 13. Juni 2020 im Schlosstheater Neuwied
Dauer:
www.schlosstheater.de
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Theater spielt und stemmt sich so gegen die Krise und den Stillstand?
Theater beweist Mut, Risikobereitschaft und Fantasie?
Dass für alles die Antwort "Schlosstheater Neuwied" lautet, ist schon cool.
Große Bühnen des Landes, nehmt ihr die Herausforderung an? :-)
Kisten werden verrückt, gestapelt, benutzt. Man überdenkt die gerade eingeordneten, ist sich seiner Meinung nicht sicher und muss selbst entscheiden, ob ein Unrecht mit einem anderen beglichen werden kann. Das Thema Corona verschwimmt mit der Zeit immer mehr, am Ende schwirren dem Zuschauer Fragen über Beziehung, Schuld, Verschwörungen und das Menschsein im Kopf.
Eine wirklich spannende Inszenierung, die auch über die Pandemie hinaus sehenswert ist.