⭐️ Netztheater Special

30. Juli 2020. Seit die Theater coronabedingt geschlossen haben, hat nachtkritik.de nicht nur einen digitalen Spielplan zusammengestellt. Es wurden auch die vielen digitalen Hervorbringungen der Theater im deutschsprachigen Raum gesichtet. Was hier besonders auffiel, was wir wegweisend oder anderweitig bemerkenswert fanden, zeigen wir nun vom 3. Juli 2020 ab 18 Uhr bis 7. Juli 2020 18 Uhr noch einmal gebündelt und von Künstler*innengesprächen gerahmt in einem Netztheater Special.

 

Hier geht's zum Editorial für unser Netztheater Special.

 

3. Juli 2020

18 Uhr bis 24 Uhr: Wir sind noch einmal davongekommen, Regie: Marcel Kohler, Theaterakademie August Everding München

20 Uhr: Gespräch mit Marcel Kohler und Nils Strunk

⭐️ 1942 schrieb Thornton Wilder mit "Wir sind noch einmal davongekommen" ein Stück über die von Katastrophen geplagte Menschheit und den Kampf des ständigen Neuanfangs. 2020 plante der Abschlussjahrgang Schauspiel der Theaterakademie unter der Regie von Marcel Kohler, diesen brandaktuellen Stoff neu zu erforschen. Jedoch mussten aufgrund der Corona-Krise die Proben und die Bühnenvorstellungen der Produktion abgesagt werden. Stattdessen wurde das Stück unter Einbeziehung dieser theatralen Ausnahmesituation Wilders Stück über Videokonferenzen erarbeitet.

 

4. Juli 2020

ab 18 Uhr: Hogwarts-Exkursionen mit Gro Swantje Kohlhof, Münchner Kammerspiele

20 Uhr: Gespräch mit Gro Swantje Kohlhof

⭐️ Immer mittwochs um 18 Uhr lud die Schauspielerin Gro Swantje Kohlhof auf der Homepage der Münchner Kammerspiele eine Zeit lang zu einer Traumreise nach Hogwarts in die Welt von Harry Potter und seinen Freunden – und das live aus ihrem Jugendzimmer, mit allen Requisiten, die dieses so hergab.

 

5. Juli 2020

18 Uhr: Lange Nacht des Dekalog, von und mit Christopher Rüping, Schauspielhaus Zürich

live moderiert und mit Live-Chat

gegen 21 Uhr: Gespräch mit Christopher Rüping, Wiebke Mollenhauer und Katinka Deecke

⭐️ "Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Gött­er haben neben mir."​ So klar steht es geschrieben im Ersten Gebot de­s​ Alten Testaments. Bei Go­tt gibt es keine Zwe­ifel,​ er*sie ist unmissverständlich und klar. Anders als​ der Mensch. Wie es dem Vieles denkenden Menschen​ angesichts der Klarh­eit von Gottes Gebot­en geht, hat der pol­nische​ Filmregisseur Krzysztof​ Kieślow­ski Ende der 1980er Jahre in den zehn Ep­isoden​ seines​ Deka­logs​ untersucht. Christop­her​ Rüping nimmt di­ese Filme​ nun als Vorlage für ein The­aterprojekt ohne The­ater.​ 

 

6. Juli 2020

Ab 18 Uhr (online für 48 Stunden) zeitfuereinander.com – 1. und 2. Staffel – von Anne Lenk, Camill Jammal, Philipp Arnold & Ensembles

⭐️ In den frühen Tagen der Theaterschließungen und der Einstellung des Probebetriebes haben eine Gruppe von Schauspielerinnen und eine Regisseurin eine improvisierte Speed-Dating-Serie entwickelt, in der zunächst fünf Frauen auf fünf Männer treffen, alle im Altersspektrum zwischen 30 und 40, mit vorbereiteten Figuren, in jeweils fünf mal fünf minütigen improvisierten Zoom-Treffen, sodass fünf Folgen à 25 Minuten entstanden sind. In der zweiten Staffel begegnen sich dann jeweils fünf Paare in zehnminütigen Dates per Zoom, und vertiefen ihre Bekanntschaft. Die Folgen wurden bereits über die Theater der jeweiligen Ensemblemitglieder veröffentlicht: Deutsches Theater Berlin, Düsseldorfer Schauspielhaus, Schauspiel Hannover, Residenztheater München und Staatstheater Nürnberg.

 

7. Juli 2020

Ab 18 Uhr (online für 24 Stunden) zeitfuereinander.com – Premiere der 3. Staffel! – von Anne Lenk, Camill Jammal, Philipp Arnold & Ensembles

21 Uhr: Gespräch mit Anne Lenk und Beteiligten der drei Staffeln von "zeitfuereinander.com"

⭐️ In der bisher unveröffentlichten dritten Staffel von zeitfuereinander.com begegnen sich sechs Männer, in einem größeren Altersspektrum, und daten sich für jeweils fünf Minuten. Daraus sind drei Filme von je 30 Minuten entstanden. 

 

3. Juli bis 7. Juli 

Das digital reproduzierte Deutsche Theater von CyberRäuber

⭐️ Vom 19. bis 21. Juni hätte im Deutschen Theater Berlin das Festival "Radar Ost" für Theater aus Osteuropa und Russland stattfinden sollen. Als das Festival coronabedingt ausfallen musste, wurden die Aufzeichnungen der Inzenierungen oder digitale Adaptionen der eingeladenen Stücke, Podiums- und Publikumsgespräche, Chats und Workshops nicht einfach gestreamt. Das Kollektiv CyberRäuber hatte das Deutsche Theater in 3D als digitale Umgebung im Stil einer interaktiven Graphic Novel reproduziert. Per Curser konnten Zuschauer*innen es durchstreifen, um dann an verschiedensten Orten im digital reproduzierten Haus die Veranstaltungen als Videos oder Live-Streams abzurufen. Für die Dauer dieses Schwerpunkts ist das digitale DT noch einmal geöffnet – und kann (nach Festivalende jetzt natürlich leer) ausgiebig durchstreift und erkundet werden.

 

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