Repressalien gegen russische Theatermacherin
Der Staat ist da, wo Hass ist?
14. August 2020. Sechs Jahre Haft drohen der russischen Theatermacherin und LGBTIQ-Aktivistin Yulia Tsvetkova. Sie stehe derzeit erneut unter Hausarrest, ist aus den Kreisen des Berliner Maxim Gorki Theaters zu erfahren.
Yulia Tsvetkova gründete in ostrussischen Stadt Komsomolsk-on-Amur das Kinder- und Jugendtheater Merak, das sie bis vor kurzem leitete.
Erstmals unter Hausarrest stand die 27-Jährige Aktivistin von November 2019 bis März 2020. Wegen ihrer feministischen Zeichnungen des weiblichen Körpers, die sie online auf der Webseite “The Vagina Monologues” veröffentlichte, wurde sie beschuldigt, "pornografisches Material hergestellt und verbreitet" zu haben, so die Menschenrechtsorganisation Amnesty International.
Im Juli 2020 wurde sie zum zweiten Mal für ihre Zeichnung einer queeren Familie unter dem Titel “Family is where there is Love” (Familie ist da, wo Liebe ist) angeklagt, heißt es auf der Webseite freetsvet.net.
In einer Petition mit bislang fast 246.000 Unterstützer*innen (Stand: 15. August 2020, 00:56 Uhr) wird die sofortige Freilassung von Yulia Tsvetkova und ein Ende der politischen Repressalien gegen sie und ihre Arbeit gefordert.
(Amnesty International / freetsvet.net / eph)
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