Ruf gefestigt

Dresden, 3. September 2020. Der Freistaat Sachsen verlängert den Vertrag mit dem Intendanten des Staatsschauspiels Dresden Joachim Klement. Wie das Haus mitteilt, beginnt dessen zweite Amtszeit am 1. August 2022 und gilt für weitere fünf Jahre. Er hatte die Intendanz des Staatsschauspiels Dresden zum 1. August 2017 von Wilfried Schulz übernommen. Zuvor war er Generalintendant in Braunschweig.

"Joachim Klement ist es nicht nur gelungen, an die Erfolge der Vorgängerintendanz anzuknüpfen", begründete die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch anlässlich der Vertragsunterzeichnung die Verlängerung. "Vielmehr hat er den Ruf des Staatsschauspiels Dresden in der deutschsprachigen Theaterlandschaft weiter gefestigt und ausgebaut." So waren mit Das große Heft und Erniedrigte und Beleidigte 2019 gleich zwei Produktionen des Staatsschauspiels Dresden zum Berliner Theatertreffen eingeladen.

(Staatsschauspiel Dresden / geka)

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Kommentare  
Intendanz Dresden: keine Hoffnung
Wir kündigen das Anrecht. Aktuell ruht es ja wegen Corona. Aber es ist nunmehr keine Hoffnung mehr auf einen Kurswechsel.
Intendanz Dresden: lieber Oper
(...)
Ich geh dann lieber durch den Zwinger in den anderen Musentempel. Nicht nur einmal haben wir festgestellt daß in der Oper besseres Schauspiel geboten wird, neben der fantastischen Musik.
(...)

(Anm. Redaktion. Aus diesem Kommentar sind Passagen mit unüberprüfbaren Tatsachenbehauptungen und übers Ziel hinausschießender Polemik entfernt worden.)
Intendanz Dresden: entfernte Passagen
Überprüfbar ist daß es im Januar/Februar keine Spielplanplanung bis Saisonende gab.
Überprüfbar ist auch daß die geplante Macbeth-Premiere - eine Produktion des Staatsschauspiels - separat vermarktet wurde und in keinem Anrecht enthalten war.

Nicht überprüfbar sind meine Erfahrungen, daß viele ihr Anrecht zurückgeben.

(Anm. Redaktion: Danke für die sachliche Darlegung der Punkte, die im vorherigen Kommentar durch die Polemik überdeckt waren. Ohne hier Position beziehen zu wollen: Die dynamische Gestaltung von Spielplänen ist im länderweiten Vergleich nicht völlig unüblich. Mit freundlichen Grüßen, Christian Rakow / Redaktion)
Intendanz Dresden: kleinlich
Nicht alle Produktionen eines Theater sind immer im Anrecht enthalten, sonst müssten ja Abos teilweise mit 24 Produktionen bestückt sein oder gar noch mehr. Und dass ein Spielplan im Schauspiel im Januar bis zum Ende der Saison nicht gedruckt fürs Publikum vorliegt, ist normal. In München werden im Resi und den MK die Spielpläne teilweise erst einen Monat vorher veröffentlicht. - Diese Kritik, von Elbgeist, ist kleinlich und theaterfern.

Es ist wunderbar, dass in Sachsen jetzt die Weichen für Kontinuität im Staatsschauspiel gestellt werden. Vieles hätte schon letzte Saison Blüten getragen, dann kam Corona. Gerade die Projekte Ende der Saison, wie der theatrale Walk "Medea" zeigten deutlich, welches Ensemble Joachim Klement nach Dresden geholt hat.
Intendanz Dresden: großartig
Die Theaterproduktionen, die ich aus Dresden zum Theatertreffen in Berlin gesehen habe, waren großartig. Rasche war in Berlin nicht ansatzweise so gut. Gewiss hat es ein Theater der Moderne in einer Stadt mit 500.000 Menschen schwerer als in einer Stadt mit 3.600.000 Menschen. Viel Glück dem Staatsschauspiel Dresden unter Klement und ein würdigendes Publikum. Wer in die Oper eintauchen möchte, soll es tun, aber Castorf hat sie gerade für sich entdeckt und das ist auch gut so. Also Vorsicht, lieber Elbgeist, das könnte vielleicht auch in der Semper Oper passieren. In Stuttgart ging es gut, in Berlin war es toll, nur ein Wutpublikum war leider außer Rand und Band. Hamburg wird es zeigen.
Intendanz Dresden: Spielplanplanung?
Was heißt denn Spielplanplanung lieber Frank? Der Spielplan lag digital und gedruckt Ende der vorherigen Spielzeit vor, wie an jedem anderen Theater auch. Meinen sie die Monatspläne? Die erscheinen an keinem Theater (es sei denn es teilt sich die Bühne mit Opernproduktionen, die anders planen) für die ganze oder die halbe Spielzeit, sondern monatsweise immer ca. 6 Wochen im voraus. Das war bei Schulz übrigens genauso. Wenn sie das inhaltlich schlecht finden ist das ja okay, aber dann machen sie sich doch bitte etwas Mühe beim Formulieren der Kritik... Ich persönlich habe gute, tolle und langweilige Sachen gesehen und freue mich dass hier einem interessanten Team und vor allem tollen Schauspielern die Chance gegeben wird aus dem Vertrauen heraus neue (vielleicht noch mutigere?) Dinge anzugehen. Ach noch was: AUSGERECHNET die Dresdener Semperoper anzuführen wenn es um das "Spiel" geht ist fern aller Realität. Vergleichen sie bitte Oper Frankfurt, Stuttgart oder die Häuser in Berlin - dort wird zeitgemäß Oper gemacht. Guten Abend!
Intendanz Dresden: ach Mensch
Der Blick in den Saal bei Vorstellungen zeigt uns Mitarbeitern auf/neben/hinter der Bühne seit zwei Jahren allabendlich (wenn es "gut" läuft) eine Auslastung von 50% und drunter. Da wäre es wirklich interessant, die Zahlen transparent offenzulegen, die zur Aussage, es sei "gelungen, an die Erfolge der Vorgängerintendanz anzuknüpfen" führen.

Und Frau Klepsch macht einen Fehler, wenn sie tatsächlich nur den Ruf in der deutschsprachigen Theaterlandschaft betrachtet. Denn wenn das Staatsschauspiel Dresden in erster Linie Theater für diese Stadt und deren Bewohner machen würde, einen Spielplan präsentiert, der hier ankommt und kontrovers diskutiert wird… dann, aber eben erst dann kann man sich über den überregionalen Ruf und die Einladungen zum Theatertreffen wirklich (sozusagen: "on top") freuen.

So allerdings laufen uns weiterhin die Zuschauer (vorrangig die Abonnenten) davon - und die Leitung schaut nur betrübt hinterher, anstatt wirklich zu handeln. Solange wir "große Kunst" machen, solange uns Deutschland liebt, können uns doch die Dresdner egal sein…

Das werden traurige 7 Jahre, ach Mensch!
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