Hinreißende Improvisationen, genaue Rollenarbeit

Berlin, 9. September 2020. Der O.E. Hasse-Preis geht in diesem Jahr an Emma Lotta Wegner und Alexander Wertmann, Studierende im 3. Studienjahr der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Das meldet die Akademie der Künste. Beide teilen sich den mit insgesamt 5.000 Euro dotierten Preis, der im jährlichen Wechsel an Studierende der Münchner Otto-Falckenberg-Schule und der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch vergeben wird, um herausragende Begabungen zu fördern.

Emma Lotta Wegner, geboren 1995 in Heide (Holstein), sammelte erste künstlerische Erfahrung in der Jugendtheaterwerkstatt Spandau, in Zirkuslehrgängen und als Regiehospitantin und Modellbauerin bei Kunstdokumentationen und als Assistentin an der Deutschen Oper. 2016/2017 spielte sie am Renaissance-Theater. In der Spielzeit 2019/20 war sie am Berliner Ensemble in "Baal" und "Die Antigone des Sophokles" zu sehen.

Alexander Wertmann, geboren 1997 in Schwerin, spielte seit 2010 regelmäßig in der Kinder- und Jugendtheatergruppe Lo-Minor von Anastasija Komerloh, später mehrere Jahre als Mitglied der Gärtnerplatz Jugend und des Jungen Resi des Bayerischen Staatsschauspiels. An der Schaubühne Berlin wirkte er in der Spielzeit 2019/20 in Peter Kleinerts Studio-Inszenierung "Der kaukasische Kreidekreis" mit.

Die Begründung

In der Jury-Begründung von Klaus Völker heißt es: "Emma Lotta Wegner war eine berührende, aber nie sentimentale Olga in dem von Nico Holonics inszenierten Szenenstudium von Tschechows 'Drei Schwestern'. Alexander Wertmann stellte als Azdak in 'Der kaukasische Kreidekreis' den Armeleuterichter mit einer überaus gewitzten agilen Komik dar, und er überzeugte sehr in dem Szenenstudium 'Einige Nachrichten an das All' von Wolfram Lotz. Beide verdienen den Preis gleichermaßen für ihre zum Teil selbst verfassten und montierten, mit ihrer Mentorin Antje Weber erarbeiteten 'Menschenstimmen.Monologe', hinreißende Improvisationen, die von der genauen Rollenarbeit in den Szenenstudien profitierten und nie zu kabarettistischem Ulk ausarteten".

Der Preis

Der O.E. Hasse-Preis wird seit 1981 von der O.E. Hasse-Stiftung verliehen. Die Akademie der Künste erfüllt damit das Vermächtnis des Bühnen- und Filmschauspielers Otto Eduard Hasse (1903 bis 1978), den Schauspielernachwuchs zu fördern. Der Preis wird vom Vorstand der Stiftung vergeben, zu dem die Vorsitzenden Klaus Missbach (Wien) und Max Wiener (Zürich) sowie André Jung (München) und Klaus Völker (Berlin) gehören, die beide Mitglied der Akademie der Künste sind. Die Preisträger der letzten Jahre waren Julia Windischbauer (München, 2019), Noah Saavedra (Berlin, 2018), William Bartley Cooper (München, 2017), Joshua Jaco Seelenbinder (Berlin, 2016), Merlin Sandmeyer (München, 2015).

(AdK.de / sik)

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