Designiertes Leitungsduo für die Parkaue Berlin
Mit langjährigen Erfahrungen
Berlin, 16. September 2020. Christina Schulz und Alexander Riemenschneider leiten ab der Spielzeit 2021/22 das Berliner Theater an der Parkaue. Das hat heute die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa mitgeteilt.
Alexander Riemenschneider, Jahrgang 1981, ist Regisseur. Die beiden designierten Co-Intendanten verbinde eine langjährige Arbeitspraxis bei den Bundeswettbewerben der Berliner Festspiele, heißt es in der Pressemitteilung. Das Duo wurde aus 48 Bewerbungen ausgewählt.
Christina Schulz, 1972 auf Rügen geboren, ist seit 2009 Leiterin der Bundeswettbewerbe der Berliner Festspiele (Theatertreffen der Jugend, Tanztreffen der Jugend, Treffen junge Musik-Szene, Treffen junger Autor*innen).In dem Kinder- und Jugendtheater in Berlin-Lichtenberg hatte man im August in einem offenen Brief auf eine Entscheidung gedrängt. Seit September 2019 wird das Theater interimistisch geleitet. Nach dem plötzlichen Rücktritt von Intendant Kay Wuschek Anfang September 2019, der in Zusammenhang mit rassistischen Vorfällen an der Parkaue stand, übernahm der geschäftsführende Direktor Florian Stiehler kommissarisch die Intendanz. Im November 2019 wurden Stiehler für die Spielzeit 2020/21 der Chefregisseur Thomas Fiedler, die Leiterin Vermittlung & Community Dorothea Lübbe und die Leiterin der Dramaturgie Jutta Wangemann zur Seite gestellt.
(berlin.de / sik)
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Mann und Frau. Wow.
Alexander Riemenschneider ist ein eigensinniger, guter Regisseur,
der keinen autoritären Führungsstil hat. Ein umsichtiger, freundlicher Mann, der so eine Aufgabe ganz sicher ohne lautes Getöse und mit grosser Sorgfalt angehen wird: also auf jeden Fall eine gute Wahl.
Aber Zeitgemäß? Was soll denn Zeitgemäß sein? Wer bestimmt das? Es könnte das Zeitgemäße ja einfach furchtbar sein.. kommt dann einfach auf die zeit an...
es gibt vermutlich die blechhütte vom gorki als geschenk
eine gescheiterte sanierung wird "waagemutig" in Angriff genommen
wieviel jahre das dauert und was das für das künstlerische abc heißen wird
ist vermutlich offen
ähnlich wie die angaben der vom senat beorderten firmen für diese sanierung
https://www.pms-ag.de/projekt/theater-an-der-parkaue.html
Und - nach Ihrer Einschätzung - war das von Ihnen benannten Demütigen verschieden gehandhabt in Bezug auf die verschiedenen Bewerbungen?
Mein Eindruck ist einfach, dass die Fragen #11 und #12 der Tatsache nachgehen, dass die Behauptung "hochkarätiger" Bewerbungen schwer überprüfbar ist für Leser/innen dieses Forum; zumal Sie implizieren, dass das nun erkorerene Team nicht so hochkarätig sei, wie die von Ihnen angedeuteten Bewerbungen. Diese Implikation - so verstehe ich #11 und #12 - besser nachzuvollziehen, zu verstehen ist jedenfalls mein Interesse.
Teil 1
Ihre Bitte kann ich ihnen erfüllen. Ihre Frage kann ich nicht beantworten. Und Ihren „Eindruck“ kann ich weder entkräften noch bestätigen. Da müssten sie dann vielleicht #10, #11 oder #12 fragen, die dieses Thema angeführt haben bzw. weiter verfolgt sehen möchten …
Zu Ihrer Bitte:
Sieben Monate währte dieser Prozess (für einige Bewerber*innen noch länger). Zweieinhalb Monate nach Einreichen der Bewerbungen gab es (für manche) erst eine Bestätigung, dass ihre Bewerbung überhaupt zur Kenntnis genommen wurde. Und das auch erst nachdem telefonisch nachgefragt wurde ...
„Sehr geehrte XY,
hiermit bestätigen wir den Eingang Ihrer Bewerbung für die Intendanz des Theaters an der Parkaue Berlin.
Das Auswahlverfahren dauert noch an, so dass wir Sie zu gegebener Zeit über den Fortgang informieren werden.“
Währenddessen gab es hinter den Kulissen den ersten Hickhack über die Vorgehensweise zur Auswahl. Irgendwann entschied man* sich dem Staatssekretär ein "Beratungsgremium" zur Seite zu stellen. Erste Einladungen zu Gesprächen wurden verschickt. Daraufhin gab es Einwände gegen die Zusammensetzung dieses "Beratungsgremiums". Alle Einladungen wurden abgesagt. Über Nacht wurde das Gremium neu zusammengestellt. Eineinhalb Monate später (wir sind in der zweiten Junihälfte) wurden neue Einladungen verschickt.
„Sehr geehrte XY,
vielen Dank für Ihre Bewerbung um die Intendanz des Theaters an der Parkaue, die wir mit großem Interesse gelesen haben. Sie sind in der engeren Auswahl. Der Staatssekretär für Kultur, Dr. Wöhlert, bittet Sie daher zu einem einstündigen Gespräch.“
Neue Themen, die während des Gespräches erörtert werden sollten, wurden auf die Liste gesetzt. - Wieder vierzehn Tage warten. - Dann wurde zwei Tage vor den ersten Gesprächen die Zusammenstellung des Gremiums erneut geändert. ...
„Ein weiterer, wichtiger Hinweis sei mir noch gestattet: Das Auswahlgremium, an dem zusätzlich noch zwei Vertreter (xxx) teilnehmen, versteht sich als Beratungs- und nicht als Entscheidungsgremium. Die endgültige Auswahlentscheidung trifft die politische Leitung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.“
(Ende Teil 1)
Teil 2
An den Tagen an denen die Gespräche stattfanden, schien sich die Senatsverwaltung in ein Gerichtsgebäude zu verwandeln - als stünde ein Mafiaprozess mit Zeugenschutzprogramm bevor. Man* musste sich per sms bei einer Mitarbeiterin des Hauses melden, wurde am Tor abgeholt und durch lange dunkle Flure vorbei an menschenleeren Büros geleitet und in einem "Vorbereitungsraum" (der tatsächlich den Charme eines Verhörzimmers hatte) platziert ... (Selbstverständlich ließen sich Begegnungen verschiedener Bewerber*innen nicht vermeiden … und, als ob man* sich in der „Szene“ nicht kennen würde und voneinander wüßte …)
Dann endlich durfte man* den Gerichts- (Verzeihung!) Konferenzsaal betreten. Da saßen zwölf (ja, es ist tatsächlich so banal) Menschen - in der Mitte der Staatsekretär. Einige durften Fragen stellen (die zum größten Teil nichts mit den in den Bewerbungen formulierten Konzepten bzw. den neu aufgestellten Themen zu tun hatten), andere starten stumm in die Gegend oder lächelten ab und zu verlegen. Der Staatssekretär äußerte sich genau zweimal - zur Begrüßung und am Ende, um darauf hinzuweisen, dass die Zeit abgelaufen sein. Ach, und zwischendurch wurde auch noch der Mittagstisch hereingerollt ... Dann vergingen wieder zweieinhalb Monate bis das Ergebnis verkündet wurde. Einige erfuhren es übrigens aus der Presse oder von Bekannten, da die Verwaltung nicht in der Lage oder nicht willens war (trotz des Versprechens) alle Bewerber*innen vorher zu informieren …
Ich merke gerade noch einmal, wie ermüdend und letztlich lächerlich dieses gesamte Prozedere war …
Das mag jetzt paternalistisch klingen - dennoch: Dem Team, das jetzt endlich anfangen darf zu arbeiten, wird jedes Wohlwollen nützen …
(Ende Teil 2)